Siroe

Siroe

Siroe, Re di Persia (deutsch Siroe, König von Persien, HWV 24) ist eine Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Siroe entstand als vorletzte Oper für die Royal Academy of Music, die Mitte 1728 aufgelöst wurde. Händel beendete die Komposition am 5. Februar 1728, die Uraufführung fand schon am 17. Februar im Londoner King’s Theatre statt.

Siroe ist neben Poro und Ezio die erste von drei Händel-Opern, die ein Libretto von Pietro Metastasio benutzt. Das Textbuch entstand 1726 für eine Vertonung durch Alessandro Scarlatti für Neapel. Nicola Francesco Haym bearbeitete das Textbuch für Händel. Die Handlung spielt in Persien. Die im Textbuch verwendeten Personennamen sind die des persischen Königs Chosrau II. und dessen Sohn Kavadh II. (Siroe), der 628 Chosrau ermorden ließ. Freilich ist die Handlung der Dichtung darüber hinaus von Metastasio erfunden.

Obwohl das Werk auf achtzehn Vorstellungen kam, scheint es kein besonderes Aufsehen erregt zu haben. Am 29. Januar war im Theater in Lincoln's Inn Fields The Beggar's Opera auf die Bühne gekommen, die oftmals dafür verantwortlich gemacht worden ist, der kriselnden Opernakademie den Todesstoß versetzt zu haben. Mrs. Pendarves, eine Bewunderin Händels, notierte in einem Brief aus dieser Zeit:

Yesterday I was at the rehearsal of the new opera composed by Handel… I like it extremely, but the taste of the town is so depraved, that nothing will be approved of but the burlesque. The Beggar’s Opera entirely triumphs over the Italian one.

Händel begann gleich danach mit der Komposition einer dritten neuen Oper für diese Saison, Tolomeo. Siroe nahm er nach dieser Saison nicht wieder auf. Es erschien noch einmal 1730 und 1735 auf dem Spielplan des Braunschweiger Theaters und verschwand danach für fast 200 Jahre, um 1925 in Gera in deutscher Sprache wiederaufgeführt zu werden. Die Wiederaufführung in italienischer Sprache fand 2005 in Vorarlberg/Götzis auf Initiative von Christian Baier unter der musikalischen Leitung von Andreas Spering und der Regie von Sebastian Hirn statt.

Personen

Die Oper wurde bei der Uraufführung von folgenden Sängern gesungen:

  • Cosroe, König von Persien, verliebt in Laodice – Giuseppe Maria Boschi (Bass)
  • Siroe, erster Sohn desselben, verliebt in Emira – Senesino (Altkastrat)
  • Medarse, zweiter Sohn des Cosroe – Antonio Baldi (Altkastrat)
  • Emira, Prinzessin von Cambaja, in Männerkleidung unter dem Namen Idaspe, verliebt in Siroe – Faustina Bordoni (Sopran)
  • Laodice, verliebt in Siroe, und Schwester Arasses – Francesca Cuzzoni (Sopran)
  • Arasse, General der persischen Armee, und Freund Siroes – Giovanni Battista Palmerini (Bass)

Handlung

Ort der Handlung ist die Stadt Seleukia.

Dort ereignet sich ein Thronfolge-Konflikt zwischen König Cosroe und seinen beiden Söhnen Siroe und Medarse. Das Ganze ist eingebettet in eine Liebesgeschichte, an der die als Mann verkleidete am persischen Hof lebende Emira und die Mätresse des Königs Laodice beteiligt sind.

Erster Akt

In einem Kampf hat Cosroe, der König von Persien, Asbite, den König von Cambaja, erschlagen und dessen gesamte Familie ausgerottet. Nur Emira, die Tochter Asbites, hat überlebt. Sie sinnt nun auf Rache und lebt deshalb unter dem Namen Idaspe als Mann verkleidet am persischen Hof.

Emiras heimlicher Geliebter ist Cosroes Sohn, der Kronprinz Siroe. Er kennt als einziger Emiras wahre Identität. Emira verlangt von Siroe, ihre Rachepläne gegen seine Vater zu unterstützen. Als Siroe das jedoch ablehnt, weist Emira seine Liebe zurück. Laodice, die Mätresse des Königs ist ebenfalls in den Kronprinzen verliebt. Deshalb behauptet Emira gegenüber Laodice, Siroe würde Laodices Liebe erwidern, tatsächlich weist er sie aber zurück. Laodice plant nun, dem König zu erzählen, sein Sohn hätte versucht, sie zu verführen

Siroe versucht, seinen Vater vor dem von Emira geplanten Mordanschlag zu warnen. Damit er Emira nicht bloßstellt, benutzt er einen anonymen Brief. Laodice erzählt dem König, sein Sohn habe sie vergewaltigt. Siroes Bruder Medarse findet den anonymen Brief. Um seinen Bruder als Thronfolger zu verdrängen, gibt er sich beim Vater als der Verfasser des Briefes aus. Jetzt verrät Siroe jedoch, ohne Emira zu verraten, dass er der wirkliche Schreiber des Briefes ist.

Zweiter Akt

Siroe hat Emiras Hassattacken und Laodices Annäherungsversuche satt. Er zieht sein Schwert um sich zu töten. Als sein Vater hinzukommt, glaubt dieser jedoch, Siroe wolle Emira töten. Cosroe lässt seinen Sohn gefangennehmen.

Emiras Attentat auf Cosroe misslingt, denn Medarse kann es verhindern. Emira gelingt es, Medarse mit geschickten Komplimenten von ihrer Unschuld zu überzeugen. Medarse überzeugt sich von der Gunst seines Vaters und glaubt sich am Ziel, den Thron zu übernehmen. Cosroe dagegen stellt Siroe den Thron und die Hochzeit mit Laodice in Aussicht. Dafür muss dieser aber seinem Vater die Verschwörer nennen. Andernfalls will Cosroe ihn töten. Siroe schweigt jedoch.

Laodice bittet nun die als Idaspe verkleidete Emira, den König davon zu überzeugen, dass er Siroe am Leben lässt. Diese Bitte ist jedoch vergebens.

Dritter Akt

Der König befiehlt Siroes Hinrichtung. General Arasse bittet Cosroe nochmals, er möge Siroe verschonen. Arasses Bitten bleiben jedoch erfolglos. Daraufhin beugt er sich scheinbar dem Hinrichtungsbefehl. In Verzweiflung gesteht Laodice ihre Lüge. Emira und Laodice bitten den König um das Leben Siores. Schließlich lässt sich Cosroe bewegen, seinen Sohn am Leben zu lassen.

In diesem Augenblick bringt Arasse die Nachricht von Siroes Tod. Emira ist außer sich vor Hass. Sie gibt ihre wahre Identität preis und versichter dem König Siroes Unschuld. Arasse verrät nun Emira, dass er Siroe nur zum Schein hinrichten ließ. Außerdem erfährt Emira, das Medarse seinen Bruder töten will. Gerade noch im rechten Moment kann sie das Attentat verhindern.

Siroe verzeiht Medarse. Außerdem verlangt Siroe von Emira, ihren Hass gegen Cosroe aufzugeben. Am Ende ist Cosroe mit der Hochzeit von Siroe mit Emira einverstanden. Er übergibt den Thron seinem Sohn Siroe.

Literatur

  • Silke Leopold: Händel die Opern. Bärenreiter 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3
  • Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel. Opern-Führer. Hrsg. von der Europäischen Barock-Akademie e. V. und der Neuen Deutschen Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V. Bonn, Edition Köln, Lohmar 1995, ISBN 3-928010-05-0

Weblinks


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