- Sicherheitsabblasventil
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Das Sicherheitsabblasventil (SBV) ist eine Sonderform des Sicherheitsventils. Es sichert in einer Druckleitung oder einem Druckbehälter das nachfolgende System gegen einen zu hohen Druck ab.
Ergdastechnik
In der Gastechnik wird ein Sicherheitsabblasventil immer nach einem Sicherheitsabsperrventil (SAV) eingesetzt, um kurzzeitige Druckstöße abzubauen und um schleichenden Druckanstieg durch Leckage oder thermische Ausdehnung des Gases zu vermeiden. Der Ansprechdruck des SBV liegt unter dem Schließdruck des SAV, um geringe Gasmengen abführen zu können, bevor das SAV fällt. Das würde zum Ausfall des dahinterliegenden Systems führen. Der Ansprechdruck wird durch die Ventildruckfeder bzw. deren Vorspannung eingestellt und muss in Deutschland durch eine benannte Stelle (TÜV, DEKRA) abgenommen werden.
Bei Gasanschlüssen in Häusern wird das Sicherheitsabblasventil nach dem Druckregler eingebaut, um dafür zu sorgen, dass der hohe Druck im Rohrnetz auch bei defektem Druckregler nicht in die Kundenleitung gelangen kann. Ansonsten würde sich das voreingestellte Gas-Verbrennungsluft-Verhältnis ändern und bei unterstöchiometrischer Verbrennung unverbrannte Gase, z. B. das giftige Kohlenstoffmonoxid, entstehen.
Industrieanlagen
In industriellen Anlagen ist nach DIN EN 746-2 und Technische Regeln Dampfkessel TRD 412 ein Sicherheitsabblasventil vorgeschrieben, wenn der Vordruck höher ist als der zulässige Betriebsdruck der nachgeschalteten Rohrleitung und Armaturen.
Vollhub-SBV bei Wärmetauschern
Eine besondere Form des SBV ist das Vollhub-SBV. Es öffnet bereits bei nur 15%igem Druckanstieg zu 100%. Diese SBV werden vor allem zur Absicherung von Wärmetauschern eingesetzt, um bei einem Rohrreißer beide Massenströme ohne Druckanstieg abführen zu können.
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