Sinor

Sinor

Denis Sinor (* 1916 in Ungarn) ist ein emeritierter US-amerikanischer Asienwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Ausbildung

Sinor wuchs in Ungarn und der Schweiz auf. Als Student der Universität Budapest erhielt er mehrere Stipendien und schloss sein Studium 1938 mit einer Arbeit in Altaistik ab. Von 1939 bis 1948 lebte er in Frankreich, zunächst als Lehrer für Ungarisch an der Ecole Nationale des Langues Orientales in Paris. Als politisch unzuverlässig eingestuft, wechselte er 1942 ins Vichy-Frankreich, wurde Mitglied der Résistance, diente in der französischen Besatzungszone Deutschlands und wurde im November 1945 demobilisiert.[1]

Akademische Laufbahn

Von 1948 bis 1962 forschte er an der Abteilung für Orientalische Studien an der britischen Universität Cambridge. 1962 wechselte er zur US-amerikanischen Universität von Indiana in Bloomington, Indiana. Von 1963 bis 1988 leitete er die von ihm gegründete Abteilung für Uralische und Altaische Studien. Bis 1981 leitete er das von ihm 1967 gegründete Forschungsinstitut für innerasiatische Studien, das 2006 zu seinen Ehren in Denis Sinor Institute for Inner Asian Studies umbenannt wurde. Von 1963 bis 1988 war er Direktor des Inner Asian and Uralic National Resource Center. Er ist Mitglied mehrerer Akademien und erhielt zahlreiche Ehrungen. Zu seinen Ehren vergibt die britische Royal Asiatic Society die Denis Sinor Medal for Inner Asian Studies. 2005 erhielt er eine Honorarprofessur am Orientalischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau.[2]

Sinor schrieb 8 Bücher und gab 13 heraus, schrieb mehr als 160 Aufsätze auf Ungarisch, Französisch, Englisch und Deutsch, veröffentlichte mehr als 125 Rezensionen und schrieb Artikel für mehrere Enzyklopädien, darunter die Encyclopædia Britannica. Er ist Herausgeber des Journal of Asian History (seit 1967), der Indiana University Uralic and Altaic Series (über 150 Bände) und der Indiana University Oriental Series (Stand: 2008).[3]

Festschriften und Bibliographie

  • Walther Heissig u.a.: Tractata Altaica. Denis Sinor sexagenario optime de rebus altaicis merito dedicata. Wiesbaden 1976 (zum 60. Geburtstag)
  • Ruth I. Meserve: Denis Sinor, Bibliography. Bloomington 1986 (zum 70. Geburtstag)
  • Elena V. Boikova, Giovanni Stary: Florilegia Altaistica. Studies in Honour of Denis Sinor on the Occasion of his 90th Birthday. Wiesbaden 2006 (zum 90. Geburtstag)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf
  2. Lebenslauf
  3. Lebenslauf

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • şinor — ŞINÓR, şinoare, s.n. (reg.) Şnur, şiret; găitan. – Din magh. zsinór. Trimis de LauraGellner, 29.04.2004. Sursa: DEX 98  ŞINÓR s. v. brandenburg, găitan, şiret, şnur. Trimis de siveco, 13.09.2007. Sursa: Sinonime  şinór s. n …   Dicționar Român

  • Sinor — Infobox Indian Jurisdiction type = town native name = Sinor state name = Gujarat latd=22.00 |longd=73.30 locator position = right district = Vadodara leader title = Sarpanch leader name = Gopal Ambalal Patel population total = 8200 population as… …   Wikipedia

  • Sinor — Original name in latin Sinor Name in other language Sinor State code IN Continent/City Asia/Kolkata longitude 21.91117 latitude 73.33974 altitude 37 Population 11267 Date 2013 01 10 …   Cities with a population over 1000 database

  • Denis Sinor — Denis (Dénes) Sinor (* 17. April 1916 in Klausenburg, damals Ungarn; † 12. Januar 2011 in Bloomington, Indiana) war ein US amerikanischer Asienwissenschaftler. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Akademische Laufbahn …   Deutsch Wikipedia

  • Denis Sinor — (April 17, 1916 January 12, 2011)[1] was a Distinguished Professor Emeritus of Central Asian Studies at the Department of Central Eurasian Studies at Indiana University and a tenured lecturer at Cambridge University between 1948 and 1962, and was …   Wikipedia

  • Asena-Legende — Die Asena Legende ist ein Abstammungsmythos der in chinesischen Quellen als Tujue (突厥) bezeichneten Aschina, des herrschenden Clans der Göktürken. Es sind viele Versionen dieser Geschichte in Zentralasien verbreitet. Die ältesten schriftlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Asena Legende — Die Legende um die Wölfin Asena ist der Abstammungsmythos der, in chinesischen Quellen als T u chüeh bezeichneten Aschina, des herrschenden Clans der Göktürken. Es sind viele Versionen dieser Geschichte in Zentralasien verbreitet. Die ältesten… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Legende der Wölfin Asena — Die Legende um die Wölfin Asena ist der Abstammungsmythos der, in chinesischen Quellen als T u chüeh bezeichneten Aschina, des herrschenden Clans der Göktürken. Es sind viele Versionen dieser Geschichte in Zentralasien verbreitet. Die ältesten… …   Deutsch Wikipedia

  • Department of Central Eurasian Studies (Indiana University) — Department of Central Eurasian Studies Location 1011 East 3rd St., Goodbody Hall 157 …   Wikipedia

  • Franco-Mongol alliance — 1305 letter (a roll measuring 302 by 50 centimetres (9.91 by 1.6 ft)) from the Ilkhan Mongol Öljaitü to King Philip IV of France, suggesting military collaboration …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”