Sherardisieren

Sherardisieren

Sherardisieren, Sherard-Verzinkung oder auch Diffusionsverzinken, ist ein Zink-Diffusions-Verfahren um Zink-Eisen-Schichten auf eisenhaltigen Werkstücken zu bilden. Es dient dem Korrosionsschutz. Benannt ist es nach dem Entwickler Sherard Cowper-Coles, welcher dieses Verfahren um 1900 in England erfand, er selber hat dieses Verfahren "Vapour galvanizing" (Dampfverzinken) genannt.

Inhaltsverzeichnis

Verfahren

Die zu verzinkenden Bauteile, die vorher durch Strahlen oder Beizen (weniger üblich) von störenden Verunreinigungen befreit wurden, werden mit Zinkpulver und meist einem inertem Füller, wie Quarzsand oder Korund in eine rotierende Trommel gegeben. Ab 300 °C verdampft ausreichend Zink und diffundiert in das Metallsubstrat ein und bildet zusammen mit der eisenhaltigen Oberfläche festhaftende Zink-Eisen-Legierungen. Die üblichen Prozesstemperaturen liegen unterhalb von 419 °C, dem Schmelzpunkt des Zinks. Prozesstemperaturen oberhalb von 419 °C finden seltener Verwendung. Die Schichtdicke beträgt bis zu 50 Mikrometer.

Vorteile

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  • dichte, gleichmäßige und sehr beständige Schichten
  • sehr gute Haftung
  • Ideal als Grundlage für Farben oder Gummierungen
  • Geeignet für hochfeste Stähle
  • keine Wasserstoffversprödung
  • gute Temperaturbeständigkeit
  • relativ preisgünstig

Anwendung

Sherardisieren wird vorwiegend für Massenprodukte aus Stahl, wie Schrauben, Nieten und Schellen verwendet. Auch Produkte, die durch Sintern oder Stanzen hergestellt werden, können mit dieser Methode konturschlüssig verzinkt werden. Beispielsweise wurde dieses Verfahren auch in der Münzherstellung in Deutschland während des ersten Weltkrieges und auch noch kurz danach, eingesetzt. Dies bei folgenden Münzen:

  • 5 Pfennig, 1915-1922 (Jäger Katalog Nr. 297)
  • 10 Pfennig 1916 -1922 (Jäger Katalog Nr. 298)

Weblinks


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