- Sir Ian McKellen
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Sir Ian Murray McKellen CH, CBE (* 25. Mai 1939 in Burnley) ist ein britischer Film- und Theaterschauspieler. Er ist auch als Aktivist für die Rechte von Schwulen und Lesben bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ian McKellen wurde kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Lancashire, England geboren. Sein Vater, Denis Murray McKellen, war Bauingenieur und, wie Ians beide Großväter, nebenberuflicher Laienprediger. Die Atmosphäre bei den McKellens zuhause war stark christlich geprägt, aber weder auf konformistische noch institutionalisierte Weise. Seine Eltern lehrten ihn, dass die christliche Idee am besten ausgelebt werde, indem man christlich handelt. Seine Mutter, Margery Lois McKellen (geborene Sutcliffe), starb, als Ian zwölf Jahre alt war, sein Vater, als er 24 war. Auf sein Coming Out gegenüber seiner Stiefmutter Gladys McKellen reagierte diese erleichtert. Als Quäkerin fand sie es wichtiger, dass er ehrlich sein könnte, zumal ihre Religionsgemeinschaft sich seit Jahrzehnten nicht mehr für die sexuelle Orientierung der Menschen interessierte.
Mit drei Jahren besuchte er mit seinen Eltern eine „Peter Pan“-Vorstellung im Manchester Opernhaus. Der kleine Ian war fasziniert vom Spiel auf der Bühne und entwickelte sich in der Folgezeit zu einem regelmäßigen Theaterbesucher. Auf diese Weise kam er während der darauf folgenden Jahre in ersten Kontakt mit Shakespeare, dessen Dramen es ihm besonders angetan haben.
Mit 18 Jahren erhielt er ein Stipendium für das St Catharine’s College der Universität von Cambridge. Seine Schulzeit war ebenfalls vom Theaterspiel geprägt. Er beendete seine Ausbildung 1961 bravourös und beschloss endgültig, Schauspieler zu werden. Sein Debüt als Theaterschauspieler gab er 1961 in Coventry. Ohne eine professionelle Ausbildung an einer Schauspielschule engagierte man ihn dort dann am Belgrade Theatre für das Stück „A Man for All Seasons". Es folgten verschiedene weitere Stücke. Noch bevor er seine ersten Rollenangebote für Film und Fernsehen erhielt, war er ein bekannter Theaterschauspieler.
Die Aufnahme in die „Royal Shakespeare Company" bestätigte seinen Ruf als einer der anerkanntesten britischen Theaterdarsteller. Auch in Hollywood-Produktionen spielte er mit, zunächst in kleineren Rollen. Sein endgültiger Durchbruch kam mit der Darstellung des „Magneto“ in den X-Men-Filmen und als „Gandalf“ in der Herr der Ringe-Trilogie, wobei diese sehr gegensätzlichen Rollen des „Superschurken“ und des weisen „Übervaters“ seine Vielseitigkeit demonstrieren.
Ian McKellen ist darüber hinaus ein bekannter Vertreter der gleichgeschlechtlichen Lebensweise. 1988 bekannte er sich auf entsprechende Fragen hin in einer Fernseh-Show unumwunden zu seiner Geschlechterpräferenz und 1989 war er Mitbegründer der Gruppe Stonewall, welche sich vor allem gegen die sogenannte Clause 28 einsetzte.[1] Für seine Rolle als schwuler Regisseur in "Gods and Monsters" wurde er 1999 für den Oscar nominiert, ebenso 2002 als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Gandalf im ersten Teil von „Herr der Ringe“. Zu dieser Oscarverleihung erschien er als wahrscheinlich erster Nominierter in der Oscar-Geschichte mit seinem Lebensgefährten.[2][3]
1999 gewann er für Gods and Monsters den Chlotrudis Award als Bester Schauspieler.
Im Jahr 1979 erhielt er den Orden „Commander of the British Empire (CBE)“, und 1990 wurde er von der englischen Königin zum Ritter geschlagen. 2007 wurde er von Elizabeth II. zum Mitglied des Order of the Companions of Honour ernannt. Ian McKellen hat mittlerweile über vierzig Filmpreise erhalten. Über seine Website hält er regelmäßigen Kontakt zu seinen Fans.
Auf der Berlinale 2006 wurde er mit einem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet, vom Independent als einflussreichster Schwuler des Jahres gelistet[4] und vom Gouverneur von Georgia ehrenhalber zum Oberstleutnant der Nationalgarde ernannt. Damit ist er entgegen der „Don't ask, don't tell“-Politik des amerikanischen Militärs das einzige offen schwul lebende Mitglied dieser Armee.[5]
Im März 2008 kündigte er auf seiner Internetseite an, dass er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in der Verfilmung des kleinen Hobbits auch als Gandalf auftreten würde.[6] In einem Interview mit dem designierten Regisseur Guillermo del Toro bestätigt dieser die Mitwirkung von Ian McKellen.[7]
Filmografie
- 1966: David Copperfield
- 1968: Hay Fever (TV)
- 1968: Ein Hauch von Liebe (A Touch of Love)
- 1970: The Tragedy of King Richard II (TV)
- 1970: Edward II
- 1970: Keats (TV)
- 1972: Hamlet
- 1972: Hedda Gabler (TV)
- 1979: Macbeth
- 1982: Das scharlachrote Siegel
- 1982: Walter
- 1983: Die unheimliche Macht (The Keep)
- 1989: Scandal
- 1989: Countdown to War
- 1990: Othello
- 1993: ...und das Leben geht weiter (And the Band Played On)
- 1993: Last Action Hero
- 1993: Das Leben – Ein Sechserpack (Six Degrees of Separation)
- 1993: Stadtgeschichten
- 1993: Jack & Sarah
- 1993: Little Jo – Eine Frau unter Wölfen (The Ballad of Little Jo)
- 1994: Shadow und der Fluch des Khan (Shadow)
- 1995: Richard III
- 1995: Cold Comfort Farm
- 1995: Zeit der Sinnlichkeit (Restoration)
- 1996: Rasputin
- 1997: Bent
- 1997: Amy Foster – Im Meer der Gefühle (Swept from the Sea)
- 1998: Gods and Monsters
- 1998: Der Musterschüler (Apt Pupil)
- 2000: X-Men (X-Men)
- 2001: Der Herr der Ringe: Die Gefährten (The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring)
- 2002: Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (The Lord of the Rings: The Two Towers)
- 2003: X-Men 2
- 2003: Emile
- 2003: Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (The Lord of the Rings: The Return of the King)
- 2005: Stellas Versuchung (Asylum)
- 2005: Coronation Street (TV)
- 2005: Neverwas
- 2006: The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code)
- 2006: X-Men: Der letzte Widerstand (X-Men: The Last Stand)
- 2006: Flutsch und weg (Flushed Away) (Stimme von Toad)
- 2007: Der Sternwanderer (Stardust) (Erzähler)
- 2007: Der Goldene Kompass (The Golden Compass) (Stimme des Panzerbären Iorek Byrnison)
Besonderheiten
- Sir Ian McKellen hat des Öfteren historische Personen dargestellt, so z.B. Richard III., Eduard II., Antonio Salieri, John Keats, Zar Nikolaus II., Adolf Hitler, John Profumo sowie James Whale und 2007 in The Colossus Cecil Rhodes.
- In den deutschen Synchronisationen seiner Filme wurde er bis zu dessen Tod (2006) häufig von Joachim Höppner gesprochen.
- Im März 1988 spielte Ian McKellen eine Rolle als Vampir, eine Mischung aus Dracula und Nosferatu, in dem Video „Heart“ der Pet Shop Boys. Das an die Dracula-Geschichte angelehnte Musikvideo wurde in Jugoslawien gedreht. McKellen war es auch, der die Pet Shop Boys davon überzeugte, auf dem 1988er 'Anti-Clause 28'-Benefiz-Konzert im Londoner Piccadilly Theatre zu spielen.
Weblinks
- Ian McKellen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Ian McKellens Homepage
- Ian McKellen in der Internet Broadway Database
Einzelnachweise
- ↑ stonewall.org.uk: Timeline of lesbian and gay history - 1989 (besucht am 30. Juli 2006)
- ↑ outnow.ch: nadja: And the Oscar goes to.... Der totale Rummel!, 26. März 2002
- ↑ elbenwaldforum.de (Druckansicht): Ian McKellen Fan-Thread (umbenannt von Ian McKellen ist Schwul!) ab 25. März 2002 - 16:00 Uhr
- ↑ pinknews.co.uk (en): Marc Shoffman: „Ian McKellen ranked most influential gay man“, 3. Juli 2006
- ↑ queer.de: Dennis Klein: Gandalf im Kampf gegen den Terror, 26. Juli 2006
- ↑ hobbitblog.org: Gandalf wird zurückkehren, 26. März 2008
- ↑ [1]:Interview Del Toro, 25. März 2008
Personendaten NAME McKellen, Sir Ian KURZBESCHREIBUNG britischer Film- und Theaterschauspieler GEBURTSDATUM 25. Mai 1939 GEBURTSORT Burnley, Lancashire, England
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