- Siebwasser
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Das Siebwasser ist das erste Abwasser, welches in der Papiermaschine in der Siebpartie anfällt.
Man unterscheidet an Langsiebpapiermaschinen das Siebwasser 1 (aus der direkten Auflauf- und Registerpartie), Siebwasser 2 (aus der Saugergruppe) und Siebwasser 3 (aus der Saugbrustwalze oder Gautsch).
- Das Siebwasser 1 enthält nur geringe Fasermengen und vorrangig Feinstfüllstoffe. Der Abgang erfolgt durch hydromechanische Entwässerung im Bereich der Registerwalzen oder Foils also im ersten und zweiten Siebdrittel. Es stellt die größte relative Siebwassermenge dar und wird direkt in der Auflaufmischer als Verdünnungswasser zurückgeführt.
- Das Siebwasser 2 entsteht durch Unterdruckabsaugung in der Saugergruppe, also im letzten Siebdrittel. Es enthält bereits größere Mengen herausgelöster Faser und wird in der Mischervorstufe zurück in den Zulauf gemischt.
- Das Siebwasser 3 enthält fast nur noch Füll- und Farbstoffe, da es aus dem bereits fertigen Vlies entzogen wird. Siebwasser 3 wird meist in eine Stofffangstufe oder Grobstoffsortierung zurückgeführt und erst danach für die Rücklaufmischung verwendet.
Bei einsiebigen Rundsiebpapiermaschinen fällt nur ein direktes Siebwasser an, welches der Entwässerungsart wegen nicht so stark verschmutzt ist wie die Siebwässer auf der Langsiebmaschine. Das Siebwasser 3 der Langsiebmschine entsteht als Pressenwasser außerhalb der Siebpartie. Gleiches gilt für die Handschöpferei.
Siebwasser ist im Sinne der Abfallbilanz einer Papierfabrik kein echtes Abfallprodukt, da es zu 100 % wieder im Produktionsprozess eingesetzt wird. Die Verringerung des Siebwasseranfalles ist aber nach wie vor ein erklärtes Ziel der papiertechnologischen Forschung, da ein hoher Siebwasseranfall gleichzeitig hohen Pump- und Reinigungsaufwand erfordert. Auch die Steuerung der Siebwassermischer ist ein komplizierter und teurer Prozess.
Kategorien:- Sekundärrohstoff
- Papierherstellung
- Bewirtschaftung von Abwässern
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