Sonja Graf

Sonja Graf

Sonja (eigentlich Susanna) Graf (* 16. Dezember 1908 [1] in München; † 6. März 1965 in New York, NY) war eine der besten Schachspielerinnen der Welt. Sie spielte mehrmals um die Weltmeisterschaft.

Inhaltsverzeichnis

Jugend

Graf spielte zunächst erfolgreich in München bei Mannschaftsmeisterschaften der Herren mit. Später reiste sie durch Europa, um auch international Schach spielen zu können.

Kämpfe um die Weltmeisterschaft

1934 forderte sie die amtierende Weltmeisterin Vera Menchik heraus. In Amsterdam verlor sie diesen Zweikampf, bei dem es aber nicht um die Weltmeisterschaft ging, bei einem Sieg und drei Niederlagen.

1937 verlor sie einen WM-Kampf auf dem Semmering (Österreich) gegen Menchik deutlich (+2,-9,=5).

Die 7. Frauenweltmeisterschaft wurde in Stockholm nach dem Schweizer System ausgetragen. Hier belegte Graf unter den 29 Teilnehmerinnen den dritten Platz hinter Vera Menchik und der Italienerin Clara Benini.

Einen weiteren Anlauf auf die WM unternahm sie 1939. In Buenos Aires musste sie aber erneut Vera Menchik den Vortritt lassen, es reichte nur zu Platz 2 und somit zur Vizeweltmeisterschaft.

Weitere Wettkämpfe

Weitere Erfolge waren Platz eins 1932 in Wien und 1936 auf dem Semmering, der 4:0-Sieg 1939 in Amsterdam gegen Fenny Heemskerk und zwei Matchsiege gegen die Niederländerin Catharina Roodzant in Rotterdam, und zwar 1937 mit 3,5:0,5 und 1939 mit 3:1. Dagegen musste sie sich 1934 in Hamburg Paul Heuäcker mit 0:6 geschlagen geben.

Ihre höchste historische Elo-Zahl betrug 2431. Diese erreichte sie im August 1946.

Emigration

1939 kehrte Graf wegen des beginnenden Krieges nicht nach Deutschland zurück. Sie blieb in Buenos Aires und heiratete dort 1947 den Seemann Vernon Stevenson. Mit ihm übersiedelte sie in die USA. Sie hatten einen Sohn, Alexander (* 1951).

1950 gehörte sie zu den ersten 17 Spielerinnen, die den Titel Internationaler Meister der Frauen (WIM) erhielten.

In den USA war sie weiter aktiv unter dem Namen Graf-Stevenson und gewann 1957 in Los Angeles und 1964 in New York die US-Meisterschaft der Damen.

Fußnoten

  1. Andere Quellen nennen noch andere Geburtstage, etwa 15. Mai 1912, 18. Dezember 1912, 16. Dezember 1914. Das angegebene Geburtsjahr 1908 ist durch Unterlagen des Stadtarchivs München belegt, siehe Michael Negele: Sonja Grafs Kindheit entschlüsselt in: KARL 1/2005, S. 5.

Literatur

In Argentinien schrieb sie zwei Bücher:

  • Asi Juega Una Mujer. Buenos Aires, 1941.
  • Yo soy Susann. Buenos Aires, 1946.

Weblinks


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