- Sokoto-Kalifat
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Das Kalifat von Sokoto (Soccatu, Sakatu), auch Reich von Sokoto oder Fulbe-Reich genannt, war ein Kalifat der Fulbe im Norden des heutigen Nigerias.
Es grenzte nördlich an die Sahara, östlich an Kanem-Bornu, westlich an Gando und südlich an das Land der Yoruba (heute Südnigeria). Es umfasste den größten Teil des Hausa-Landes und war mit einer Fläche von ca. 440.000 km² einer der flächenmäßig größten vorkolonialen Staaten auf dem afrikanischen Kontinent.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Usman dan Fodio, ein muslimischer Fulbe aus dem Hausa-Staat Gobir, verkündete den Dschihad gegen die Herrscher Gobirs, die seine Missionstätigkeit unterbinden wollten und ihn mit seiner Familie in die Verbannung schickten. In diesem Heiligen Krieg, der von 1804 bis 1810 dauerte, schlug dan Fodio die Armee des Hausakönigs mit seinen Anhängern, Fulbe und zum Islam konvertierten Hausa. Nachdem er sich nach seinem Sieg zum Scheich erklärt hatte, unterwarf er die übrigen Fürstentümer der Hausa, Katsina, Zaria, Nupe und Birmin Kebbi. Kanem-Bornu dagegen vermochte der Expansion zu widerstehen.
Nach dem Tod Usman dan Fodios wurde seine Nachfolge zwischen seinem Bruder Abdullahi und seinem Sohn Muhammad Bello aufgeteilt. Abdullahi erhielt die westlichen Provinzen mit Gwandu, Bello die zuvor eroberten Ostprovinzen mit Sokoto als Hauptstadt. Dieser ließ die Chroniken seiner Vorgänger, der Hausakönige, zerstören. Diese Chroniken stellten fast die einzigen schriftlichen, von Afrikanern verfassten Dokumente der afrikanischen Geschichte dar. Bellos Schwester Nana Asma’u verfasste zahlreiche literarische und historische Werke.
Im Jahr 1903 wurde Sokoto von den Briten unter Frederick Lugard geschlagen. Die von Sokoto losgelöste Region von Konni wurde Französisch-Westafrika zugeschlagen. Obwohl das Kalifat von Sokoto nicht mehr existiert, verstehen sich die heutigen Führer des Islam in Nigeria als Nachfolger dan Fodios.
Liste der Sultane von Sokoto
- Usman dan Fodio 1804-1827
- Muhammad Bello 1827-1837
- Abu-Bakr Atiku I. 1837-1842
- 'Aliyu Babba (* 1808; † 21. Oktober 1859) 1842-1859
- Ahmad Atiku 1859-1866
- 'Aliyu Karami 1866-1867
- Ahmad Rafai 1867-1873
- Abu-Bakr Atiku II. 1873-1877
- Mu'azu Ahmad 1877-1881
- Umar bin Ali 1881-1891
- 'Abdul-Rahman 1891-1902
- Muhammad Attahiru I. 1902-1903
- Muhammad Attahiru II. 1903-1915
- Muhhammad I. Mai Turare 1915-1924
- Muhammad II. Tambari 1924-1931
- Hasan 1931-1938
- Abu-Bakr 1938-1988
- Ibrahim Dasuki 1988-1996
- Ibrahim Muhammad Maccido 1996-2006
- Muhammad Sa'ad Abubakar 2006-
Siehe auch
Literatur
- Amadou Hampâté Bâ und J. Daget: L'empire peul du Macina. Paris 1955
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