- Sofortbild
-
Eine Sofortbildkamera ist ein Fotoapparat, der unmittelbar nach dem Auslösen den Papierfilm entwickelt, fixiert und als fertiges Bild auswirft.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Um die sofortige Entwicklung zu ermöglichen, lädt man eine Sofortbildkamera anstatt mit einem einfachen Film mit einem Stapel Papierblättern (bei den ältesten Modellen mit einer Doppelrolle aus Negativ und Positivblättern; diese Filme werden längst nicht mehr erzeugt), dessen lichtempfindliche Schicht der des Negativfilms entspricht. Mit im Fotomaterial sind die notwendigen Chemikalien in Form einer Paste zum Entwickeln des Bildes enthalten. Beim Herausziehen der Bildeinheit werden die Chemikalien zwischen Negativ und Positiv verteilt und transportieren bei Schwarzweißmaterial Silberteilchen, bei Colorfilmen Farbstoffe, die im Positiv eingelagert werden, welches nach der filmtypischen Einwirkzeit vom Negativ getrennt wird. Da in der Regel kein weiterverwendbares Negativ entsteht, ist eine Duplizierung der Aufnahme durch Reproduktion (Bild-von-Bild-Verfahren) erforderlich.
Es können sowohl schwarz-weiße als auch farbige Aufnahmen mit dem jeweils entsprechenden Fotomaterial erstellt werden. Für Schwarz-weiß-Aufnahmen kann auch ein spezieller Film verwendet werden, bei dem zusätzlich ein Negativ entsteht, so dass die Aufnahme leicht kopiert oder vergrößert werden kann. Seit 1972 gibt es auch das so genannte Integralfilm-Verfahren, bei dem in einer rundum geschlossenen Bildeinheit o.a. Abläufe stattfinden. Die Belichtung erfolgt in Integralfilm-Kameras über einen Spiegel durch das durchsichtige Positiv. Die Kamera transportiert die Bildeinheit motorisch, ein in den Chemikalien enthaltener Farbstoff schützt zunächst vor Licht und entfärbt sich mit der fortschreitenden Farbstoffbildung. Das fertige Bild zeigt keine Spur des Lichtschutzes mehr.
Geschichte
Einen Vorläufer der Sofortbildfotografie entwickelte Dubron bereits 1860. Die erste Sofortbildkamera im heutigen Sinne wurde 1947 von Edwin Herbert Land entwickelt und vom Unternehmen Polaroid auf den Markt gebracht, nachdem Kodak an dem Verfahren kein Interesse gezeigt hatte. Erst in den 1970er Jahren begann auch Kodak Sofortbildkameras zu entwickeln, vorgestellt wurden die ersten Modelle 1976 auf der Photokina. Den Rechtsstreit um die von Polaroid eingeklagten Patentverletzungen verlor Kodak und musste erhebliche Schadenersatzzahlungen leisten. Heute – nachdem die Patente ausgelaufen sind – produziert auch Fuji Sofortbildkameras und verwendet die Technik in digitalen Proof-Geräten. Die Zukunft der Sofortbildkamera ist aber eher fraglich, da der langwierige Foto-Entwicklungsprozess mit dem Einzug der Digitalfotografie immer häufiger wegfällt, und die Sofortbildkamera damit ihren wesentlichen Vorteil verliert. Seit Februar 2008 stellt das Unternehmen Polaroid keine Sofortbildkameras mehr her. Am 17. Juni 2008 wurde die Produktion des letzten Polaroid-Films T600 im niederländischen Werk Enschede eingestellt.[1] Allerdings plant die holländische Firma ImPossible eine von Ilford unterstützte Neuauflage der Produktion in Enschede ab 2010. Da eine Reihe von ehemaligen Zulieferern notwendige Vorprodukte jedoch nicht mehr herstellen, muss die Zusammensetzung des Films z.T. neu entwickelt werden.[2]
Weblinks
- http://www.polarama.co.uk/
- deutschsprachiges Weblog rund um das Thema Polaroid
- http://www.rwhirled.com/landlist/
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.