Sinfonie mit dem Paukenwirbel

Sinfonie mit dem Paukenwirbel

Die 103. Sinfonie in Es-Dur, welche den Beinamen mit dem Paukenwirbel trägt, ist die zweitletzte, die Joseph Haydn geschrieben hat. 1795 komponiert und im selben Jahr am 2. März in London uraufgeführt, zählt sie zu den berühmten Londoner Sinfonien.

Inhaltsverzeichnis

Satzbezeichnungen

  • Adagio – Allegro con spirito
  • Andante più tosto allegretto
  • Menuett und Trio
  • Finale: Allegro con spirito

Zur Musik

Die Besetzung sieht vor: je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten in B, Fagotte, Hörner in Es, Trompeten in Es sowie Pauken und Streicher.

Der Name der Sinfonie ist darauf zurückzuführen, dass der erste Satz mit einem Paukenwirbel beginnt, zu dem in der Partitur weder Dauer noch Lautstärke notiert sind; jeder Dirigent kann ihn anders interpretieren lassen. Es folgt eine geheimnisvolle, düstere Adagio-Melodie in den Bassstimmen (Dies irae), zu der der Hauptsatz mit seinem Allegro-Thema in den Violinen einen großen Kontrast bildet. Auch das walzerartige Seitenthema ist luftig und unbeschwert. Nach einer Fermate in der Durchführung klingt die dunkle Bassmelodie kurz an, wird aber von den anderen Themen schnell überstimmt. Umso größer ist der Effekt, wenn sich die Stimmung kurz vor der Coda fast schlagartig eintrübt und der Paukenwirbel und die langsame Einleitung wiederkehren. Ebenso schnell wechseln Tempo und Stimmung aber zurück in den festlichen Schluss des Satzes.

Der zweite Satz ist, fast traditionell, ein Variationensatz. Haydn gibt ihm aber besondere Spannung, indem er zwei eng verwandte Themen, eines in c-moll, eines in C-Dur, verarbeitet. Beide basieren auf slawischen Volksliedern. Besonderen Reiz erhält der Satz durch ein ausgedehntes Solo für den Konzertmeister.

Das kraftvolle Menuett enthält ein fast kammermusikalisches Trio mit Soli in den Klarinettenstimmen.

Im Finale verbindet Haydn in der für ihn typischen Art Elemente der Sonaten- mit der Rondoform. Es beginnt mit einem Signal der beiden Hörner (ähnlich beim Finale der Sinfonie Nr. 59), in dessen Wiederholung hinein die Violinen das scheinbar sehr einfache Hauptthema vorstellen, das in der Folge aber auf vielfache Art harmonisch, rhythmisch und in der Instrumentierung verändert, erweitert, verkürzt und immer neu kombiniert wird.

Siehe auch

Weblinks, Noten



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