- Siedlungskammer
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Als Altsiedellandschaften werden Gegenden bezeichnet, die bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit durch Angehörige Ackerbau treibender Kulturen besiedelt wurden. Der Fachbegriff geht auf den Geographen Robert Gradmann zurück; er wird heute vor allem in der prähistorischen Archäologie verwendet. Er wird hauptsächlich auf die waldreichen Regionen Europas angewendet. Die von Gradmann vertretene Auffassung, wonach die Altsiedellandschaften von Natur aus waldfrei gewesen seien (sog. Steppenheidetheorie) hat insbesondere die archäobotanische und archäologische Forschung schon seit den 1920er Jahren widerlegt.
Angefangen von den ersten bäuerlichen Kulturen im 5. Jahrtausend vor Christus (vgl. Bandkeramik) bis in die Zeit des frühen Mittelalters bewohnten die Menschen die Altsiedellandschaften, die von ausgedehnten Urwäldern umgeben waren. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte und den wenig geeigneten Werkzeugen, die im Neolithikum und in der Bronzezeit zur Verfügung standen, blieben umfangreichere Rodungen auf einzelne kurze Phasen beschränkt. Erst mit den ausgedehnten Rodungen des Hochmittelalters wurde der Siedlungsraum bedeutend erweitert.
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