Skala (Musik)

Skala (Musik)

Eine Tonleiter oder Skala ist in der Musik eine definierte auf- oder absteigende Folge von Tönen, die in einem musikalischen Zusammenhang stehen. Im Allgemeinen hat eine Tonleiter den Umfang einer Oktave und wiederholt sich dann wieder, mit der doppelten Frequenz (siehe Tonhöhe).

Betrachtet man die Tonskala als Tonraum, in dem sich eine Musik vorwiegend bewegt, so beschreibt sie das Ton- oder auch Klangmaterial dieser Musik.

Im Allgemeinen hat eine Skala reine, auch saubere, oder harmonische Töne, ausschließlich auf ein Gemisch der eigenen Obertöne (Harmonische) zurückzuführen. Zum Klangraum kommen unter Umständen noch nichtharmonische Tongemische, Klänge, auch dissonante bis hin zum Geräusch hinzu.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Generell kann die Oktave in beliebig viele Intervalle oder Töne unterteilt werden. Kleinere Tonschritte als die Sekunde gibt es beispielsweise nicht nur in zeitgenössischer Musik (Viertel- und Sechsteltonmusik), sondern auch in antiker, historischer oder außereuropäischer Musik. Beispiele sind die Melismatik des Mittelalters oder die arabische und indische Musik. So geht eine gängige Theorie bei der indonesischen Pelogskala von ursprünglich 9 Tönen innerhalb der Oktave aus. Siehe auch die Ragas der indischen Musik mit 22 Tonschritten, den 22 Shrutis, innerhalb der Oktave.

In Bezug auf die Skalen ist die abendländische Musik jedoch eine besondere Entwicklungsstufe. Die Tonleitern basieren auf 5 oder 7 Tönen innerhalb der Oktave, welche Tonstufen genannt werden. Hier wird zwischen verschiedenen Typen von Tonleitern unterschieden, die eine gleiche Klangcharakteristik haben, wie etwa diatonische Tonarten (Dur, Moll und Kirchentonarten). Sie sind definiert durch bestimmte Tonabstände (Intervalle) untereinander und ihren Bezug zu ihrem Grundton. So besteht etwa die Dur-Tonleiter aus Tönen im Abstand:

Ganzton - Ganzton - Halbton - Ganzton- Ganzton - Ganzton - Halbton

Kleine Variationen, die diese Definition noch zulässt, sind durch die entsprechende Stimmung bedingt.

Mit dieser Definition ist nur etwas über die Frequenzverhältnisse der Töne zueinander ausgedrückt. Man kann eine so definierte Tonleiter auf jedem beliebigen Ton beginnen. Durch Angabe eines konkreten Anfangstons (Grundtons) wird aus einer Tonleiter eine Tonart wie C-Dur, D-Dur, c-Moll etc. (bei Dur-Tonarten werden im Deutschen üblicherweise Großbuchstaben verwendet, bei Moll-Tonarten Kleinbuchstaben). Die Töne, die in der jeweiligen Tonleiter enthalten sind, heißen leitereigen für diese Tonart.

Die Tonart C-Dur enthält die Stammtöne der westlichen Musik. Diesen entsprechen die weißen Tasten auf einer Klaviatur:

C-Dur-Tonleiter von c' bis c''

In der Überlieferung wurde das „b“ zum „h“, da sich der Stammton „b“ schon früh in ein tieferes b rotundum und ein höheres b quadratum aufspaltete, welches im Lauf der Zeit durch flüchtige Schreibweise einem „h“ immer ähnlicher wurde und somit eine Verwechslung erfolgte. In einigen anderen Ländern ist das „h“ unserer Tonleitern weiterhin ein „b“, was nach der Alphabet-Reihenfolge richtig ist, doch hatte sich das „h“ in Deutschland, Skandinavien und den meisten slawischen Ländern schon eingebürgert und wurde nie mehr verändert.

Die zwischen den Ganztonschritten liegenden Halbtöne (durch „-“ gekennzeichnet), denen auf einer Klaviatur die schwarzen Tasten zugeordnet sind, werden als „erhöhte“ oder „erniedrigte“ Stammtöne betrachtet. Im Deutschen werden sie (erhöht) Cis, Dis, Fis, Gis und Ais genannt und (erniedrigt) Des, Es, Ges, As und B (nicht Hes). Siehe dazu aber auch anderssprachige Tonbezeichnungen beziehungsweise Stammtöne. Das Wort „vermindert“ wählt man nur dann, wenn der Ton vom diatonischen System abweicht.

In einigen Kulturen, aber auch historisch in der Musikgeschichte, werden Tonleitern verwendet, die nicht auf dem im westlichen Kulturkreis verbreiteten diatonischen Prinzip und dessen Stimmung aufbauen. Ein Beispiel dafür ist die indonesische Gamelanmusik. So besteht die Tonart Slendro aus fünf annähernd gleich großen Intervallen pro Oktave. Ein anderes ist die Pythagoreische Leiter (Stimmung) der Antiken Musik.

Die folgende Tabelle zeigt die C-Dur-Tonleiter mit der entsprechenden Frequenz:

Frequenz Ton
264 Hz c1
297 Hz d1
330 Hz e1
352 Hz f1
396 Hz g1
440 Hz a1 (Kammerton)
495 Hz h1 (engl.: b1)
528 Hz c2

Beispiele für Tonleitern

Bildliche Darstellung verschiedener Tonleitern

Schema

Die folgenden Grafiken stellen verschiedene Tonleitern nach folgendem Schema bildlich dar:

Das nebenstehende Schema zeigt eine chromatische Tonleiter. Das unterste Kästchen stellt den Grundton dar. Die Kästchen darüber sind die Töne der Tonleiter, benannt nach ihren Intervall zum Grundton. Die „Leiter“ ist also zickzackförmig zu lesen. Das oberste Kästchen stellt denselben Ton wie der Grundton dar, nur eine Oktave höher.

Das Schema ist nützlich, weil man darin Halbtonschritte, Ganztonschritte und Hiatus-Schritte (drei Halbtonschritte) visuell leicht erkennbar darstellen kann.


Dur (Ionisch)
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reines Moll
(Äolisch)
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harmonisches Moll
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Zigeuner-Moll
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melodisches Moll
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Dorisch
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Phrygisch
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Lydisch
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Mixolydisch
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Lokrisch
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Chromatisch
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Ganztonleiter
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Dur-Pentatonik
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Moll-Pentatonik
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Alterierte Skala
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Verminderte Skala,
1. Form
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Verminderte Skala,
2. Form
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Spanische und
jüdische Tonleiter
(z. B. Hava Nagila)
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Zigeuner-Dur
(Arabische Tonleiter)
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Mi Sheberach
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Siehe auch

Weblinks

  • Stimmungen:
    • Scala - ein Programm zum Erstellen, Analysieren und Manipulieren von Tonleitern und Stimmungen (Freeware)

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