Sharps

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Sharps Rifle war eine Serie von Gewehren, welche ursprünglich von Christian Sharps entworfen wurden und von der Sharps Rifle Manufacturing Company hergestellt wurden. Das Gewehr wurde 1848 patentiert, die Produktion begann 1850. Christian Sharps verließ das Unternehmen im Jahre 1853. Hugo Borchardt entwarf das letzte Gewehr, das von diesem Unternehmen hergestellt wurde, das Sharps-Borchardt Model 1878. Die Sharps Rifle Co. schloss ihre Tore endgültig im Jahre 1881.

Heutzutage werde Repliken der Sharps 1853 Rifle (geladen mit Papierpatronen), der Sharps 1874 Rifle (mit Metallpatronen) und dem Sharps-Borchardt Model 1878 hergestellt. Diese werden vor allem für die Jagd und das Scheibenschießen verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Sharps Militärgewehre und Karabiner

Sharps Militärgewehr

Die militärische Version der Sharps Rifle (auch bekannt als Berdan Sharps Rifle) war ein Gewehr mit Fallblock-System, welches während des Amerikanischen Sezessionskrieges verwendet wurde. Neben der damals üblichen Perkussions-Zündhütchen, war dieses Gewehr mit einem damals sehr unüblichen Zündpillenmechanismus ausgestattet. In einer Box waren eine gewisse Anzahl an Zündpillen vorrätig. Beim Abschlagen des gespannten Hahns, wurde mittels eines Transportmechanismus eine Zündpille aus dem "Magazin" ausgeworfen und zwischen Piston und Hahn geschoben. Es musste also kein Zündhütchen manuell aufgesetzt werden. Das erleichterte vor allem den Einsatz des Gewehres für Reitersoldaten.

Das Sharps Gewehr wurde hauptsächlich von den Unionstruppen verwendet, vor allem von den Sharpshooters (Scharfschützen} welche auch unter den Namen "Berdan's Sharpshooters" bekannt wurden. Dieser Name geht auf ihren Anführer Hiram Berdan zurück. Sharps produzierte ein qualitativ hochwertiges Scharfschützengewehr, welches sich vor allem durch seine Zielgenauigkeit auszeichnete (im Gegensatz zu den damals gebräuchlichen Vorderlader-Musketen). Diese Genauigkeit ist sowohl auf den Hinterlader-Mechanismus zurückzuführen, als auch auf die hohe Verarbeitungsqualität.

Sharps Militärkarabiner

Sharps 1863 Carbine Kaliber .50-70 Originalmodell

Die Karabiner Version war im Amerikanischen Bürgerkrieg, bei den Kavallerieeinheiten beider Seiten sehr populär (sowohl bei Unionstruppen als auch Konföderierten Truppen). Dadurch waren die Produktionszahlen weitaus höher, als die der längeren Gewehrvariante. Der Fallblock-Mechanismus konnte sehr leicht für den Gebrauch von Metallpatronen umgebaut werden, welche in den späten 1860er Jahren entwickelt wurden. Viele dieser Umbauten wurden auch noch später während der Indianerkriege in den Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg verwendet.

Sharps Sportgewehr und Büffelgewehre

Zwischen den späten 1840er Jahren und den 1880er Jahren wurden auch Sportversionen des Sharps Gewehres hergestellt. Auch die Gewehre, die nach dem Bürgerkrieg im Überfluss vorhanden waren, wurden zu Gewehren für den privaten Gebrauch umgebaut.

Auch wurde das Modell 1869 und 1874 für die kommerzielle Büffeljagd entwickelt und in großer Anzahl hergestellt. Diese Waffen wurden für Schießen auf große Distanzen entwickelt und waren für die damals leistungsfähigste Schwarzpulver-Munition eingerichtet.

Das von Hugo Borchardt für Sharps entwickelte Modell 1878 hatte keinen aussenliegenden Hahn mehr, der Zündmechanismus lag im Fallblockverschluss und wurde beim Laden automatisch gespannt. Von dieser für ihre Zeit modernen Waffe wurden 384 als Karabiner und etwas über 6900 als Infanteriegewehre im Kaliber 45-70 hergestellt. Dazu kamen etwas weniger als 1500 Jagdgewehre in den Kalibern .45 und .40. 1881 wurde die Produktion eingestellt und Hugo Borchardt machte sich an die Entwicklung der Borchardt-Pistole Mod 1893, dem Vorläufer der Luger-Pistole.

Sharps Borchardt Hammerless Model 1878

Funktionsweise

Sharps Gewehr im Kaliber .50-90 aus dem Jahre 1874 mit zwei Metallpatronen; dieses Gewehr war das typische Büffelgewehr
Fallblockverschluss eines Sharps Rifle (Replika) Kaliber .54; links: geschlossen, rechts: geöffnet

Das Sharpsgewehr hat einen Blockverschluss (Sharps Patent von 1848). In den späten 1850er Jahren brachte man einen vertikalen Blockverschluss an und verbesserte die Gasabdichtung. Der Blockverschluss gilt heute noch als sehr robust.

Durch die Abwärtsbewegung des verlängerten Abzugsbügel wird der Verschluss geöffnet. (Durch die Aufwärtsbewegung wieder geschlossen) Durch das Öffnen des Verschlusses öffnet sich die Pulverkammer. In diese wird eine Papierpatrone eingelegt. Die Papierpatrone war wenige Millimeter länger als die Kammer gefertigt. Grund dafür war, dass beim Schließen der Kammer der Verschluss(auch Papierschneider genannt) den hinteren Teil der Papierpatrone abschneidet und somit das Schießpulver frei legt. Um einen gasdichten Abschluss zu erreichen, wurde im Patronenlager eine bewegliche Manschette (Gas-Abdichthülse) eingebaut, die sich beim Schuss nach hinten bewegt und sich auf dem Stoßboden des Verschlusses abstützt und so für einen relativ gasdichten Verschluss sorgt. Diese Manschette (Gas-Abdichthülse) beruht auf einem Patent von Hezekiah Conant aus dem Jahre 1856, die auf Grund von Funktionsstörungen bei der Weiterentwicklung der Sharps weggelassen worden ist. Sie wurde durch eine bewegliche Gasabdichtplatte am Stoßboden -die wesentlich unempfindlicher gegen Schwarzpulverablagerungen ist- ersetzt. In den heute gängigen Replikas wird oft beides, also Gasabdichtplatte zusammen mit dem Gascheck (Gasabdichthülse) verbaut. Der Verschlussblock hat in der Mitte einen Kegel mit einem kleinen Loch, durch das dann die Zündung erfolgt. Die Gasabdichtplatte hat auch weiter die Aufgabe, die Pulverkammer dicht zu halten.

Bei den späteren Sharps Modellen für Metallpatronen (z. B. .45-70, etc.) konnte auf die Gas-Abdichthülse verzichtet werden, weil hier die sich beim Schuss leicht ausdehnende Messing-Patronenhülse für eine Gasabdichtung sorgte. Wie oben beschrieben verfügten die ersten Konstruktionen (1851 / 1855) noch über die von Dr. Edward Maynard konstruierte automatische Zündeinrichtung, bei der beim Spannen des Hahnes ein Papierstreifen mit Zündpillen auf das Piston geschoben wurde. In den Jahren 1852/1853 sowie 1859 und später wurde der Sharps Pellet Primer eine automatische Bezünderungseinrichtung die mit einzelnen Zünpillen arbeitet, verwendet. Ab 1861 wurde wurden lose Zündhütchen zur Munition beigepackt.

Sonstiges

Die modernen Schwarzpulverschützen benutzen heutzutage teilweise Originale, aber auch Repliken. Ein klassisches Sharps Büffelgewehr ist ein sehr wichtiges Requisit im Film Quigley der Australier, mit Tom Selleck.

Weblinks

Christian SHARPS self-capping system - US Patent no. 5,763 (1818) Edward MAYNARD tape-primer system on Sharps 1855 model US Patent no. 4,208 - 1845


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