Sockenkranz

Sockenkranz

Beim Sockenkranz handelt es sich um einen Brauch, der in Norddeutschland verbreitet ist. Er ist nach dem mit Socken verzierten Türkranz benannt, der dabei zum Einsatz kommt. Der Sockenkranz wird einem ledigen jungen Mann anlässlich seines 25. Geburtstages als Symbol seiner späten Ehelosigkeit über die Eingangstür gehängt. Damit wird der Betreffende aufgrund seiner Ehelosigkeit im „hohen Alter“ als Faule Socke gekennzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Der Brauch des Sockenkranzes wird vor allem im Münsterland, Emsland, Osnabrücker Land sowie in Ostwestfalen und der Grafschaft Bentheim ausgeübt.

In anderen Regionen Nordwestdeutschlands, etwa dem Ruhrgebiet oder Teilen Niedersachsen, ist es hingegen eher üblich, als lediger Mann zum 30. Geburtstag die Treppe des Rathauses zu fegen.

Als Gegenstück hierzu gibt es für Frauen einen Schachtelkranz.

Fertigung

Der Kranz wird häufig bei guten Freunden und Bekannten ohne Beisein des Gefeierten mit allen Freunden angefertigt. Ein Kranz erreicht nicht selten 50 m oder auch mehr.

Durchführung des Rituals

Vor dem Aufhängen wird der Sockenkranz beim und vom Geburtstagskind abgelaufen. Für jeden abgelaufenen Meter wird häufig ein alkoholisches Getränk (Schnaps oder Bier) geleert. Nach drei bis vier Wochen wird im Allgemeinen der Kranz wieder abgenommen. Dies wird traditionell auch wieder entsprechend zelebriert.

Variante

In einigen Gegenden spielt es keine Rolle, ob das Geburtstagskind verheiratet ist oder nicht. Hier wird der Betreffende einfach auf Grund seines Alters als Alte Socke bezeichnet.

Wird derjenige aber in einem Schaltjahr 25, so wird ihm stattdessen ein Schachtelkranz gebracht, da in einem Schaltjahr die Kränze getauscht werden. Dieser Tausch ist allerdings nicht überall bekannt, daher kann nach eigenem Ermessen entschieden werden.

Literatur

  • Kerstin Ehlert, Dreissig - ledig - lustig?, Schmerse 2005, S. 39.
  • Ilona Nagy, Kincső Verebélyi, Folklore in 2000: Voces amicorum Guilhelmo Voigt sexagenario, 2000, S. 412.
  • Hans Weiss, Der Geburtstagskult: Interessantes- Kurioses- Amüsantes, Norderstedt 2010, S. 120.

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