- Softwaremodus
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Der Softwaremodus ist eine Option innerhalb eines Computerspiels, bei dem auf Hardwarebeschleunigung seitens einer Grafikkarte verzichtet wird.
Herkunft des Begriffs
In den Jahren vor dem Aufkommen der 3D-Grafikkarten Mitte der 1990er Jahre war der Softwaremodus der Normalfall. Bei diesem wurde die Rechenarbeit für die grafische Darstellung innerhalb von Computerspielen komplett vom Hauptprozessor übernommen. Da mit der Zeit besonders im Bereich der dreidimensionalen Darstellung der Wunsch nach höherer Geschwindigkeit bei gleichzeitig größerem Realismus in der Darstellung stetig wuchs, wurden von einzelnen Herstellern erste Grafikkarten auf den Markt gebracht, die erste Ansätze einer Hardwarebeschleunigung im Bildaufbau boten. Entscheidend zum Durchbruch von 3D-Grafikkarten trug das Unternehmen 3dfx bei, das zunächst vollständig auf 3D-Beschleuniger setzte, die zusätzlich zu einer bereits vorhandenen 2D-Grafikkarte im PC einzubauen waren. Trotz dieses für den Käufer einer solchen Karte vorhandenen nicht nur finanziellen Mehraufwands (ein Steckplatz musste geopfert werden; die Bildqualität ließ bei einigen Modellen nach, da das Bildsignal zwischen beiden Karten mittels eines Kabels weitergegeben wurde) war der Qualitätsgewinn bei Spielen insbesondere bei 3dfx-Karten oftmals sehr erheblich. Die 3D-Beschleunigung sorgte eben nicht nur für einen flüssigeren Spielablauf, sondern vermied auch mittels Texturfilterung das Aufpixeln von Texturen aus der Nahansicht und ermöglichte weitere Effekte wie Transparenz zur realistischen Darstellung von Wasser, Rauch u.a.
Schon Ende der 90er Jahre kamen erste Spiele auf dem Markt, die eine 3D-Karte zwingend voraussetzten. Hatte sich die 3D-Hardwarebeschleunigung zunächst bei Action-, Sport- und Rennspielen durchgesetzt, setzte sich der Trend zu 3D schließlich auch bei Simulationen, Strategie- und Rollenspielen fort bis selbst einzelne Vertreter des Adventuregenres vollständig auf 3D setzten. Die 3D-Zusatzkarten wurden schon bald durch 2D/3D-Kombikarten ersetzt, während dieses Prozesses verlor 3dfx seine Vorreiterrolle und wurde schließlich vom Konkurrenten nvidia aufgekauft.
Bedeutungsverlust des Softwaremodus
Mittlerweile ist die 3D-Hardwarebeschleunigung zum Standard bei allen kommerziellen Spielen geworden, die auf eine 3D-Darstellung setzen. Außerhalb dieses Bereichs gibt es noch Vertreter, besonders aus dem Bereich der weniger actionlastigen Spiele (Denk-, Gesellschaftsspiele, Adventures), die auf 3D-Funktionen verzichten. Da aber mittlerweile alle Hersteller von Grafikkarten 3D-Beschleunigung in ihren Modellen integriert haben, wäre selbst bei freiwilligem Verzicht auf diese Funktionen, wenn diese an sich gar nicht benötigt werden, ein Erwerb einer Karte ohne Hardwarebeschleunigung nicht mehr möglich. Der Softwaremodus wurde, seit man explizit von einem solchen sprach, im Computerspielebereich innerhalb eines halben Jahrzehnts zu einem obsoleten Begriff, da er bei kommerziellen Titeln für die 3D-Darstellung nicht mehr vorgesehen ist und von einem Softwaremodus nicht bei Spielen gesprochen werden kann, die gar keine 3D-Funktionen vorsehen.
Kategorien:- Computerspielbegriff
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