Bafile

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Corrado Kardinal Bafile (* 4. Juli 1903 in L’Aquila, Italien; † 3. Februar 2005 in Rom) war Apostolischer Nuntius in Deutschland und später Kardinalpräfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren.

Leben

Bafile studierte nach seiner Schulzeit an Universitäten in München und Rom zunächst Chemie, dann Rechtswissenschaften, promovierte nach dem Abschluss seiner fachlichen Ausbildung in Rom zum Dr. iur. und praktizierte sechs Jahre lang in Rom und München als Anwalt, ehe er sich für die Aufgabe seines weltlichen Berufs entschied, in das Päpstliche Römische Priesterseminar in Rom eintrat und an der Päpstlichen Universität Gregoriana Katholische Theologie und Philosophie studierte.

Am 11. April 1936 empfing er in Rom die Priesterweihe. Danach setzte er seine Studien an der Päpstlichen Diplomatenkademie fort und erwarb 1944 am Päpstlichen Athenaeum Lateranense den Doktorgrad in Kanonischem Recht. Zunächst war er in der Verwaltung des Vatikanischen Staatssekretariats tätig. 1939 trat er in den diplomatischen Dienst des Vatikans ein. Während dieser Zeit war Bafile nebenamtlich seelsorgerisch tätig, u.a. auch in der Leitung der Legionäre Mariens in Italien.

Am 19. März 1960 wurde er durch Papst Johannes XXIII. zum Bischof geweiht und zum Titularerzbischof von Antiochia in Pisidia ernannt. Von 1960 bis 1975 war er als Nachfolger von Aloysius Muench als Apostolischer Nuntius diplomatischer Vertreter des Vatikans in der Bundesrepublik Deutschland. Als Doyen des bundesdeutschen diplomatischen Corps hatte er in Bonn vielfältige gesellschaftlich-repräsentative Aufgaben wahrzunehmen; mit Konrad Adenauer verband ihn persönliche Freundschaft. Wegen seines großen diplomatischen Einflusses und seines Geschicks bei der Durchsetzung konservativer Positionen nannte ihn die deutsche Boulevardpresse einen „Tiger in samtener Robe“. Ihm gelang der Abschluss eines Konkordats und mehrerer Verträge. Bafile wurde 1963 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Ripuaria Bonn im CV.

1975 kehrte er in den Vatikan zurück und übernahm dort leitende Funktionen (Pro-Präfekt der Heiligsprechungskongregation). Am 24. Mai 1976 wurde er von Papst Paul VI. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria in Portico in das Kardinalskollegium aufgenommen. Von 1976 bis 1980 leitete er als Kardinalpräfekt die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Am 22. Juni 1987 wurde er zum Kardinalpriester pro hac vice erhoben.

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