- Sideritis syriaca
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Syrisches Gliedkraut Die Droge von Sideritis syriaca.
Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Unterfamilie: Lamioideae Gattung: Gliedkräuter (Sideritis) Art: Syrisches Gliedkraut Wissenschaftlicher Name Sideritis syriaca L. Das Syrische Gliedkraut (Sideritis syriaca) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Innerhalb der Gattung der Gliedkräuter (Sideritis) gehört es zur Sektion Empedoclia.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Syrische Gliedkraut ist eine mehrjährige, am Grund verholzte, wenig verzweigte, drüsenlose Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 50 Zentimetern. Die Blätter sind dicht weißwollig, die unteren sind 2 bis 3,5 Zentimeter lang, 0,5 bis 1 Zentimeter lang gestielt, elliptisch bis länglich-verkehrteiförmig, ganzrandig oder feingekerbt, die oberen sind 1 bis 5 Zentimeter lang, fast sitzend, schmal elliptisch-länglich. Die 3 bis 10 Scheinquirle sind 6- bis 10-blütig und alle voneinander entfernt. Die mittleren Hochblätter sind 7 bis 15 mm lang, breit eiförmig, in eine 3 bis 6 Millimeter lange Spitze ausgezogen, weißwollig, drüsenlos, so lang wie die Blüten oder etwas kürzer. Der Kelch ist 6 bis 9 Millimeter lang, mit 3 bis 4 Millimeter langen, lineal-lanzettlichen zugespitzten Zähnen. Die Krone ist 8 bis 12 mm lang, hellgelb, ohne braune Streifen an der Oberlippe. [1]
Systematik
Das Syrische Gliedkraut wird in zwei Unterarten aufgeteilt:
- subsp. syriaca: Beschreibung vgl. oben. Die Pflanze hat 2n = 32 Chromosomen.[2]
- subsp. nusairiensis (Post) Hub.-Mor.:
Unterscheidet sich von der Typus-Unterart durch etwas stärkere Verzweigung, 2 Millimeter lange, lanzettlich-dreieckige Kelchzähne und braun gestreifte Krone.[3]
Nahe verwandt sind die in z. B. in Flora Europaea [4] eingeschlossenen, in neueren Florenwerken [1][3][5][6] [7] aber getrennt behandelten Taxa Sideritis raeseri Boiss. & Heldr. (Westliche Balkanhalbinsel), Sideritis italica (Miller) Greuter & Burdet (= S. sicula Ucria) (Italien, Sizilien) und Sideritis taurica Willd. (Krim, Bulgarien, Nördliches Anatolien). Auch offizinell wird der Name gerne in einem weiten Sinn gebraucht.
Name
Der sachlich unrichtige Name des Syrischen Gliedkrauts geht auf Caspar Bauhin zurück, der die Art in seinem 1623 erschienen Werk "Pinax botanici" Pilosella syriaca nannte. Das Epithet wurde von Carl von Linné in der Erstbeschreibung in "Species Plantarum" (1753), Seite 574 beibehalten, obwohl er als Verbreitungsangabe "Habitat in Creta" angibt.[8] Subsp. nusairiensis wurde erst 1893 beschrieben und 1978 zu Sideritis syriaca gestellt. Es gibt keine Anzeichen, dass syrische Pflanzen Linné vorlagen.
Die auf der gleichen Seite beschriebene Sideritis cretica wurde von Linné irrtümlich Kreta zugeordnet; sie ist eine Bewohnerin der kanarischen Insel Teneriffa. [9]
Verbreitung
Die Unterarten des Syrischen Gliedkrauts sind disjunkt verbreitet: Subsp. syriaca ist, trotz seines Namens, ein Endemit der Insel Kreta, in den Gebirgen Lefka Ori und Psiloritis relativ häufig, selten am Afendis Kavousi, fehlend im Dikti. Lebensraum sind die Phrygana der montanen und die Igelpolsterheiden der subalpinen Stufe, in einer Höhenlage von 1000 bis 2000 m. [7]
Subsp. nusairiensis ist ebenfalls eine Gebirgspflanze und kommt als Endemit im Nurgebirge (= Amanus) in einer Höhenlage von 1200 bis 2100 m an felsigen Kalkhängen vor. Die Unterart kommt in der Türkei in den Provinzen Hatay, Adana und Gaziantep vor, in Syrien im Gouvernement Latakia.[3][10]
Verwendung
Die Pflanze ist, wie auch andere Arten aus der Sektion Empedoclia, geschätzt als Teepflanze. Sie wird auf Kreta als "Malotira" oder als "Kretischer Bergtee" verkauft.[11] Für den Teeaufguss werden die bereits verholzten Blütenstände gesammelt und getrocknet. Er wird gerne als Haustee getrunken und hat einen angenehmen, milden Geschmack. Die Pflanze wird auf Kreta nicht großmaßstäblich kultiviert und ist durch das gewerbsmäßige Sammeln beeinträchtigt bis gefährdet.
Verwandt mit dem Syrischen Gliedkraut ist der Griechische Bergtee Sideritis clandestina, der vereinzelt auch in Mitteleuropa angeboten wird.
Einzelnachweise
- ↑ a b Claus Baden: Sideritis L.: S. 84-91 in: Arne Strid & Kit Tan (Hrsg.) 1991: Mountain flora of Greece, vol. 2. - Edinburgh: Edinburgh Univ. Press, xxv + 974 S.
- ↑ B. de Montmollin 1982: Étude cytotaxonomique de la flore endémique de la Crète. I. Note préliminaire. - Bull. Soc. Neuchâteloise Sci. Nat. 105: 65-77.
- ↑ a b c Arthur Huber-Morath: Sideritis. S. 178-199 in Peter Hadland Davis (Hrsg.) 1982: Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 7 [Orobanchaceae to Rubiaceae]. - Edinburgh: Edinburgh Univ. Press, xxi + 947 S
- ↑ V.H. Heywood: Sideritis L. S. 139-143 in: T.G. Tutin, V.H. Heywood, N.A. Burges, D.M. Moore, D.H. Valentine, S.M. Walters & D.A. Webb (Hrsg.) (1972): Flora Europaea. Vol. 3. Diapensiaceae to Myoporaceae. xxxi + 370 S. - Cambridge University Press, Cambridge.
- ↑ Werner Greuter, H.M. Burdet & G. Long 1986: Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 3 (Dicotyledones: Convolvulaceae-Labiatae). cxxix + 395 S. - Genf: Conservatoire et Jardin Botanique, auch online
- ↑ F. Conti, G. Abbate, A. Alessandrini (Hrsg.) 2005: An annotated checklist of the Italian vascular flora. 420 S. Roma : Palombi. ISBN 88-7621-458-5.
- ↑ a b Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN 3-8001-3478-0.
- ↑ Carl von Linné 1753: Species Plantarum, exhibentes plantas rite cognitas, ad genera relatas, cum differentiis specificis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, locis natalibus, secundum systema sexuale digestas. - Holmiae: 2 vols.
- ↑ I. Izquierdo, J. L. Martín, C. Zurita, & M. Arechavaleta [Hrsg.] Lista de especies silvestres de Canarias - Hongos, plantas y animales terrestres: 500 S.; La Laguna, Santa Cruz de Tenerife, Islas Canarias (Consejería de Médio Ambiente y Ordenación Territorial, Gobierno de Canarias). auch online
- ↑ P. Mouterde 1978-1983: Nouvelle Flore du Liban et de la Syrie. Tome Troisième. Texte (Première jusqu'à Quatrième Livraison). Vol. 3(1-4). - Dar el-Machreq éditeurs, Beirut. 579 p. (S. 125)
- ↑ Antonis Alibertis 2007: Healing, aromatic and edible plants of Crete. 351 S. Mystis – Heraklion, Crete – ISBN 978-960-6655-20-3.
Weblinks
- http://linnaeus.nrm.se/botany/fbo/s/sider/sidesyr.html.en (subsp. syriaca: Herbarbelege aus dem Linné-Herbarium)
- http://www.west-crete.com/flowers/sideritis_syriaca.htm (subsp. syriaca: Lebendpflanzen)
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