- Siddur
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Siddur (hebräisch סידור: „Ordnung“, Plural: Siddurim) ist die Bezeichnung für das jüdische Gebetbuch für den Alltag und den Sabbat. Dagegen ist Machsor ein Gebetbuch für Feiertage.
Der Siddur enthält Schacharit, Mincha und Maariw, das heißt Morgen-, Nachmittag- und Abendgebet, sowie Segenssprüche für verschiedene Anlässe in der Synagoge oder zuhause (Aufruf zur Toralesung, Anlegen des Tallit, Kiddusch, Beginn einer Reise usw.).
Siddurim in der Orthodoxie enthalten in der Regel den tradierten hebräischen Text (mit Vokalisierung). Liberale Siddurim hingegen enthalten häufig auch zusätzliche Texte in der jeweiligen Landessprache. Heute sind die meistverwendeten Siddurim mit Übersetzungen ausgestattet. Obwohl manche jüdische Gebete gesungen werden, enthalten Siddurim im allgemeinen keine Noten.
Dem Namen verwandt ist das Wort סדר Seder ([ˈsɛdər], „Ordnung“). Damit wird das rituelle Mahl am Vorabend des Pessach bezeichnet, das nach einer bestimmten „Ordnung“ abgehalten wird, und dessen Ablauf.
Siddurim
- Selig Bamberger (Übers.): Sidur Sefat Emet: Gebetbuch der Israeliten. Victor Goldschmidt-Verlag, Basel 1999 ISBN 3-85705-017-9 (Erstausgabe: Rödelheim 1799) (orthodox)
- Koren Siddur, Jerusalem 2009. ISBN 978-965-301-067-3 (orthodox)
- Jonathan Magonet (Hrsg.): Sēder hat-tefillôt. Das jüdische Gebetbuch für Schabbat und Wochentage. Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2001, ISBN 3-934658-24-5 (Hebräisch-Deutsch). (Reform)
Weblinks
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Wikisource: Verschiedene Siddurim – Quellen und Volltexte (Hebräisch)
- Artikel über Siddur Sefat Emet, das einflussreichste jüdische Gebetbuch im deutschsprachigen Raum.
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