- Sizilien-Brücke
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Eine Brücke über die Straße von Messina (italienisch Ponte sullo Stretto di Messina) soll eines Tages die Straße von Messina überqueren und Sizilien im Zuge der E 45 mit dem italienischen Festland verbinden. Der Bau einer solchen Brücke war in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals diskutiert worden. Sie ist auch Bestandteil des TEN-Projektes Nr. 1.
Inhaltsverzeichnis
Jüngstes Projekt
Im Oktober 2005 erhielt ein Konsortium um den norditalienischen Baukonzern Impregilo S.p.A. den Zuschlag mit einem Auftragsvolumen von 3,9 Milliarden Euro. Der Baubeginn war für 2007 angesetzt worden.
Im Falle einer Fertigstellung wäre die Brücke mit einer Hauptspannweite von 3300 Metern, einer Gesamtlänge von 3666 Metern und einer Turmhöhe von 382,60 Metern die längste und höchste Hängebrücke der Welt.
Die Brücke soll den Fährbetrieb zwischen Messina (Sizilien) und dem Festland bei Villa San Giovanni und Reggio Calabria in Kalabrien ergänzen. Dadurch würde auch eine direkte Verbindung der Autobahnen A3 (Kalabrien) und A18, bzw. A20 (beide Sizilien) ermöglicht.
Am 11. Oktober 2006 beschloss die italienische Abgeordnetenkammer die Durchführung des Projekts auszusetzen. Besonders Verkehrsminister Alessandro Bianchi und Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio, die seit dem 17. Mai 2006 unter Ministerpräsident Romano Prodi im Amt waren, hatten das Projekt als unsinnig und umweltschädigend kritisiert.
Die Größe und die Kosten der Brücke seien wegen der schwachen Infrastruktur Siziliens unangemessen. Es sei wirkungsvoller und kostengünstiger, zunächst die Infrastruktur der Insel zu verbessern und die Modernisierung und den Ausbau der Verkehrswege in Süditalien zu beschleunigen.
Durch den Bau der Brücke würden schützenswerte Gebiete auf beiden Seiten der Meerenge zerstört. Außerdem bestehe die Gefahr, dass das Bauprojekt durch das organisierte Verbrechen unterwandert werde.
Die umstrittenen Pläne werden seit der Wiederwahl Silvio Berlusconis im April 2008 erneut vorangetrieben. Im Mai 2010 soll der Grundstein gelegt werden. Die Fertigstellung des Brückenbaus ist für 2016 geplant. [1]
Besonderheiten
- Beim Bau der Brücke müssen erhebliche geografische Unwägbarkeiten beachtet werden. So führt die Kontinentalverschiebung zwischen der Insel Sizilien und dem Festland zu seismischer Aktivität in der Meerenge. Ein Erdbeben verursachte im Jahr 1908 die vollständige Zerstörung der Städte Messina und Reggio Calabria.
- Die Erdbebengefahr schließt Stützelemente auf dem Meeresgrund aus. Aus diesem Grund wurde die Brücke mit der Rekordspannweite von über drei Kilometern entworfen.
- Um weiterhin den Verkehr auf der stark befahrenen Straße von Messina zu ermöglichen, soll die Brücke an ihrem höchsten Punkt 65 Meter über dem Meer liegen. So könnten auch große Kreuzfahrt- und Containerschiffe die Brücke passieren.
- Auf der Brücke soll Linksverkehr herrschen. Da dennoch in jeder Fahrtrichtung die Regeln des Rechtsverkehrs herrschen sollen, wird somit der meiste und schwerste Verkehr nahe der in der Mitte verlaufenden Bahnschienen fließen. Dadurch wird die Gewichtsverteilung vorteilhafter.
Literatur
- Fabio Spadi (2001) "The Bridge on the Strait of Messina: 'Lowering' the Right of Innocent Passage?" International and Comparative Law Quarterly 50: 411 ff.
Weblinks
- Webseite zur Brücke (italienisch/englisch)
- Bernd Nebel: Die Brücke über die Straße von Messina
Einzelnachweise
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38.25222222222215.6375Koordinaten: 38° 15′ 8″ N, 15° 38′ 15″ O
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