Sinda

Sinda
35.14888888888933.682777777778
Sinda (Zypern)
Sinda
Sinda

Sinda ist ein spätbronzezeitliche befestigte Siedlung auf Zypern. Sie liegt ca. 30 km östlich von Lefkoşa, an einer Furt des Pedieos (Kanlidere) und kontrollierte vielleicht den Kupfertransport von Idalion und Athienou nach Enkomi. Sie war vermutlich mit einer Doppelmauer umgeben, von der Arne Furumark 1947/48 den inneren Befestigungsring freilegte.

Datierung

Die Siedlung weist drei Bauphasen auf (Sinda I–III) und datiert in die Phasen Late Cypriot IIC(2), IIIA(1) und IIIA(2). Im Bauhorizont Sinda I wurde spätmykenische Keramik der Stufe LH IIIB gefunden. Die Siedlungen Sinda I und II enden beide in Zerstörungsschichten, die Furumark auf die ersten griechischen Kolonisten (ca. 1230 v. Chr.) und die Seevölker zurückführte. Die Stadt wurde demnach um 1150 v. Chr. verlassen. Paul Åström plädiert wegen der veränderten Chronologie der LH-III-Keramik für eine spätere Datierung.

Chronologie nach Aström:

Bauschicht Datierung
I 1190/1180
II 1150/1140
III 1110/1100

Aström führt die Zerstörungen auf Piratenüberfälle oder innerzypriotische Konflikte zurück. Die LH-III-C1b-Keramik aus Sinda zeigt deutliche Ähnlichkeiten zur sogenannten philistischen Keramik Israels.

Ausgrabungen

Arne Furumark führte hier von 1947–1948 Ausgrabungen durch. Es wurden drei Schnitte geöffnet, der südliche davon am Stadttor, das durch einen Turm und Bastionen geschützt war. Sie blieben bis auf Vorberichte unpubliziert, bis Charles Adelman nach Furumarks Tod 1982 die Unterlagen ordnete, zusammenstellte und 2003 publizierte.

Literatur

  • Arne Furumark/Charles M. Adelman: Swedish Excavations at Sinda, Cyprus: Excavations Conducted by Arne Furumark 1947–1948. Acta Instituti Atheniensis Regni Sueciae. Series in 4°, Band 50. Paul Åströms Förlag, Stockholm 2003, ISBN 9-17-916046-8.
  • C. Bradford Welles: Vorbericht in: American Journal of Archaeology. Band 51, 1948, S. 531.
  • Arne Furumark: Utgrävningarna vid Sinda. Nagra historiska resultat. In: Arkeologiska forskningar och fynd. Studier utgivna med anlending av H.M.Konung Gustaf VI Adolfs sjuttioårdag 11.11.1952. Svenska arkeologiska samfundet, Stockholm 1952, S. 59–69.
  • Arne Furumark: The excavations at Sinda. Some historical results. In: Opuscula Atheniensia. Band 6, 1965 S. 99–116.
  • Jennifer M. Webb: Book Review Furumark/Adelman 2003. In: American Journal of Archaeology Online (PDF).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sinda — may refer to:*Anapa, Russia *Sinda, Tibet, China …   Wikipedia

  • Sinda — Sinda, 1) Stadt der Sindi an der Ostküste von India extra Gangem; 2) Stadt im nördlichen Pisidien, in der Nähe des Flusses Kaularis; 3) (Sindos), eine von Griechen angelegte Hafenstadt in Sarmatien, in der Nähe des Bosporus …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sindä — Sindä, drei Inseln im Indischen Meer; wahrscheinlich j. Celebes, Amboina u. Gilolo …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sinda — f 1 English: variant of SINDY (SEE Sindy). 2 Spanish: short form of various names ending in this element, of Visigothic origin, as, for example, GUMERSINDA (SEE Gumersinda) …   First names dictionary

  • SINDA — urbs Pisidiae, Ambladae finitima: et apud Ptol. urbs Indiae extra Gangem maritima. Vide Steph …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Sinda, Tibet — Sinda is a village in the Tibet Autonomous Region of China.ee also*List of towns and villages in TibetExternal links and references* [http://fallingrain.com/world/CH/14/Sinda.html Fallingrain.com] …   Wikipedia

  • Sinda (Titularbistum) — Sinda ist ein Titularbistum der römisch katholischen Kirche. Es geht zurück auf einen früheren Bischofssitz in der gleichnamigen antiken Stadt (dem heutigen Korkuteli) in der kleinasiatischen Landschaft Pisidien an der südlichen Mittelmeerküste… …   Deutsch Wikipedia

  • SINDA — Systems Improved Numerical Differencing Analyzer Contributor: GSFC, MSFC …   NASA Acronyms

  • SINDA/FLUINT — System Improved Numerical Differencing Thermal Analyzer with Fluid Integrator Contributor: GSFC …   NASA Acronyms

  • Schahi-Sinda-Ensemble — Blick auf das Ensemble Schahi Sinda persisch ‏شاه زنده ‎, ‚Der lebende König‘ ist eine der bekanntesten Nekropolen in Zentralasien, deren Mausoleen (Qubbas) zwischen dem 9. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Ab dem 14. Jahrhundert wurden… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”