München

München
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt München
München
Deutschlandkarte, Position der Stadt München hervorgehoben
48.13694444444411.575277777778518
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Höhe: 518 m ü. NN
Fläche: 310,43 km²
Einwohner:

1.353.186 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 4359 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 80331–81929
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 62 000
Stadtgliederung: 25 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marienplatz 8
80331 München
Webpräsenz: www.muenchen.de
Oberbürgermeister: Christian Ude (SPD)
Lage der Stadt München im Freistaat Bayern
Weiden in der Oberpfalz Straubing Würzburg Schwabach Schweinfurt Regensburg Rosenheim Nürnberg Nürnberg Passau Landshut Memmingen Kaufbeuren Kempten Ingolstadt Fürth Hof Erlangen Coburg Bayreuth Bamberg Augsburg München Aschaffenburg Amberg Ansbach Landkreis Würzburg Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Unterallgäu Landkreis Traunstein Landkreis Tirschenreuth Landkreis Straubing-Bogen Landkreis Starnberg Landkreis Schweinfurt Landkreis Schwandorf Landkreis Rottal-Inn Landkreis Roth Landkreis Rosenheim Landkreis Rhön-Grabfeld Landkreis Regensburg Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Regen Landkreis Passau Landkreis Ostallgäu Landkreis Oberallgäu Landkreis Nürnberger Land Landkreis Neu-Ulm Landkreis Neustadt an der Waldnaab Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis München Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Miltenberg Landkreis Miesbach Landkreis Main-Spessart Landkreis Lindau (Bodensee) Landkreis Lichtenfels Landkreis Landshut Landkreis Landsberg am Lech Landkreis Kulmbach Landkreis Kronach Landkreis Kitzingen Landkreis Kelheim Landkreis Hof Landkreis Haßberge Landkreis Günzburg Landkreis Garmisch-Partenkirchen Landkreis Fürth Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Freyung-Grafenau Landkreis Freising Landkreis Forchheim Landkreis Erlangen-Höchstadt Landkreis Erding Landkreis Eichstätt Landkreis Ebersberg Landkreis Donau-Ries Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Dillingen an der Donau Landkreis Deggendorf Landkreis Dachau Landkreis Coburg Landkreis Cham Landkreis Berchtesgadener Land Landkreis Bayreuth Landkreis Bamberg Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Landkreis Bad Kissingen Landkreis Augsburg Landkreis Aschaffenburg Landkreis Ansbach Landkreis Amberg-Sulzbach Landkreis Altötting Landkreis Aichach-Friedberg Bodensee Schweiz Österreich Baden-Württemberg Hessen Tschechien Sachsen ThüringenKarte
Über dieses Bild
Luftbild Münchner Innenstadt mit Marienplatz, Neuem Rathaus und Liebfrauendom (2009)
Panorama (Sicht von St. Peter)

München?/i (ahd. Munichen,[2] Bairisch: Minga) ist die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern. Sie ist mit rund 1,35 Millionen Einwohnern die größte Stadt Bayerns und drittgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Im Großraum München leben mehr als 2,6 Millionen Menschen.[3] München ist eine kreisfreie Stadt und zudem Sitz des Landratsamts München sowie der Bezirksregierung von Oberbayern. München ist außerdem Zentrum der Planungsregion München und der europäischen Metropolregion München.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Satellitenfoto der Region München

Geologie

Das Alpenvorland zwischen Kalkalpen und Donau, in dem sich auch München befindet, liegt auf einem tiefen Senkungsbecken, das seit Millionen von Jahren hauptsächlich aus Abtragungen der Alpen aufgefüllt wird. Im Tertiär wurden dort überwiegend Sand- und Geröllmassen durch Flüsse aus den Alpen abgelagert. Während der nachfolgenden Eiszeiten, deren letzte erst vor etwa 10.000 Jahren endete, bildeten sich im Alpenbereich große Gletscher- und Schmelzwasserströme, die im Voralpenland Moränenhügel und Schotterebenen zurückließen. Die 55 km breite Münchner Ebene, welche an den Endmoränen des Isarvorlandgletschers ansetzt, ist eine schiefe Ebene mit einem Höhenunterschied von 300 Metern zwischen Holzkirchen im Süden und Moosburg im Norden, deren Oberflächenformen in erster Linie durch den würmeiszeitlichen Schotter gebildet werden. Allein in München beträgt der Höhenunterschied zwischen dem höchsten Punkt der Stadt (nahe dem Gutshof Warnberg im Süden) und dem äußersten Norden des Stadtgebiets gut 100 Meter. Im Süden der Ebene sind die Flüsse, insbesondere die Isar, tief eingeschnitten. Auf diesen Schotterböden findet man wie im Süden von München vermehrt Wälder, wie den Perlacher Forst und den Forstenrieder Park, auch weil der Grundwasserspiegel hier relativ tief liegt. Im Norden der Stadt dagegen, wo sich der Grundwasserspiegel nahe der Oberfläche befindet, liegen große Niedermoore, wie das Dachauer Moos im Nordwesten und das Erdinger Moos im Nordosten.

Topographie

Die höchste Stelle Münchens liegt an der äußersten südlichen Stadtgrenze im Stadtteil Solln. Sie befindet sich rund 600 m südlich vom Gutshof Warnberg (etwa 579 m ü. NN) direkt südlich zweier am Waldrand des Forstenrieder Parks gelegenen Fußballplätze und liegt auf 580,5 m ü. NN.[4] Der tiefste Punkt liegt an der äußersten nördlichen Stadtgrenze im Stadtteil Feldmoching an der östlich vom Naturschutz- und Waldgebiet Schwarzhölzl gelegenen Regattaanlage Feldmoching-Oberschleißheim, deren Wasserspiegel sich auf etwa 480 m ü. NN[4] befindet.

Die Isar durchfließt das Stadtgebiet auf einer Länge von 13,7 km von Südwest nach Nordost, parallel dazu läuft bis Sendling der Isar-Werkkanal. In der Isar liegen die Museumsinsel mit dem Deutschen Museum und unmittelbarer flussabwärts die Praterinsel. Weitere Fließgewässer sind die Würm, die aus dem Starnberger See kommend den Westen Münchens durchfließt, der Hachinger Bach, der im Südosten bei Perlach in das Stadtgebiet eintritt und nördlich von Neuperlach unterirdisch weitergeführt wird, sowie etliche von der Isar abzweigende Stadtbäche wie der Eisbach und der Auer Mühlbach. Seen im Münchner Stadtgebiet sind der Kleinhesseloher See im Englischen Garten, der See im Olympiagelände, die Dreiseenplatte mit Lerchenauer, Fasanerie- und Feldmochinger See im Norden sowie im Westen der Langwieder See und der Lußsee, die zur Langwieder Seenplatte gehören. Im Süden liegt in der Nähe des linken Isarufers der Hinterbrühler See.

Ausdehnung

Die Gesamtfläche der Stadt München beträgt 31.041,91 Hektar. Davon entfallen 44,1 % auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 17,2 % auf Verkehrsflächen, 15,5 % auf Landwirtschaftsflächen, 15,5 % auf Erholungsflächen, 4,1 % auf Waldflächen, 1,3 % auf Wasserflächen und weitere 2,2 % auf Flächen anderer Nutzung. (Stand: 1. Januar 2007) Die Grenze der Stadt umfasst 118,9 km. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Nord nach Süd 20,7 km und von Ost nach West 26,9 km. (Stand 31. Dezember 2007)[5]

Panoramabild Münchens, aufgenommen vom Olympiaturm
Panoramabild Münchens, aufgenommen vom Olympiaturm

Bezirke und Nachbargemeinden

Bei einer Neugliederung des Stadtgebiets 1992/96 wurde die Zahl der Stadtbezirke Münchens von 41 auf 25 verringert. Sie heißen (in alphabetischer Reihenfolge):

Altstadt-Lehel Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt Maxvorstadt Schwabing-West Au-Haidhausen Sendling Sendling-Westpark Schwanthalerhöhe Neuhausen-Nymphenburg Moosach Milbertshofen-Am Hart Schwabing-Freimann Bogenhausen Berg am Laim Trudering-Riem Ramersdorf-Perlach Obergiesing Untergiesing-Harlaching Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln Hadern Pasing-Obermenzing Aubing-Lochhausen-Langwied Allach-Untermenzing Feldmoching-Hasenbergl LaimStadtbezirke Lage in München.png
Über dieses Bild


Folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreien Gebiete grenzen an die Stadt München (sie werden nach dem Uhrzeigersinn, beginnend im Norden genannt):

Landkreis München
OberschleißheimGarchingIsmaningUnterföhringAschheimFeldkirchenHaarPutzbrunnNeubibergUnterhachingPerlacher ForstGrünwaldPullach im IsartalForstenrieder ParkNeuriedPlaneggGräfelfing
Landkreis Fürstenfeldbruck
GermeringPuchheimGröbenzellOlching
Landkreis Dachau
KarlsfeldBergkirchen

Klima

Die Stadt München liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima, es herrscht Warmgemäßigtes Klima. Die Winter sind vergleichsweise kalt, jedoch sind Temperaturen unter -25 Grad Celsius eher selten. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheide. Aufgrund dieser Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. An durchschnittlich zehn Tagen im Jahr herrscht der Föhn, ein warmer, trockener Fallwind vom Alpenhauptkamm, der so gute Fernsicht bewirkt, dass vom Stadtgebiet die Bayerischen Alpen deutlich zu sehen sind. Die bisher höchste, offiziell vom Deutschen Wetterdienst gemessene Temperatur in der offiziellen DWD-Wetterstation in München war 37,1 Grad Celsius vom 13. August 2003. Der Kälterekord liegt bei -30,5 Grad Celsius vom 21. Januar 1942. München wurde durch seine Lage im gewitterintensivsten Bundesland Bayern von heftigen Unwettern getroffen. Bemerkenswert ist hier das Hagelunwetter vom 12. Juli 1984, bei dem Schäden in Höhe von 3 Mrd. DM entstanden. München ist durch die Nähe zu den Alpen die schneereichste Großstadt Deutschlands.

Eine Auswertung der Wetterstatistiken hat ergeben, dass der südliche Teil der Stadt am sonnigsten ist. Im nördlichen Teil tritt relativ häufig Nebel auf. Die Westhälfte ist niederschlagsärmer als der Osten der Stadt. Dies ist grundsätzlich auch eine Folge der Höhenunterschiede innerhalb der Stadt, die ein entsprechendes Kleinklima generieren, sowie der Trennung der Stadt in Ost-West-Richtung durch die Isar.

München
Klimadiagramm (Erklärung)
J F M A M J J A S O N D
 
 
48
 
3
-4
 
 
45
 
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0
 
 
70
 
13
3
 
 
93
 
18
7
 
 
128
 
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10
 
 
132
 
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13
 
 
111
 
23
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86
 
19
9
 
 
65
 
13
5
 
 
71
 
7
0
 
 
61
 
4
-2
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: DWD
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für München
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,7 4,3 9,0 12,5 18,0 20,5 23,1 23,0 18,8 13,2 6,9 3,7 Ø 13
Min. Temperatur (°C) −3,7 −3,2 0,1 2,8 7,2 10,4 12,6 12,3 8,9 4,7 0,2 −2,3 Ø 4,2
Niederschlag (mm) 48,0 45,2 57,7 69,9 93,4 127,6 131,6 110,5 86,3 65,4 71,0 60,8 Σ 967,4
Regentage (d) 10,0 8,6 10,5 10,9 11,6 13,8 12,0 11,4 9,6 9,1 10,7 11,2 Σ 129,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,7
−3,7
4,3
−3,2
9,0
0,1
12,5
2,8
18,0
7,2
20,5
10,4
23,1
12,6
23,0
12,3
18,8
8,9
13,2
4,7
6,9
0,2
3,7
−2,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
48,0 45,2 57,7 69,9 93,4 127,6 131,6 110,5 86,3 65,4 71,0 60,8
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: DWD

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

1852 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Danach stieg die Einwohnerzahl stark an, so dass 1883 in München bereits 250.000 Menschen lebten. Bis 1901 verdoppelte sich diese Zahl dann auf etwa 500.000. Damit war München nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Stadt im Deutschen Reich geworden. 1933 stieg die Bevölkerungszahl auf 840.000 und 1957 auf über eine Million. Einen ersten Höhepunkt in der Einwohnerzahl gab es im olympischen Jahr mit 1.338.924 am 31. Dezember 1972.

Danach ging es auf und ab in der Einwohnerentwicklung; jedoch hat sich etwa ab dem Jahr 2000 wieder ein stabiler Aufwärtstrend etabliert. Im Dezember 2010 hatte München mit 1.353.186 Einwohnern (mit Hauptwohnsitz in München) die bislang höchste Einwohnerzahl seiner Geschichte. Derzeitige Prognosen gehen von einer Fortführung dieses Trends aus und prophezeien einen Anstieg in den nächsten Jahrzehnten auf 1,4 – 1,6 Millionen Einwohner. Damit ist München eine der am schnellsten wachsenden Großstädte Deutschlands.

Mit 4.313 Einwohnern je km² hat München die höchste Bevölkerungsdichte aller deutschen Großstädte.

In der Planungsregion München leben 2.654.726 Menschen (Stand 31. Dezember 2009), in der Metropolregion München 5.203.738 Menschen (Stand 2006).

München ist eine der wenigen deutschen Städte, in der die Zahl der Neugeborenen die der Gestorbenen übersteigt. In den letzten Jahren zeichnete sich sogar ein regelrechter Baby-Boom ab. Im Jahr 2009 wurden so viele Kinder in München geboren wie seit 1969 nicht mehr.[6][7] Hinzu kommt eine starke Zuwanderung aus dem In- und Ausland.

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in München registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2009 aus der Türkei (41.298), Kroatien (23.704), Österreich (20.901), Italien (20.769), Griechenland (20.071), Bosnien und Herzegowina (15.795), Serbien (15.385), Polen (13.946), dem Irak (9.396), Frankreich (7.330), Rumänien (6.502), Ungarn (6.112), Russland (5.818), der Ukraine (5.492) und den USA (5.306).[8]

Dialekt

Der Münchner Dialekt gehört der Mittelbairischen Mundart an und ist durch den starken Zuzug aus anderen Gebieten vom Aussterben bedroht. Wie das bayerische Kultusministerium im Januar 2001 im Landtag mitteilte, ist die Mundart der Landeshauptstadt den Einwohnern unter 20 Jahren bereits fremd.

Religionen

Hauptartikel: Religionen in München

Da Oberbayern wie der ganze südbayerische Raum historisch katholisch geprägt ist, ist die römisch-katholische Kirche auch in München stark vertreten. München ist seit 1821 auch der Sitz des Erzbistums München und Freising.

Ende 2009 waren 37,8 % der Einwohner katholisch, 13,8 % evangelisch, 0,3 % jüdisch und 48,1 % gehörten anderen Konfessionen bzw. Religionen an oder waren konfessionslos.[9]

Neue Hauptsynagoge am St.-Jakobs-Platz

Der zweite Ökumenische Kirchentag fand vom 12. bis 16. Mai 2010 in München statt.

München hat eine jüdische Gemeinde mit etwa 9.700 Mitgliedern, von denen heute die meisten osteuropäischer Herkunft (Ukraine und Russland) sind, sowie eine kleinere liberal-jüdische Gemeinde.

Es wird von etwa 100.000 in München lebenden Muslimen ausgegangen.[10] 2005 wurde unter dem Schlagwort Sendlinger Moscheenstreit die Kontroverse um ein Neubauprojekt für eine Moschee bundesweit bekannt.

Im Juni 1945 wurde in München die Ukrainisch Orthodoxe Kirche der Hl. Maria-Schutz durch die vielen Zwangsarbeiter aus der Ukraine, die während des 2. Weltkriegs nach Bayern gebracht wurden, gegründet. Anfangs zählte die Gemeinde über 5.000 Mitglieder, worauf hin im Stadtteil Ludwigsfeld eine zweite Kirchengemeinde, die den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet war, gegründet wurde und bis heute existiert.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist in München mit vier Gemeinden in zwei Gemeindehäusern vertreten.

Der Verein der Mandäer in Deutschland in München e. V. kümmert sich um den Aufbau einer funktionierenden mandäischen Gemeinde.

Persönlichkeiten

Der Magistrat der Stadt München kann Personen, die sich in hohem Maße um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben, zu Ehrenbürgern ernennen.

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von München

Söhne und Töchter der Stadt sind in München geborene Personen, unabhängig davon, ob sie ihren späteren Wirkungskreis in München hatten oder nicht. Außerdem gibt es Persönlichkeiten, die nicht in München geboren sind, aber in der Stadt gelebt und gewirkt haben.

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt München

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Münchens

Die Stadtgründung

München wurde 1158 zum ersten Mal als forum apud Munichen urkundlich im Augsburger Schied erwähnt, nachdem der Herzog von Bayern und Sachsen, Heinrich der Löwe, nahe einer Niederlassung von Mönchen aus dem Kloster Schäftlarn eine Brücke über die Isar am Platz der heutigen Ludwigsbrücke errichtet hatte. Durch einen Gewaltstreich hatte Heinrich die weiter nördlich gelegene Brücke des Bischofs von Freising bei Oberföhring zerstört, um selbst vom Salzhandel nach Augsburg zu profitieren.

Mit der Brücke, und damit dem Salzhandel, erhielt München von Kaiser Barbarossa durch den Augsburger Schied das Markt-, Münz- und Zollrecht zugesprochen. Die Freisinger Bischöfe waren jedoch auch danach proportional an den Erträgen beteiligt und erhoben bis Mitte des 19. Jahrhunderts Gebühren für die Nutzung der Isarbrücke.

München im Mittelalter

Als Heinrich 1180 vom Kaiser geächtet wurde, fiel Bayern an die Wittelsbacher und München an den Bischof von Freising. 1240 kam auch München in Wittelsbacher Besitz und wurde bereits 1255 nach der ersten Landesteilung herzogliche Residenz.

Seit 1314 war Herzog Ludwig IV. deutscher König, seit 1328 auch römisch- deutscher Kaiser, und München wurde als seine Residenz durch einen neuen zweiten Mauerring erheblich erweitert. Zu dieser Zeit übernahm München die Farben des alten Reiches, Schwarz und Gold, als Stadtfarben.

Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts kam es wiederholt zu Aufständen der Bürgerschaft gegen die Herzöge, die daraufhin ihren Regierungssitz vom Alten Hof in die neue Residenz am Stadtrand verlegten. Wegen der Bedrohung durch die Hussiten wurde 1429 die Stadtbefestigung durch einen äußeren Mauerring verstärkt.

1442 wurden die jüdischen Bürger aus der Stadt vertrieben. Bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts leben daraufhin keine Juden mehr in München (siehe hierzu: Geschichte der Juden in München).

Im Jahre 1468 wurde der Grundstein zur neuen Marienkirche „Frauenkirche“ gelegt, deren Bau nur zwanzig Jahre dauerte.

Haupt- und Residenzstadt Bayerns

Nachdem München in der Spätgotik eine neue kulturelle Blütezeit erlebt hatte, wurde die Stadt 1506 mit der Wiedervereinigung des Landes durch Albrecht IV. Hauptstadt von ganz Bayern. In der Folgezeit ging der Einfluss der Bürgerschaft immer weiter zurück und die Wittelsbacher bestimmten fortan die Entwicklung der Stadt. München wurde unter der Herrschaft von Wilhelm IV. und Albrecht V. ein Zentrum der Renaissance, aber auch der Gegenreformation. 1589 wurde das Hofbräuhaus durch Wilhelm V. gegründet. Zwei frühe Stadtansichten sind bei Georg Braun, Franz Hogenberg: „Civitates orbis terrarum“ von 1572f abgebildet.[11]

Unter Herzog Maximilian I. von Bayern wurde München 1623 kurfürstliche Residenzstadt, musste aber 1632 die Besatzung schwedischer Truppen erdulden. München musste ein hohes Lösegeld bezahlen und Geiseln stellen, um seiner Zerstörung zu entgehen. Wenig später brach die Pest aus und tötete ein Drittel der Bevölkerung. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 erholte sich die Stadt aber schnell und öffnete sich unter Kurfürst Ferdinand Maria dem italienischen Barock.

1704 kam München im Spanischen Erbfolgekrieg für mehrere Jahre unter habsburgische Besatzung, da sich Kurfürst Maximilian II. Emanuel mit Frankreich verbündet hatte. Ein Aufstand der Bürger und Bauern wurde in der Sendlinger Mordweihnacht blutig beendet.

Nach der Kaiserkrönung von Kurfürst Karl Albrecht besetzten habsburgische Truppen 1742 für zwei Jahre erneut die Stadt. Maximilian III. Joseph gab die Großmachtspolitik seiner Vorgänger auf und widmete sich inneren Reformen, so wurde die Bayerische Akademie der Wissenschaften 1759 in München gegründet. 1789 erfolgte auf Befehl Karl Theodors die Anlage des Englischen Gartens in den Isarauen und wenig später wurde die mittelalterliche Stadtbefestigung geschleift.

Stadtplan Münchens, 1858

Obwohl München bereits 1328 kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, was 1806 noch beschleunigt wurde, als München die Hauptstadt des napoleonischen Königreichs Bayern wurde. Hatte München 1700 gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle 30 Jahre, sodass 1871 170.000 Menschen in München lebten und 1933 840.000.

Unter der Regierung von König Ludwig I. von Bayern (1825–1848) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Die Klassizisten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner gestalteten die Ludwigstraße, den Königsplatz und die Erweiterung der Residenz.

Ludwigs Sohn Max II. (1848–1864) förderte insbesondere die Geisteswissenschaften, trat aber ebenfalls als Bauherr hervor, im neuen, an die englische Gotik erinnernden „Maximilianstil“, entstanden unter anderem die Bauten an der Maximilianstraße, heute eine der exklusivsten und teuersten Einkaufsstraßen des Kontinents.

Unter seinem Bruder Prinzregent Luitpold (1886–1912) erlebte München dann einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem die Prinzregentenstraße und das Prinzregententheater. Schwabing erlebte um die Jahrhundertwende eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. 1896 wurde die Münchner Kulturzeitschrift Die Jugend erstmals herausgegeben, die namensgebend für den Jugendstil wurde. 1911 wurde die Künstlervereinigung Der Blaue Reiter gegründet. In seiner Erzählung Gladius Dei hat Thomas Mann für diese Epoche das geflügelte Wort „München leuchtete“ geprägt.

Revolution, Weimarer Republik und Nationalsozialismus

1916, während des Ersten Weltkrieges wurde München bei drei französischen Luftangriffen durch Bomben getroffen, die aber keine großen Schäden anrichteten. Die sich verschlechternde Versorgungslage dagegen stellte ein großes Problem für die Bevölkerung dar.

Nach dem Ende des Krieges kam es 1919, kurz nachdem die Monarchie abgeschafft wurde, in München zu revolutionären Umständen. Die in zwei unterschiedliche Phasen unterteilten Revolutionsversuche, beziehungsweise auch die Münchner Räterepublik, scheiterten. In den folgenden Jahren wurde München zunehmend eine Brutstätte für nationalsozialistische Aktivitäten. 1923 scheiterte der Marsch Hitlers auf die Feldherrnhalle, und damit auch der Hitlerputsch. München blieb jedoch stets der Sitz der NSDAP.

1933 wurde München, wie viele andere Städte nach der Machtergreifung, offiziell gleichgeschaltet. Die Stadt sollte großflächig umgebaut werden, zuständiger Architekt war Hermann Giesler.

1935 verlieh Hitler München den TitelHauptstadt der Bewegung“. 1938 wurde das Münchner Abkommen abgeschlossen, das den Anschluss des Sudetenlands an das Deutsche Reich festlegte. Die Bezeichnung wurde bis zum Ende der Zeit des Nationalsozialismus beibehalten.

Am 1. Dezember 1937 zog die Rasseorganisation Lebensborn in das Haus von Thomas Mann, das sich Ecke der damaligen Föhringer Allee (seit 1955: Thomas-Mann-Allee) und der Poschingerstraße befand. Die Zentrale der SS-Organisation blieb bis zum 31. Dezember 1939 im Gebäude.[12][13][14]

Wie alle großen deutschen Städte wurde München durch alliierte Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg stark getroffen (Luftangriffe auf München). Bis Kriegsende wurde die historische Altstadt zu 90 % und die Stadt insgesamt zu 50 % zerstört. Schätzungen zufolge fanden etwa 6.000 Menschen den Tod und etwa 15.000 wurden verletzt.

München als moderne Großstadt

Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken.

Auch der Tourismus erlebte in der an bedeutenden Museen (zum Beispiel Alte, Neue und Pinakothek der Moderne, Deutsches Museum) und Sehenswürdigkeiten reichen Stadt einen Aufschwung.

Im Jahre 1972 war München Gastgeber der XX. Olympischen Sommerspiele, die durch eine Geiselnahme palästinensischer Terroristen überschattet wurden, in deren Verlauf alle Geiseln, mehrere Terroristen und ein Polizist ums Leben kamen. Für die Spiele wurde der Öffentliche Nahverkehr mit U- und S-Bahnen massiv ausgebaut, die teilweise weit ins Umland hineinreichen. Teile der Innenstadt wurden in dieser Zeit zu einer Fußgängerzone umgestaltet.

Der vor den Toren Münchens gelegene neue Flughafen München Franz Josef Strauß wurde 1992 eröffnet, während der bisherige Flughafen München-Riem zeitgleich geschlossen wurde. Auf dessen Gelände entstand später die Messestadt Riem mit dem Riemer Park, der 2005 im Rahmen der BUGA 2005 eröffnet wurde.

Insbesondere seit dem Jahrtausendwechsel wurden auch in München zahlreiche Hochhäuser gebaut, beispielsweise das 146 m hohe Hochhaus Uptown, die Zwillingstürme Highlight Towers, das 2008 fertiggestellte SV-Hochhaus oder der Skyline Tower.

Politik

Oberbürgermeister Christian Ude
Stadtratswahl 2. März 2008
 %
40
30
20
10
0
39,8%
27,7%
13,0%
6,8%
3,7%
1,9%
1,7%
1,6%
3,8%
RoLi Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Sonst.
Hauptartikel: Münchner Stadtrat

Als Landeshauptstadt ist München der Sitz des Landtages und der bayerischen Staatsregierung. Ferner ist die Stadt München Sitz der Regierung von Oberbayern, des Bezirks Oberbayern und des Landkreises München. Daneben ist München Sitz nationaler und internationaler Staatsorgane, wie beispielsweise des Bundesfinanzhofs und des Europäischen Patentamts.

Traditionell dominieren vor allem in der Kommunalpolitik, in geringerem Maß auch in der Bundes- und Landespolitik in München die Mitte-Links-Parteien, was in Bayern eher selten ist. So war das einzige von der SPD gewonnene Direktmandat in Bayern bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 der Wahlkreis München-Nord. 2009 aber konnte Johannes Singhammer das Mandat für die CSU zurückgewinnen.

Seit 1993 wird München von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) regiert. Ihm zur Seite stehen die 2. Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) sowie der 3. Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne). Seit 1996 wird der Münchner Stadtrat von einer Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Rosa Liste geführt.

Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt München zeigt in Silber einen Mönch mit goldgeränderter schwarzer Kutte und roten Schuhen, in der Linken ein rotes Eidbuch haltend, die Rechte zum Schwur erhoben. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb. Bei dem heutigen Stadtwappen handelt es sich um das so genannte „kleine Wappen“, das 1957 vom Stadtrat festgelegt wurde. Das so genannte „große Wappen“ zeigt in Silber ein offenes rotes Stadttor zwischen zwei roten Zinnentürmen mit von Schwarz und Gold mehrfach zickzackartig gebänderten Dächern; oben ein wachsender, golden gekrönter und bewehrter goldener Löwe; im Tor der Mönch des kleinen Wappens. Im amtlichen Verkehr wird das große Wappen nicht mehr verwendet.

Aus dem Mönch im Wappen entwickelte sich im Laufe der Zeit das Münchner Kindl.

Die Münchner Stadtfarben sind seit der Zeit Kaiser Ludwigs des Bayern die Farben des Alten Reichs: Schwarz und Gold. Die Münchner Stadtflagge zeigt diese beiden Farben längsggestreift. In Analogie zu der Staatsflagge Bayerns wird jedoch auch eine rautierte Fassung verwendet. Gelegentlich ist auch das kleine Stadtwappen in der Mitte der Flagge abgebildet.

Städtepartnerschaften

Stadt Staat seit Anmerkungen
Edinburgh Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1954 Edinburgh ist Münchens älteste Schwesterstadt. Im Frühjahr 1954 besuchte der Deputy Director of Edinburgh seinen Münchner Kollegen Dr. Anton Fingerle, und sie beschlossen, künftig regelmäßig Lehrer- und Schülergruppen auszutauschen. Die Stadtparlamente stimmten zu, und mit den Vertragsunterschriften von Oberbürgermeister Thomas Wimmer und Lord Provost John G. Banks begann im gleichen Jahr die Geschichte der Münchner Städtepartnerschaften.
Verona ItalienItalien Italien 17. März 1960 Die Kontakte zwischen Verona und München entstanden zunächst auf wirtschaftlicher Ebene: Die Münchner Großmarkthalle erhielt damals einen Großteil ihres Gemüses und Obst über Verona. So wird auch heute noch die Städtepartnerschaft vor allem auch durch die Industrie- und Handelskammer Veronas mitgestaltet.
Bordeaux FrankreichFrankreich Frankreich 30. Mai 1964 Bereits in den fünfziger Jahren entwickelten sich die ersten Kontakte zwischen Bordeaux und München. Beide Städte hatten großes Interesse, nach dem furchtbaren Weltkrieg durch den Aufbau einer Städtepartnerschaft zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich und zur Entstehung eines brüderlichen Europa beizutragen.
Sapporo JapanJapan Japan 28. August 1972 Sapporo war der Austragungsort der olympischen Winterspiele 1972, während die Sommerspiele in München stattfanden.
Cincinnati Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 18. September 1989 Es war Auguste Kent, die nicht locker ließ, bis die immer schon freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimatstadt - bereits 1871 fertigte die Münchner Erzgießerei Ferdinand von Miller die Brunnenfiguren für den Tyler-Davidson-Brunnen, der heute im Zentrum Cincinnatis aufgestellt ist - am 18. September 1989 von Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Mayor Charles J. Luken endlich auch offiziell besiegelt wurden.
Kiew UkraineUkraine Ukraine 6. Oktober 1989 Im Zuge der Entspannung im Ost-West-Konflikt Ende der 1980er Jahre entstand in München der Wunsch nach einer Dreieckspartnerschaft Münchens mit je einer Stadt in den USA und in der damals noch existierenden UdSSR.
Harare SimbabweSimbabwe Simbabwe 1996 Wurde zwischen 1999 und April 2002 wegen der Menschenrechtsverletzungen der simbabwischen Regierungspartei auf offizieller Ebene eingefroren.

Patenschaften

Am 17. August 1952 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Aussig an der Elbe übernommen.

Um den Wiederaufbau im ehemaligen Jugoslawien zu unterstützen, hat München 1999 eine Patenschaft für die bosnische Gemeinde Vogošća und 2000 für die serbische Gemeinde Subotica übernommen.[15]

Architektur

Hauptartikel: Sehenswürdigkeiten in München und Liste der Baudenkmäler in München

Bauwerke nach Epochen

Romanik und Gotik – Mittelalter

Der Marienplatz gilt als der Mittelpunkt Münchens und liegt, umgeben von dem Neuen und dem Alten Rathaus, mitten im Zentrum der Altstadt. Wenige Schritte davon liegt die Peterskirche, die älteste Kirche der Altstadt, deren erster Bau noch aus der Romanik stammte. Heute steht dort ein gotischer Neubau, der im Inneren barockisiert wurde. Seit dem Abbruch der St.-Jakobs-Kirche 1955 gibt es in der Innenstadt kein romanisches Bauwerk mehr, mehrere im Kern romanische Kirchen in den einstigen Vororten haben sich jedoch erhalten, so Hl. Kreuz in Fröttmaning mit seinem Fresko. Bemerkenswert ist auch eines der seltenen romanischen Kruzifixe in der Kirche Heilig Kreuz des Stadtteils Forstenried.

Aus der Zeit der Gotik dagegen haben sich neben der Peterskirche viele Bauwerke erhalten. Von der einstigen Stadtbefestigung stammen das Isartor, das Sendlinger Tor, das Karlstor und der Löwenturm am Rindermarkt. Die wichtigsten Profanbauten der Gotik sind der Alte Hof, das Alte Rathaus mit seinem Tanzsaal sowie das Zeughaus, das heute ein Teil des Stadtmuseums ist. Das Wahrzeichen der Stadt ist die nahe dem Marienplatz gelegene gotische Frauenkirche mit ihren zwei markanten Türmen. Eine weitere gotische Hallenkirche ist die in der Barockzeit umgestaltete Heiliggeistkirche am Viktualienmarkt. Erhalten haben sich auch die spätgotischen Friedhofskirchen der Frauenkirche und von St. Peter, die Salvatorkirche und die Heiligkreuzkirche. In der einstigen Augustinerkirche befindet sich heute das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum.

In den Stadtteilen haben sich ebenfalls mehrere gotische Kirchen erhalten, auch hier wurden einige in der Barockzeit verändert, wie beispielsweise die Wallfahrtskirche St. Maria Ramersdorf. Die Schlosskapelle von Schloss Blutenburg und die Filialkirche St. Wolfgang in Pipping haben ihren gotischen Originalzustand dagegen bewahrt und gelten heute als beste Zeugnisse spätgotischer Architektur in München. Die Burg Grünwald ist die einzige mittelalterliche Burg, die in der näheren Umgebung von München bestehen blieb.

Renaissance und Manierismus

War die Architektur der spätmittelalterlichen Stadt in erster Linie noch durch die bürgerliche Kunst geprägt, so bestimmte mit der Wiedervereinigung Bayerns immer stärker der Hof die architektonische Entwicklung der Stadt.

Bedeutende Bauwerke der Renaissance sind insbesondere die Michaelskirche, die größte Renaissancekirche nördlich der Alpen, die sich daran anschließende Alte Akademie, der Innenhof der Alten Münze sowie einige Trakte der Residenz. Von der Maxburg, einem Stadtpalast der Renaissance, hat sich nur der Turm erhalten.

Das in der Renaissancezeit gegründete Hofbräuhaus befindet sich heute in einem Bau des 19. Jahrhunderts am Platzl.

Barock und Rokoko

Früheste Barockkirche der Stadt ist die heute säkularisierte Karmelitenkirche, noch in der Tradition einheimischer Bauhütten entstanden. Mit dem Bau der Theatinerkirche (St. Kajetan) zog dann der italienische Barock in München ein, der für mehrere Jahrzehnte bestimmend wurde, bis die französisch geschulten Architekten Joseph Effner und François de Cuvilliés Hofbaumeister wurden. Zahlreiche weitere Kirchen aus der Barockzeit sind in der Stadt zu finden, so die Bürgersaalkirche und die Dreifaltigkeitskirche, darüber hinaus mehrere Adelspaläste, insbesondere das Palais Porcia, das Alte und das Neue Preysing Palais sowie das Palais Holnstein, die heutige Residenz des Erzbischofs. Hauptwerke des süddeutschen Barocks sind auch die Schlösser Nymphenburg und Schleißheim. Wesentlich kleiner ist das gleichzeitig entstandene Schloss Fürstenried im Südwesten der Stadt.

Nahe dem Sendlinger Tor liegt die Asamkirche, die im Inneren in prunkvollem Spätbarock gestaltet wurde. Mit St. Anna im Lehel entstand die erste Rokokokirche Bayerns. Die bedeutendste Rokokokirche außerhalb der Innenstadt ist St. Michael in Berg am Laim. Prunkstücke des Rokoko sind auch die Amalienburg im Nymphenburger Schlosspark und das Cuvilliés-Theater in der Residenz.

Klassizismus, Historismus und Jugendstil

Mit dem Nationaltheater nahe der Residenz entstand ein Hauptwerk des Klassizismus. Von der Residenz führen auch die vier großen von den Bayerischen Königen angelegten Prachtstraßen in die Stadtteile. Insbesondere König Ludwig I. griff bereits als Kronprinz in die Planungen ein. Durch seine Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner ließ er zahlreiche klassizistische Prachtbauten errichten.

Nach Westen Richtung Nymphenburg führt die von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gezeichnete Brienner Straße, unterbrochen vom sternförmigen Karolinenplatz mit seinem Obelisken und dem Königsplatz mit dem Prachttor der Propyläen und der Glyptothek. Von der lockeren frühklassizistischen Bebauung hat sich unter anderen das Almeida Palais erhalten.

Nach Norden Richtung Schwabing entstand die Ludwigstraße zwischen Feldherrnhalle und Siegestor. An ihr liegen die Bayerische Staatsbibliothek, die Ludwigskirche und die Ludwig-Maximilians-Universität. Etwa gleichzeitig entstand an der Theresienwiese die Bavaria vor der Ruhmeshalle.

Südlich der Residenz, vor der Oper, beginnt die in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Paradestraße gestaltete Maximilianstraße. Sie führt von der Altstadt nach Osten über die Isar in Richtung des Maximilianeums, dem Sitz des bayerischen Landtages. Hier liegen auch das später im Jugendstil umgestaltete Münchner Schauspielhaus, das Regierungsgebäude von Oberbayern und das Völkerkundemuseum. Heute ist sie eine luxuriöse Einkaufsmeile.

Schließlich entstand die vom frühklassizistischen Prinz-Carl-Palais am Hofgarten nach Osten führende Prinzregentenstraße, an der das Nationalmuseum, die Schackgalerie, die Villa Stuck und das Prinzregententheater liegen. An ihrer Isarterrasse befindet sich der Friedensengel.

Von den Konstruktionen aus Glas- und Eisenmaterial, die zu ihrer Entstehungszeit Mitte des 19. Jahrhunderts als technische Meisterwerke galten, hat sich die Schrannenhalle am Viktualienmarkt teilweise erhalten, während der Glaspalast 1931 abbrannte. Seit Ende des 19. Jahrhunderts entstanden viele Kirchen und Prachtbauten des Historismus, so das neugotische Neue Rathaus am Marienplatz, St. Paul, der neubarocke Justizpalast am Stachus, das Armeemuseum am Hofgarten (heute befindet sich hier die Bayerische Staatskanzlei) und die im Neurenaissancestil erbaute Akademie der Bildenden Künste in Schwabing. Dort liegen auch noch mehrere Wohnhäuser im Jugendstil.

Unweit des Deutschen Museums und des Kulturzentrums Gasteig, befindet sich in der Au mit dem nach vierjähriger Bauzeit 1901 eröffneten und im Jugendstil ausgestatteten Müllerschen Volksbad das älteste öffentliche Hallenbad Münchens.

In München finden sich etwa 1.200 Brunnen, davon etwa 700 städtische. Der älteste ist der Fischbrunnen auf dem Marienplatz. Weitere markante Brunnen sind insbesondere der Wittelsbacherbrunnen am Lenbachplatz und der Vater-Rhein-Brunnen auf der Museumsinsel, beides Werke von Adolf von Hildebrand.

Moderne

Münchens Architektur seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde stark von Stadtplanern und Architekten wie Theodor Fischer und German Bestelmeyer bestimmt, die zahlreiche Gebäude in der Stadt errichteten. Die Borstei ist eine denkmalgeschützte Wohnsiedlung im Stadtteil Moosach, die zwischen 1924 und 1929 erbaut wurde.

Von den Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus haben sich unter anderem das Haus der Kunst und die Parteigebäude am Ostrand des Königsplatzes erhalten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil der Münchener Gebäude in 66 Luftangriffen stark beschädigt oder gar zerstört. Nur 2,5 % der Gebäude blieben unversehrt und fast die Hälfte der Baumasse wurde vernichtet. Besonders stark betroffen waren die Bahnhofsgegend, die Altstadt und Schwabing. Fast alle historischen Gebäude, die heute das Münchener Stadtbild prägen, wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut, nach alten Plänen rekonstruiert oder im Stil der Altstadt neu gebaut.

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden nur vereinzelt bedeutsame Beispiele moderner Architektur, die teilweise sogar wieder abgerissen wurden wie etwa das spektakuläre Landesversorgungsamt der Brüder Luckhardt im Jahr 1989. Zu den wichtigeren Werken gehören der Kaufhof am Stachus von Theo Pabst, erster Münchener Kaufhausneubau nach Kriegsende, das von ihm zusammen mit Sep Ruf errichtete Justizgebäude Neue Maxburg in München, und der Neubau der Matthäuskirche von Gustav Gsaenger. Bedeutsame Beispiele moderner Architektur in München sind vor allem auch die Sportstätten (siehe unten).

Seit den 1990er Jahren erfasste die Stadt jedoch eine zweite Gründerzeit, die zunehmend anspruchsvollere Architektur hervorbrachte. Als gelungenstes sakrales Bauwerk gilt die Herz-Jesu-Kirche.

Die relativ wenigen Hochhäuser in München liegen bis auf das Alte Technische Rathaus aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts und dem Central Tower München außerhalb der Innenstadt. Auch wurde 2004 in einem Bürgerentscheid die Höhe künftiger Hochhäuser auf 100 m begrenzt. Architektonisch am interessantesten sind der BMW-Vierzylinder am Olympiapark, neben dem im Oktober 2007 die futuristische BMW Welt eröffnet wurde, sowie das Hypo-Haus im Arabellapark und die im Norden von Schwabing gelegenen Highlight Towers. Das mit 146 m höchste Hochhaus der Stadt ist das Uptown München. 2007 wurde mit dem Bau des 84 m hohen Skyline Tower begonnen, der im August 2009 Richtfest feierte. Höchstes Bauwerk der Stadt ist der 291 m hohe Olympiaturm.

Am 9. November 2006 wurde das neue Jüdische Zentrum am St.-Jakobs-Platz in der Innenstadt eröffnet – ein Ensemble aus neuer Hauptsynagoge Ohel Jakob, dem Gemeindehaus der Israelitischen Kultusgemeinde München und dem städtischen Jüdischen Museum (eröffnet am 22. März 2007). Es ist das größte jüdische Zentrum Europas und beherbergt erstmals alle jüdischen Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde an einem Ort – mitten im Zentrum der Stadt. Entworfen wurde das Ensemble von den Architekten Wandel, Hoefer und Lorch, die auch schon die Dresdner Synagoge umgebaut haben. Herausstechendstes Merkmal des Ensembles sind die verschieden bearbeiteten Außenwände aus hellem Travertinstein, die besonders an der Hauptsynagoge an die Klagemauer in Jerusalem erinnern sollen.

Viel Beachtung fand der Bau des Museum Brandhorst, das nach Plänen des Architekturbüros Sauerbruch Hutton im Kunstareal München erbaut und 2009 eröffnet wurde. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Pinakothek der Moderne, die vom Architekten Stephan Braunfels entworfen wurde und 2002 ihre Pforten öffnete.

180°-Panorama von der Frauenkirche aus in Blickrichtung Südosten

Parks

Die älteste Gartenanlage ist der Hofgarten aus der Renaissancezeit mit dem Dianatempel. Nordöstlich schließen sich der Finanzgarten und der seit 1789 gestaltete Englische Garten an, der München vom Zentrum bis an die nördliche Stadtgrenze durchzieht, und mit 4,17 km² Fläche sogar den Central Park in New York übertrifft. Im Westen der Altstadt am Stachus befindet sich der Alte Botanische Garten, in dem bis zu seiner Zerstörung durch Feuer der Glaspalast stand. Erhalten hat sich das klassizistische Eingangstor von Herigoyen mit einer von Johann Wolfgang Goethe eigens verfassten Inschrift.

Der Schlosspark Nymphenburg entstand im Westen von Schloss Nymphenburg im französischen Stil. Im 19. Jahrhundert wurde er bis auf das „Grand Parterre“ in einen englischen Landschaftspark verwandelt. Nördlich schließt sich der Botanische Garten an. Südöstlich von Nymphenburg liegt der ehemals kurfürstliche Hirschgarten. Gleich drei barocke Schlösser befinden sich an der nördlichen Stadtgrenze im Park von Schloss Schleißheim, neben Herrenhausen ist er der einzige erhaltene große Barockgarten in Deutschland.

Bedeutend ist auch der Olympiapark, der neben mehreren Seen auch einen hervorragenden Blick über die Stadt vom Olympiahügel bietet. Daneben existieren zahlreiche weitere Parks und Grünflächen, wie zum Beispiel der Luitpoldpark, der West- und der Ostpark. Die vielen Parks machen München im Sommer zu einer äußerst grünen Stadt und ermöglichen im Winter sogar auf eigens gespurten Loipen das Langlaufen. Grünanlagen besonderer Art sind der aufgelassene Alte Südliche Friedhof mit zahlreichen Prominentengräbern sowie der ebenfalls aufgelassene Alte Nördliche Friedhof.

Die Isarauen sind eine lang gezogene, schmale Parklandschaft entlang des Gebirgsflusses, der anlässlich der Bundesgartenschau 2005 teilweise renaturiert wurde. Man kann die Stadt, von Nord nach Süd immer an der Isar, durchgehend im Grünen durchlaufen oder -radeln. Die eigentlichen Isarauen zwischen Deutschem Museum und der Isarinsel Flaucher sind beliebter Ort zum Grillen und Baden (auch FKK). Südlich vom Flaucher liegt der Tierpark Hellabrunn.

Für die Bundesgartenschau 2005 wurde im Stadtteil Messestadt Riem mit dem Riemer Park eine weitere, ausgedehnte Parkanlage im Osten Münchens angelegt.

Kultur

Museen

Siehe auch: Liste der Museen in München

München ist international bekannt für seine Sammlungen der alten und klassischen Kunst, die in staatlichen, städtischen und privaten Museen wie Galerien präsentiert werden.

So gehören zum Beispiel die Alte- und die Neue Pinakothek, sowie die Pinakothek der Moderne und das Lenbachhaus zu den weltweit renommiertesten Museen. Zusammen mit der Glyptothek, der Staatlichen Antikensammlungen und dem Museum Brandhorst bilden all diese das Kunstareal München. Auch das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst erhält derzeit einen Neubau im Kunstareal.

Eine weitere Museumslandschaft neben dem Kunstareal ist das Lehel mit dem Haus der Kunst, dem Bayerischen Nationalmuseum, der Archäologischen Staatssammlung, der Schackgalerie, der Galerie der Künstler und dem Völkerkundemuseum. Östlich der Isar an der Prinzregentenstraße liegt das einzigartige Jugendstilgebäude Villa Stuck mit einer Gemäldesammlung mit Franz von Stucks Werken sowie hochkarätigen Wechselausstellungen. In Oberföhring findet sich die Sammlung Goetz, die hochkarätige Wechselausstellungen in einem Museumsbau von Herzog & de Meuron präsentiert.

Das Münchner Stadtmuseum befindet sich im ehemaligen Zeughaus am St.-Jakobs-Platz und beherbergt eine Reihe von verschiedenen Sammlungen und Museen: Die Sammlung für Skulpturen und angewandte Kunst, das Filmmuseum, das Fotomuseum, die Sammlung für Grafik, Plakat, Gemälde, die Sammlung für Mode und Textilien, die Musiksammlung (Musikinstrumentensammlung), die Sammlung für Puppentheater und Schaustellerei sowie die Sammlungen zur Stadtkultur und Volkskunde. Aus den Beständen der verschiedenen Sammlungen werden regelmäßig Ausstellungen kuratiert, die entweder sammlungsspezifisch (zum Beispiel im Fotomuseum) oder sammlungsübergreifend (zum Beispiel die Ausstellung „Typisch München“) konzipiert sind.

Gegenüber dem Münchner Stadtmuseum befindet sich ein weiteres städtisches Museum: Das Jüdische Museum, das dort mit der neuen Synagoge und dem jüdischen Gemeindezentrum das neue Jüdische Zentrum bildet. Darüber hinaus unterhält die Stadt München verschiedene Galerien wie etwa die Lothringer13, die Kunstarkaden, die Rathausgalerie, das MaximiliansForum oder die Artothek, wo Kunstwerke entliehen werden können.

Das Residenzmuseum befindet sich in der ehemaligen Residenz der Wittelsbacher in Münchens Altstadt und ist eines der bedeutendsten Schlossmuseen Europas. Festsäle, Prunkräume oder Hofkapellen bayerischer Herrscher vermitteln einen Einblick in historische Raumensembles verschiedener Epochen mit bedeutenden Exponaten der Wittelsbacher Sammlungen von Silber, Porzellan, Miniaturen, Gemälden, antiken Skulpturen, Bronzeplastiken, Tapisserien, Möbeln, Uhren, Kerzenleuchtern und Lüstern. Auch die Staatliche Münzsammlung ist in der Residenz untergebracht.

Im Schloss Nymphenburg befinden sich das Marstallmuseum, die Nymphenburger Porzellansammlung aber auch das naturkundliche Museum Mensch und Natur.

Darüber hinaus gibt es in der Stadt weitere Museen für die bisher nicht zusammengefassten naturwissenschaftlichen Sammlungen des Staates, so das Paläontologische Museum, das Museum Reich der Kristalle, sowie für die Anthropologische, die Geologische, die Botanische und die Zoologische Staatssammlung. Ein Publikumsmagnet, auch durch die prominente Lage in der Innenstadt, ist das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum.

Das Deutsche Museum mit zum Teil einmaligen technischen Exponaten gehört mit über einer Million Besucher pro Jahr zu den meistbesuchten Museen Europas und ist das größte technisch-naturwissenschaftliche Museum der Welt. Zweigstellen sind die Flugwerft Schleißheim und das neu eröffnete Verkehrsmuseum an der Theresienwiese. Daneben gibt es mit dem BMW Museum und dem Museum im SiemensForum München Sammlungen zur Firmengeschichte in München ansässiger Technikkonzerne.

Bildende Kunst

In der Spätgotik gab es in München eine erste kulturelle Blüte, als unter anderem Erasmus Grasser und Jan Polack in der Stadt arbeiteten. In der Renaissancezeit wurde die Stadt zu einem Zentrum der Bildhauer, das von Hubert Gerhard und Hans Krumpper geprägt wurde. Als Maler waren in dieser Zeit Barthel Beham, Hans von Aachen und Peter Candid in München tätig.

Im 18. Jahrhundert erlebte die Stadt ein Goldenes Zeitalter der Bildenden Kunst das von Persönlichkeiten wie Cosmas Damian Asam, Egid Quirin Asam, Johann Michael Fischer, François de Cuvilliés, Ignaz Günther, Johann Baptist Zimmermann und Johann Baptist Straub bestimmt wurde.

Zu einer neuen Blüte des Erzgusses kam es zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Ludwig von Schwanthaler. Seine Zeitgenossen waren die Münchner Künstler Carl Rottmann, Lovis Corinth, Wilhelm Leibl und Carl Spitzweg.

Das Schaffen der nächsten Malergeneration zog sich teilweise bis in zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Unter ihnen waren unter anderem die Münchner „Malerfürsten“ Friedrich August von Kaulbach, Franz von Lenbach und Franz von Stuck.

Diese Generation arrivierter und etablierter Münchner Künstler blickte meist nur abfällig auf die Werke, die von Künstlern angefertigt wurden, die dem Blauen Reiter zugeordnet werden. Der Blaue Reiter wurde 1911 ins Leben gerufen und ließ München schließlich zu einem Zentrum moderner Kunst aufsteigen. Mitglieder waren Paul Klee, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke und Alfred Kubin.

1919 wurden die ersten Studios der Bavaria Film in Geiselgasteig – einem Ortsteil der Gemeinde Grünwald im Süden Münchens − errichtet.

Literatur

Im 19. Jahrhundert lebten unter anderen Heinrich Heine, Friedrich Hebbel und Hans Christian Andersen für längere Zeit in München.

Das literarische Leben der Stadt mit seinem Zentrum in Schwabing nahm in den letzten Jahrzehnten des Königreiches Bayern einen großen Aufschwung und wurde geprägt von Schriftstellern wie Paul Heyse, Lena Christ, Ludwig Thoma, Thomas Mann, Rainer Maria Rilke und Frank Wedekind.

In der Weimarer Republik waren die bekanntesten literarischen Münchner Repräsentanten Lion Feuchtwanger, Annette Kolb, Bertolt Brecht und Oskar Maria Graf.

Später gelangte der in München geborene Schriftsteller Eugen Roth zu literarischem Ruhm, und viele Schriftsteller wie Erich Kästner, Wolfgang Koeppen und Michael Ende lebten und arbeiteten in der Stadt.

Theater, Oper, Ballett

München besitzt eine sehr reichhaltige Theater-, Ballett- und Opernkultur mit fünf staatlichen, drei städtischen und über 50 privaten Bühnen.

Das musikalische Leben der Stadt hat eine lange Tradition. Hier wirkten bedeutende Komponisten wie Orlando di Lasso, Carl Maria von Weber, Gustav Mahler, Richard Strauss und Carl Orff. Im Salvatortheater wurde 1775 Wolfgang Amadeus Mozarts La finta giardiniera uraufgeführt, 1781 folgte im Cuvilliés-Theater die Weltpremiere seines Idomeneo. Im Nationaltheater kamen unter Ludwig II. mehrere Opern Richard Wagners zur Uraufführung. Im Musiktheater sind vor allem die Bayerische Staatsoper und das Staatstheater am Gärtnerplatz zu nennen, die jeweils über eine eigene Ballettkompanie verfügen: das Bayerische Staatsballett und das TanzTheaterMünchen. Die von Hans Werner Henze gegründete Münchener Biennale widmet sich modernem Musiktheater.

In der Sparte Sprechtheater sind die bedeutendsten Bühnen der Stadt das Bayerische Staatsschauspiel, die Münchner Kammerspiele und das Münchner Volkstheater. Seit den Premieren von Gotthold Ephraim Lessing 1775 haben viele bekannte Autoren in München ihre Stücke zur Uraufführung gebracht, darunter Christian Friedrich Hebbel, Henrik Ibsen und Hugo von Hofmannsthal. Von den privaten Bühnen ist das Metropol-Theater bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Boulevardtheater bietet die Komödie im Bayerischen Hof – meist mit prominenten Schauspieler/innen in den Hauptrollen.

Im Kinder- und Jugendtheater spielt die Schauburg der Stadt München eine zentrale Rolle. Daneben gibt es noch verschiedene andere private Bühnen für Kinder, wie etwa das Münchner Theater für Kinder oder das Marionettentheater Kleines Spiel.

Im Kabarettbereich sind die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, das Lustspielhaus oder der Schlachthof wichtige Bühnen der Stadt. Unter den Münchner Kabarettisten ragen z. B. Karl Valentin oder Dieter Hildebrandt hervor.

Die bedeutendsten Spielstätten sind das Nationaltheater München (Bayerische Staatsoper, Bayerisches Staatsballett), das Residenztheater (Bayerisches Staatsschauspiel), das Staatstheater am Gärtnerplatz (Oper, Operette, Tanz und Musical), das Prinzregententheater (u. a. Bayerische Theaterakademie August Everding, staatliche Theater, Konzerte), das Schauspielhaus (Münchner Kammerspiele), die Schauburg (auch: SchauBurg), das Münchner Volkstheater sowie das Deutsche Theater – das größte Gastspieltheater Deutschlands, das derzeit renoviert wird.

Orchester und Chöre

Die Münchner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das Bayerische Staatsorchester zählen zu den bedeutendsten deutschen Orchestern und arbeiten regelmäßig mit den international renommierten Dirigenten zusammen, aber auch die Münchner Symphoniker oder das Münchener Kammerorchester genießen einen sehr guten Ruf.

Wichtige Chöre sind u. a. der Philharmonische Chor München, der Chor des Bayerischen Rundfunks, der Münchener Bach-Chor, der orpheus chor münchen oder der Tölzer Knabenchor, dessen Studio sich in München/Solln befindet und bei dem die Mehrheit der Knaben aus München stammt.

Die wichtigsten Spielstätten für Orchester und Chöre in München sind die Philharmonie im Gasteig (2387 Plätze), das Prinzregententheater (1081 Plätze) oder der Herkulessaal (1270 Plätze) in der Münchner Residenz. Bis heute fehlt jedoch München ein sehr gut klingender Konzertsaal, was immer wieder zu Debatten führt. Für eine mögliche Sanierung der Philharmonie im Gasteig, um diese akustisch aufzuwerten, fehlt der Stadt München derzeit das nötige Geld. Die Bayerische Staatsregierung favorisiert einen kompletten Neubau eines Konzertsaals mit ca. 1800 Plätzen, bei dem unterschiedliche Orte diskutiert werden (u. a. der Finanzgarten oder der Apothekenhof der Residenz).

Siehe auch: Liste der Chöre in München, Liste der Orchester in München

Kulturelle und regelmäßige Veranstaltungen

Auer Dult auf dem Mariahilfplatz im Münchner Stadtteil Au

Überregional bekannte kulturelle Veranstaltungen sind unter anderem die Opernfestspiele, die Tanzwerkstatt Europa und das Filmfest.

Zu Beginn des Jahres finden zur Faschingszeit der Tanz der Marktfrauen, das Faschingstreiben am Viktualienmarkt sowie am Aschermittwoch das traditionelle Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen auf dem Marienplatz statt. Im Februar und März folgt dem Aschermittwoch die „Starkbierzeit“, die mit verschiedenen Veranstaltungen begangen wird – zum Beispiel mit dem Derblecken auf dem Nockherberg, das alljährlich vom Bayerischen Rundfunk übertragen wird.

Im März locken neben dem St. Patrick’s Day auch die Münchner Bücherschau junior Besucher an, die als Großveranstaltung neben Kinder- und Jugendliteratur auch die Leseförderung in den Mittelpunkt stellt. Zur Osterzeit findet in München am Karsamstag ein Ostermarsch statt. Im April findet das Frühlingsfest auf der Theresienwiese statt – ein Volksfest, jedoch kleiner als das berühmte Oktoberfest.

Am ersten Mai findet das Kultur- und Familienfest am Marienplatz statt. Es folgt am ersten Maiwochenende der Beginn der ersten neuntägigen Auer Dult (Maidult) des Jahres. Seit 1988 findet alle zwei Jahre ein internationales Festival für neues Musiktheater statt: die Münchener Biennale. Zwischen Mai und August findet die Münchner Bladenight statt, Europas größte Nachtskate-Veranstaltung.

Anfang Juni findet mit dem StuStaCulum Deutschlands größtes von Studenten organisiertes Musik- und Theaterfestival im Münchner Stadtteil Freimann statt. Mitte Juni wird alljährlich an einem Wochenende zwischen Marienplatz und Odeonsplatz der Münchner Stadtgeburtstag gefeiert. Darüber hinaus finden im Juni verschiedene Festivals statt: das Streetlife-Festival, das Comicfestival München, das Munich International Short Film Festival sowie Ende Juni/Anfang Juli das Filmfest München, das zweitgrößte Filmfestival Deutschlands.

Im Juni und Juli findet das Tollwood-Festival auf dem Olympiapark Süd sowie die Münchner Opernfestspiele statt.

Wichtige Veranstaltungen im Juli sind der Christopher Street Day, der traditionelle Kocherlball, das Japanfest München am 3. Sonntag beim Japanischen Teehaus hinter dem Haus der Kunst. Ende Juli zieht die zweite Auer Dult (Jakobidult) sowie Bell’Arte – Musikalischer Sommer im Brunnenhof der Münchner Residenz Besucher an.

In den ersten zehn Augusttagen findet an verschiedenen Veranstaltungsorten in München die Tanzwerkstatt Europa statt, ein Festival für internationalen zeitgenössischen Tanz. Im Olympiapark wird ebenfalls im August das Sommerfest sowie das LILALU & Kultur- und Familienfestival veranstaltet.

Mitte September findet das zweite Streetlife-Festival statt und das Oktoberfest beginnt auf der Theresienwiese, die (Wiesn), die bis zum ersten Sonntag im Oktober andauert.

Mitte Oktober beginnt die dritte, neuntägige Auer Dult (Kirchweihdult) und im November findet die Münchner Bücherschau im Gasteig statt. Im November und Dezember findet alle zwei Jahre das Theaterfestival Spielart statt. Kurz vor dem ersten Adventssonntag beginnt das Winter-Tollwood auf der Theresienwiese, das bis Neujahr andauert. Darüber hinaus gibt es in der Adventszeit auf verschiedenen Plätzen in München Christkindlmärkte (zum Beispiel Marienplatz, Weißenburger Platz).

Kulinarische Spezialitäten

Die Weißwurst wurde 1857 in München erfunden und ist die wohl berühmteste kulinarische Spezialität. Weiter sind zum Beispiel der Leberkäs bzw. die Leberkässemmel, die Brezn, die Ausgezogene (ein rundes Schmalzgebäck) und das Münchner Bier zu nennen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut einer Vergleichsstudie (von den Zeitschriften Wirtschaftswoche, der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der Kölner IW Consult GmbH) hat München unter den 50 größten deutschen Städten die zweithöchste Wirtschaftskraft. Die neueste Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und des Magazins Wirtschaftswoche erklärte München prognostisch erneut zur wirtschaftlich erfolgreichsten Stadt Deutschlands. Die Studie bewertet wirtschaftliche und strukturelle Indikatoren wie Produktivität, Bruttoeinkommen, Investitionen, Innovationen, Arbeitslosenquote und Zahl der Hochqualifizierten.

Tourismus

Die Sehenswürdigkeiten und die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt aber auch ihre Messen und Kongresse ziehen zahlreiche Touristen und Geschäftsreisende an. Die Fachjury des National Geographic Traveler setzte München 2008 im weltweiten Ranking der besten 110 historischen Orte auf Rang 30.[16]

Die Zahl der Übernachtungen wuchs 2009 auf 9,9 Millionen (Plus von 0,6 Prozent).[17] Davon reisten 4,4 Millionen aus dem Ausland an (Minus von 3 Prozent gegenüber 2008). Die US-Amerikaner waren mit 597.000 Übernachtungen (Minus von 2,4 Prozent) die größte ausländische Reisegruppe, gefolgt von Italienern (518.000) und Briten (341.000). Eine Besonderheit Münchens in den Sommermonaten sind die vielen arabischen Touristen aus der Golfregion (271.000 Übernachtungen), die in der Innenstadt nicht nur einkaufen, sondern sich häufig während ihres Aufenthalts in Münchner Kliniken medizinisch versorgen lassen.

Einzelhandel

Die Kaufingerstraße ist eine bekannte Einkaufsstraße in München

Der Einzelhandel in München ist vielseitig. Von der preiswerten Kategorie bis hin zur Luxuskategorie sind alle Kategorien abgedeckt. Mit der Neuhauser Straße und der Kaufingerstraße ist München gleich zweifach unter den fünf meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands vertreten. Laut einer Untersuchung von Jones Lang LaSalle hatte die Neuhauser Straße mit 13.515 Passanten pro Stunde die bundesweit zweithöchste Besucherfrequenz. Nur die Schildergasse in Köln war mit 14.265 Passanten pro Stunde häufiger besucht. Nach der Zeil in Frankfurt am Main (13.035 Passanten) war die Kaufingerstraße mit 12.975 Passanten pro Stunde auf Platz 4 vertreten. Beide Einkaufsstraßen befinden sich in der günstigen bis mittleren Preiskategorie.[18]

Verkehr

Luftverkehr

Der sich 29 km nordöstlich von der Stadtmitte im Erdinger Moos befindende Flughafen München Franz Josef Strauß (internationaler Flughafen-Code: MUC (IATA-Code) EDDM (ICAO-Code)) ist mit fast 35 Millionen Passagieren im Jahr 2008 der zweitgrößte Flughafen Deutschlands und der siebtgrößte Europas. Seit der Entscheidung der Lufthansa, München als zweites Drehkreuz neben Frankfurt zu etablieren, wird der Flughafen international immer besser angebunden; über 20 Langstreckenflugzeuge sind dort stationiert. Das Kontinentalnetz der Lufthansa in München ist sogar umfangreicher als bei jedem anderen deutschen Flughafen. Der Flughafen ist über die Autobahn A92 zu erreichen; als öffentliche Verkehrsmittel stehen vor allem die S-Bahnlinien S1 und S8 zur Verfügung, die den Flughafen mit der Münchner Innenstadt verbinden.

Weitere Flughäfen in der Münchner Umgebung sind die für die allgemeine Luftfahrt – zum Teil nur eingeschränkt – nutzbaren Flugplätze Oberpfaffenhofen und Schleißheim. Der 90 km entfernte Flughafen Memmingen wird von Ryanair als Flughafen München-West vermarktet.

Schienenverkehr

Auf der Schiene ist München gut an das internationale Streckennetz angeschlossen. Es bestehen Direktverbindungen (z. T. per Nachtzug) zu deutschen und europäischen Großstädten. Neben dem Hauptbahnhof gibt es mit Bahnhof München-Pasing und München Ost zwei weitere Fernbahnhöfe im Münchner Stadtgebiet. Der Eisenbahngüterverkehr nutzt den Rangierbahnhof München Nord Rbf.

Fernverkehrsverbindungen

Folgende Fernverkehrsverbindungen passieren den Münchner Hauptbahnhof oder beginnen dort:

  • TGV-Linie München – Stuttgart – Karlsruhe – Strasbourg – Paris
  • ICE-Linie 11: Berlin – Frankfurt am Main – MünchenInnsbruck
  • ICE-Linie 25: Hamburg – Nürnberg – MünchenGarmisch-Partenkirchen
  • ICE-Linie 28: München – Augsburg – Nürnberg – Leipzig – Berlin
  • ICE-Linie 41: München – Ingolstadt – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt am Main
  • ICE-Linie 42: München – Stuttgart – Frankfurt – Köln – Dortmund – Amsterdam
  • ICE-Linie 116: München – Salzburg – LinzWien
  • RJ 63: München Hbf – Salzburg Hbf – Linz Hbf – Wien Westbf – Budapest
  • EC-Linie 88: MünchenLindauZürich
  • EC-Linie 89: MünchenBozenVerona
Nachtzüge

Diese Nachtzüge bieten unter anderem Direktverbindungen mit folgenden Städten:

Überregionaler Busverkehr

ZOB, August 2009

Der Zentrale Omnibusbahnhof München (ZOB) stellt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für Bus und Bahn im nationalen wie internationalen Verkehr dar.

Das neue Gebäude für den ZOB ist zentral an der Hackerbrücke gelegen und wurde am 11. September 2009[19] eröffnet. Der ZOB bietet durch seine direkte Lage neben dem S-Bahn-Haltepunkt „Hackerbrücke“ eine sehr gute Anbindung an das Münchner Umland sowie den Münchner Flughafen. Wie beim Vorgängerstandort befindet sich der Münchner Hauptbahnhof in unmittelbarer Nähe.

Öffentlicher Personennahverkehr

MVV-Schienennetz mit Metrobuslinien

Im Öffentlichen Personennahverkehr betreibt die S-Bahn München ein Netz von zehn S-Bahn-Linien, wobei alle Hauptlinien im Bereich der Innenstadt in einem zentralen Stammstreckentunnel gebündelt sind. Um diesen bis an das technisch Machbare ausgelasteten Tunnel zu entlasten, wird derzeit der Bau einer parallel verlaufenden Zweiten Stammstrecke vorbereitet.

Derzeit planen die Stadt München und der Freistaat Bayern auch den Bau einer Express-S-Bahn vom Münchner Hauptbahnhof zum Münchner Flughafen (Stand: Dezember 2009).

Die MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft, eine Tochter der Stadtwerke München), betreibt sechs U-Bahnlinien, elf Straßenbahnlinien und ein umfangreiches Busnetz mit 66 Linien.[20] Von 1948 bis 1966 verkehrte außerdem der Oberleitungsbus München in der Stadt.

Der Verkehr im Busnetz ist dabei zu etwa 45 % an private Kooperationspartner ausgelagert. Das U-Bahn-Netz Münchens ist mit 94,7 km das drittlängste Deutschlands (unterirdisch mit 86 km sogar das zweitlängste) und befördert täglich etwa 960.000 Menschen.[20]

Alle öffentlichen Verkehrsmittel Münchens fahren zum einheitlichen Tarif innerhalb des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV).

Straßenverkehr

Autobahnen und Mittlerer Ring

München hält mehrere Rekorde zum Verkehrsfluss. In den 1960ern wurde der Stachus das verkehrsreichste Straßenkreuz Europas. Die Donnersbergerbrücke gilt heute als die meistbefahrene Autobrücke Europas.

Das Straßennetz Münchens litt unter Fehlplanungen eines lange Zeit vorherrschenden städtebaulichen Zentrismus. Die Stadt befürchtete wirtschaftliche Verluste, wenn insbesondere der neu aufkommende Urlauberverkehr nach Italien nicht mehr in der Stadt anhalten, sondern sie umfahren würde. Deshalb wurde der bereits in der Vorkriegszeit trassierte Münchener Autobahnring nicht zügig in den 1950ern in Angriff genommen. Zögerlich wurde in den 1960ern als Ersatz der Mittlere Ring (Bundesstraße B 2 R) gebaut. Der die Stadt umgebende Autobahnring, die Bundesautobahn A 99, ist bis heute nicht vollständig geschlossen. Darüber hinaus führen insgesamt sieben Bundesstraßen durch München, wobei die B 471 weitgehend parallel zum heutigen Autobahnring verläuft.

In München wurde ab dem 1. Oktober 2008 eine Umweltzone eingerichtet. Sie umfasst die Straßen innerhalb des Mittleren Rings. Der Mittlere Ring selbst gehört nicht zur Umweltzone, um nachteilige Verlagerungen des Verkehrsflusses zu vermeiden. Die Umweltzone darf nur mit Kraftwagen mit einer Feinstaubplakette befahren werden.[21]

Folgende Bundesstraßen führen durch München:

  • B 2 Grenze/PL – Berlin – Leipzig – Nürnberg – Augsburg – München – Garmisch-Partenkirchen – Grenze/A
  • B 2 R Mittlerer Ring/München
  • B 11 Grenze/CZ – Landshut – München – Kochel am See – Grenze/A
  • B 12 Lindau (Bodensee) – München (als A94/A96) – Passau – Grenze/CZ
  • B 13 Würzburg – Ingolstadt – München – Bad Tölz
  • B 304 Dachau – München – Freilassing
  • B 471 – Vorläufer des heutigen Autobahnrings, die weitgehend parallel zu diesem verläuft.

Autobahnen, die in München beginnen oder dorthin führen, sind die:

  • A 8 Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München – Salzburg
  • A 9 München – Nürnberg – Leipzig – Berlin; über die A 93 nach Regensburg bzw. Hof/Oberfranken
  • A 92 München – Landshut – Deggendorf
  • A 94 (im Bau) München – Passau/Wien
  • A 95 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A 96 München – Memmingen – Lindau (Bodensee)
  • A 99 Autobahnring München
  • A 995 München – Kreuz München-Süd/A8

Fahrradverkehr

Radweg in der Münchner Goethestraße

Das Münchner Radwegenetz ist mehr als 1.200 Kilometer lang, was mehr als 50 Prozent der gesamten Länge des Münchner Straßennetzes entspricht. 212 Einbahnstraßen sind in beide Fahrtrichtungen offen und auf 17 Fahrradstraßen haben die Radfahrer Vorrang. Für Radfahrer gibt es im Stadtgebiet etwa 25.000 Fahrradständer und an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs (MVV) befinden sich darüber hinaus 50.000 Stellplätze für Fahrräder („Bike-and-ride-Stellplätze“) (Stand: 2010).

Von 1992 bis 2010 wurden für neue Fahrradständer sowie den Ausbau des Radwegenetzes 32 Millionen Euro investiert. Seit 2007 wird Schritt für Schritt das Wegweisersystem des Münchner Radlnetzes verbessert, indem die alten Schilder durch neue grün-weiße Beschilderungen ersetzt werden, deren Schrift doppelt so groß ist und die Ziele sowie Entfernungsangaben enthalten. Ausgeschilderte Fahrradrouten verbinden Knotenpunkte der Stadt auf Wegen, die gut für Radfahrer geeignet sind, indem sie Behinderung durch Kraftverkehr, Fußgänger sowie Ampeln minimieren. Ferner führt um die Stadt herum der RadlRing München.

2010 machte der Fahrradverkehr 14 Prozent des Verkehrsaufkommens in München aus. Damit ist die Isar-Metropole Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten. Aus Klimaschutzgründen will die Stadt bis 2015 den Anteil des Fahrradverkehrs auf 17 Prozent steigern und setzt dafür zusätzliche finanzielle Mittel für die Infrastruktur, Öffentlichkeitsarbeit sowie Events ein. So werden zum Beispiel die Gelder zur Förderung des Radverkehrs ab 2010 verdreifacht – auf 4,5 Millionen Euro. Seit dem Sommer 2010 nennt sich München auch Radlhauptstadt.[22]

Gesundheitswesen

München hat 45 Krankenhäuser (Liste der Krankenhäuser in München) mit insgesamt 11.533 aufgestellten Betten (Stand 2009). In freier Praxis sind 3.610 Ärzte (383 Einwohner je Arzt) und 1.284 Zahnärzte (1.077 Einwohner je Zahnarzt) tätig (Stand 2010).[23]

Ansässige Unternehmen

BMW-Zentrale mit BMW-Vierzylinder und BMW Museum

Wichtige Wirtschaftszweige in München sind Tourismus, Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektrotechnik und Softwareindustrie. München ist auch wichtiger Finanzstandort und das Versicherungszentrum Deutschlands. Weiter ist die Stadt ein wichtiger Standort für Biotechnologie, die sich allerdings im schon zur Nachbargemeinde Planegg gehörenden Ortsteil Martinsried konzentriert; auch als Medienstandort ist die Stadt von deutschlandweiter Bedeutung.

In München haben weltweit nach New York die meisten Verlage ihren Sitz. Fernseh- und Filmindustrie sind ebenfalls in der Stadt und im unmittelbaren Umland stark vertreten (Fernsehindustrie in Unterföhring und Filmindustrie in Geiselgasteig, zu Grünwald).

München ist mit der von Messe München GmbH betriebenen Neue Messe München ein bedeutender Messestandort.

Mit Allianz SE, BMW, Linde AG, MAN, Infineon, Munich Re und Siemens haben sieben DAX-Unternehmen in München ihren Hauptsitz. Damit belegt die Stadt vor Düsseldorf und Frankfurt am Main mit je drei DAX-Unternehmen den Spitzenplatz in dieser Statistik. Unter den Städten mit Global-500-Unternehmen lag München 2009 weltweit auf Rang 8.[24]

In München und im nahen Münchner Umland haben zahlreiche Unternehmen ihren Firmensitz. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele Firmen ihre Zentrale aus Berlin oder Ostdeutschland nach München verlegt.

Medien

BR-Hauptfunkhaus, München

Fernsehen und Hörfunk

München ist Sitz des Bayerischen Rundfunks, der Programmdirektion des ARD-Gemeinschaftsprogramms Das Erste und des ZDF-Landesstudios Bayern. Ferner gibt es in München und im direkten Umland zahlreiche private Fernseh- und Hörfunkanbieter wie ProSiebenSat.1 Media (ProSieben, Sat1, kabel eins), Tele München Gruppe, Sport 1, Sky Deutschland, München TV. Zwei landesweite Privatradiostationen haben in München ihren Sitz: Antenne Bayern und egoFM, außerdem gibt es fünf lokale Radiosender: Radio Gong 96,3, Radio Arabella 105.2, Energy München, 95.5 Charivari und Radio2day 89,0.

Verlage

München ist mit etwa 250 ansässigen Verlagen ein wichtiger Standort der Printmedien (beispielsweise Burda Verlag, Süddeutscher Verlag, IDG). Neben New York City hat die Landeshauptstadt den Ruf als führende Buchverlagsstadt der Welt.

In München finden sich unter anderem folgende Verlage: Deutscher Taschenbuch Verlag, Langenscheidt Verlag, Bonnier, C. H. Beck Verlag, Carl Hanser Verlag, Droemer Knaur, Elsevier, Gräfe und Unzer Verlag, Oldenbourg Verlag, Piper Verlag, Prestel Verlag, Random House Verlagsgruppe, Verlag Antje Kunstmann.

Zur Geschichte des Buchhandels in München siehe Artikel Münchner Buchhandel 1500–1850.

Zeitungen

Neben der auch bundesweit bedeutsamen Süddeutschen Zeitung (SZ) sind noch der Münchner Merkur, die Abendzeitung (AZ) und die Tageszeitung (TZ) als Tageszeitungen zu nennen.

Medienausbildung

Die Deutsche Journalistenschule bildet in München Journalisten für sämtliche Medien aus. Die Münchner Hochschule für Film und Fernsehen bildet zukünftige Filmemacher aus, von denen viele später auch für das Fernsehen und den Hörfunk arbeiten. Darüber hinaus bilden auch Münchner Zeitungen, TV- und Radiosender in Volontariaten künftige Medienmacher aus.

Verschuldung

Jahr Schuldenstand
(in Millionen €)[25]
2011 (Planung) 2.363
2010 2.223
2009 2.306
2008 2.305
2007 2.905
2006 3.335
2005 3.414
2004 3.380
2003 3.068
2002 2.446
2001 2.153
2000 2.111

In den letzten Jahren ist die Verschuldung der Stadt München sprunghaft angestiegen, sodass die Stadt 2005 den ehemaligen Spitzenreiter Frankfurt am Main in der höchsten Pro-Kopf Verschuldung einer deutschen Großstadt (ohne Stadtstaaten) überholte. Zum Stand Ende 2007 belegte die Stadt München mit 2170 €/Kopf den zweiten Platz, nach Köln (2456 €/Kopf) und vor Frankfurt am Main (1925 €/Kopf). Nach einem Schuldenabbau von über 1,1 Mrd. Euro in den wirtschaftlich sehr guten Jahren 2006 bis 2008 konnte die Verschuldung auf 1689 €/Kopf gesenkt werden.[26]

Den Schulden steht allerdings ein großes Aktivvermögen in Form von städtischen Beteiligungen wie etwa an Wohnungen oder den Stadtwerken gegenüber.

Öffentliche Einrichtungen

In München haben verschiedene Ämter, Gerichte sowie Körperschaften und öffentlich-rechtliche Anstalten ihren Sitz, unter anderem die Regierung von Oberbayern und das Europäische Patentamt.

Die Stadtverwaltung München ist in elf Fachreferate aufgeteilt und hat zahlreiche Dienstgebäude im Stadtgebiet.

Gerichte und Staatsanwaltschaften

München ist ein wichtiger Standort für Gerichte in Bayern, wie etwa dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof, dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, dem Bayerischen Landessozialgericht, der Bundesfinanzhof oder dem Bundespatentgericht. Der Justizpalast am Stachus prägt das Stadtbild der Münchner Innenstadt. Hier fanden z. B. 1943 die Prozesse gegen die Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose vor dem Volksgerichtshof statt, der dafür eigens aus Berlin angereist war. Siehe auch: Liste der Gerichte in München.

Justizvollzugsanstalten

In München befindet sich eine Justizvollzugsanstalt (JVA): Die Justizvollzugsanstalt Stadelheim ist die größte JVA in Bayern. Der Jugend- und Frauenstrafvollzug findet in einer Außenstelle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgelände statt.

Versorgung mit Rundfunk- und Fernsehsendern

Im Sommer 2005 wurde der digitale Rundfunkempfang über Antenne (DVB-T) im Münchner Raum eingeführt. Der Sender ist auf dem Olympiaturm montiert.

Bildung und Forschung

Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Staatliche Träger

München verfügt über zwei große Universitäten, die zugleich beide zu den neun deutschen Eliteuniversitäten gehören: Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und die Technische Universität München (TUM). Die renommierte LMU wurde 1472 in Ingolstadt gegründet, 1802 nach Landshut und von dort 1826 nach München verlegt. Ebenso bedeutend ist die TUM, die 1868 als Polytechnische Schule München gegründet und 1872 um eine landwirtschaftliche Abteilung erweitert wurde. 1930 wurde dann die Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan eingegliedert. Seit 1970 trägt sie ihren heutigen Namen. Eine ebenso technische Ausrichtung wie die TUM hat die Hochschule für angewandte Wissenschaften/Munich University of Applied Sciences, die 1971 durch den Zusammenschluss von sieben Ingenieurschulen und Höheren Fachschulen gegründet wurde. Sie ist die größte Fachhochschule Bayerns und die zweitgrößte in Deutschland. Die Hochschule für Politik München (HfP) wurde im Jahre 1950 gegründete und bietet ein interdisziplinäres Studium der Politikwissenschaft, das in neun Semestern Regelstudienzeit zu dem von der Ludwig-Maximilians-Universität verliehenen akademischen Grad eines Diplomaticus scientiae politicae Universitatis (Dipl. sc. pol. Univ.) führt.

Darüber hinaus besteht in München die Möglichkeit an verschiedenen Hochschulen künstlerische Studiengänge zu belegen. Wie etwa an der Akademie der Bildenden Künste München, die 1808 als Königliche Akademie der Bildenden Künste gegründet wurde. 1946 wurde sie mit der Kunstgewerbeschule und der Akademie der Angewandten Kunst vereinigt und trägt seit 1953 ihren heutigen Namen. Die Hochschule für Musik und Theater München wurde 1830 als Singschule gegründet und 1867 auf Anregung Richard Wagners in die Königlich-bayerische Musikschule überführt, welche 1892 zur Staatlichen Akademie der Tonkunst erhoben wurde. 1924 erhielt sie den Namen Hochschule für Musik München und wurde 1946 wiedereröffnet. Seit 1998 trägt sie ihren heutigen Namen. Die Bayerische Theaterakademie August Everding wurde erst 1993 gegründet. Sie ist mit drei professionell ausgestatteten Theatern (Prinzregententheater, Akademietheater, Akademiestudio) und neun Studiengängen die größte Ausbildungsstätte für Bühnenberufe in Deutschland. Die Hochschule für Fernsehen und Film München wurde 1966 als staatliche Einrichtung zur Ausbildung von Redakteuren, Regisseuren und Drehbuchautoren gegründet.

Die Universität der Bundeswehr München befindet sich streng genommen nicht in München, sondern unmittelbar hinter der südlichen Stadtgrenze im benachbarten Neubiberg. Sie wurde 1973 gegründet, um Offiziere und Offiziersanwärter der Bundeswehr auszubilden. Daher können zivile Studierende dort nur im Rahmen von Industriepatenschaften oder im Rahmen von Hochschulpartnerschaften studieren.

Private oder kirchliche Träger

Im Bereich Wirtschaft bilden die AKAD-Privathochschule, die Munich Business School (MBS) sowie die Fachhochschule für Oekonomie & Management als private, staatlich-anerkannte Hochschulen, Studierende aus. Im Medienbereich bieten die privaten Hochschulen Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) und Mediadesign Hochschule (MDH) Studiengänge an.

In kirchlicher Trägerschaft befindet sich die Hochschule für Philosophie München, die 1925 in Pullach gegründet wurde und noch im selben Jahr die Anerkennung als Hochschule für Priesterausbildung erhielt. 1932 wurde sie zur Philosophischen Fakultät kanonischen Rechts erhoben und zog 1971 nach München um. Der Träger der Hochschule ist der Jesuitenorden. Ebenfalls in kirchlicher Trägerschaft wurde 1971 die Katholische Stiftungsfachhochschule München aus vier höheren Fachschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik gegründet. Sie ist eine Fachhochschule in Trägerschaft der katholischen Kirche, welche in Benediktbeuern eine weitere Abteilung hat.

Die Ukrainische Freie Universität München (UFU) ist eine private Exil-Universität, deren Sitz nach Aufenthalten in Wien und Prag sich jetzt in München befindet.

Akademien

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist eine Forschungseinrichtung mit der Rechtsform einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. In sie werden Wissenschaftler und Gelehrte berufen, die durch ihre Forschungen zu einer wesentlichen Erweiterung des Wissensbestandes ihres Fachs beigetragen haben.

Die acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ist eine wissenschaftlichen Akademie, deren Ziel es ist, eine neutrale, fakten- und wissenschaftsbasierte Bewertung von Fragen mit Technikbezug zu erarbeiten und der Gesellschaft mit Empfehlungen zur Seite zu stehen. Darüber hinaus soll der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erleichtert und der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden.

Einen religiösen Bildungsauftrag verfolgt die Katholische Akademie in Bayern, die 1957 als „Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts“ gegründet wurde. Der Träger ist die Freisinger Bischofskonferenz. Gemäß der Satzung soll die Akademie dazu beitragen, „die Beziehungen zwischen Kirche und Welt zu klären und zu fördern“.

Beispiele für Akademien, die berufliche Bildung bieten, sind die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW), die 1949 als Ausbildungsinstitut für Berufe in Marketing, Kommunikation, PR und Medien gegründet wurde, die Bayerische Akademie für Außenwirtschaft (BAA) die 1989 als Ausbildungseinrichtung für Berufe der internationalen Wirtschaft und des Facility Managements gegründet wurde, sowie die Bayerische Verwaltungsschule (BVS) mit dem BVS-Bildungszentrum München, die Aus- und Fortbildung im staatlichen und kommunalen Bereich in Deutschland anbietet. Deneben bietet die Akademie des Deutschen Buchhandels Weiterbildungen innerhalb der Verlagsbranche.

Institute

MPG-Zentralverwaltung
Goethe-Institut-Zentrale in München

Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) befindet sich mit ihrer Zentralverwaltung in München. Darüber hinaus unterhält sie in München das Institut für Ausländisches und internationales Sozialrecht, das Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, das Institut für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) sowie das Institut für Psychiatrie.

Auch die Fraunhofer-Gesellschaft hat ihre Zentrale in München und unterhält hier auch Institute zu Systemen der Kommunikationstechnik (ESK) sowie zur Zuverlässigkeit und Mikrointegration – Institutsteil München (IZM-M) – sowie bis 2007 die Patentstelle für die Deutsche Forschung (PST). Die Bundeswehr unterhält in München das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr und das Institut für Radiobiologie der Bundeswehr.

Das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU) erforscht Grundlagen einer zukünftigen Medizin und Versorgung sowie Ökosysteme mit wesentlicher Bedeutung für die Gesundheit. Im Mittelpunkt stehen chronische, degenerative Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Allergien, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in erheblichem Maße durch persönliche Risikofaktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflusst werden.

Darüber hinaus befinden sich das Institut für Rundfunktechnik (IRT), das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF), das Deutsches Jugendinstitut (DJI), das Sprachen & Dolmetscher Institut München sowie verschiedene Kulturinstitute in München – wie das Goethe-Institut, das Spanische Kulturinstitut Instituto Cervantes, das Französische Kulturinstitut Institut français de Munich, das Britische Kulturinstitut British Council oder das Italienische Kulturinstitut Istituto Italiano di Cultura.

Das Qantm Institute ist ein privates Ausbildungsinstitut mit dem Schwerpunkt Computerspiel-Entwicklung, das mit der Middlesex Universität London zusammenarbeitet.

Erwachsenenbildung

Die Münchner Volkshochschule bietet in eigenen Häusern und Außenstellen im gesamten Stadtgebiet jährlich etwa 14.000 Veranstaltungen für etwa 200.000 Teilnehmer/innen. Ihre Zielgruppenangebote wenden sich an Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, Frauen, Jugendliche, Senioren und minderjährige Flüchtlinge.

Im konfessionellen Bereich sind die Evangelische Stadtakademie, das Evangelische Bildungswerk, die Evangelische Familienbildungsstätte „Elly Heuss-Knapp“, das Münchner Bildungswerk (Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt und im Landkreis München), die Katholische Akademie in Bayern, die Kolping-Akademie sowie die Jüdische Volkshochschule zu nennen.

Im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung engagieren sich die großen Münchner Museen, Theater, Orchester und Opern in Form von Führungen bzw. Einführungsveranstaltungen – oft in enger Zusammenarbeit mit der Münchner Volkshochschule.

Darüber hinaus bieten Kulturinstitute verschiedener Länder Angebote der Erwachsenenbildung – wie das die Kulturinstitute Frankreichs (Institut français), Spaniens (Instituto Cervantes), Italiens (Istituto Italiano di Cultura), das Amerika-Haus, das polnische Kulturzentrum oder das České Centrum (Tschechisches Zentrum). Auch der Sitz des international arbeitenden Goethe Instituts befindet sich in München.

Sport

Die größte Sportveranstaltung in München waren die Olympischen Sommerspiele 1972. Die Stadt hatte sich auch für die Olympischen Winterspiele 2018 beworben. Sie scheiterte aber an der südkoreanischen Stadt Pyeongchang, die im ersten Wahlgang gewählt wurde[27]. Regelmäßige Sportveranstaltungen sind unter anderem der München-Marathon im Oktober, der Münchner Firmenlauf im Juli und der Silvesterlauf München am 31. Dezember.

Im Norden der Stadt liegt der für die Olympischen Sommerspiele 1972 errichtete Olympiapark. Das Ensemble aus Olympiastadion, Olympia-Schwimmhalle und Olympiahalle ist besonders wegen der gewagten Zeltdachkonstruktion, die sich in die Hügellandschaft des umgebenden Parks hervorragend einpasst, weltberühmt. Hier steht auch das bereits 1967 eröffnete Olympia-Eisstadion.

Im Mai 2005 wurde die am Nordende der Stadt gelegene Allianz Arena eröffnet, in der die Heimspiele der Fußballer des FC Bayern München und des TSV 1860 München stattfinden. Die 69.000 Zuschauer (international 66.000 Sitzplätze) fassende Arena war Austragungsort des Eröffnungsspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sowie weiterer Spiele. Die traditionsreichste und älteste größere Sportstätte in München ist das städtische Stadion an der Grünwalder Straße. Im Jahr 2005 spielte dort noch die Profimannschaft des TSV 1860 München; seit dem Umzug in die Allianz Arena wird das Stadion nur für Jugend- und Amateurmannschaften genutzt. Öffentliche Sportstätten für die Bevölkerung sind vor allem die in den einzelnen Stadtteilen und -bezirken eingerichteten Bezirkssportanlagen und die Münchner Bäder. Für den Pferdesport gibt es die Trabrennbahn Daglfing und die Galopprennbahn Riem.

Der wohl bekannteste Sportverein Münchens ist der mehrfache Deutsche Meister FC Bayern München, der seit 1965 ununterbrochen in der Fußball-Bundesliga spielt. Der zweite große Fußballverein ist der TSV 1860 München, der derzeit in der 2. Bundesliga spielt. Der EHC München vertritt München im Eishockey, der Münchner SC im Hallenhockey und die Munich Cowboys im American Football. Der TSV Milbertshofen war zweimal Deutscher Mannschaftsmeister im Tischtennis, Deutscher Meister und Pokalsieger im Volleyball und Europapokalsieger im Handball. Zudem ist die Basketballabteilung des FC Bayern München neuerdings wieder in der Basketball-Bundesliga vertreten, nachdem bereits in den 50er und 60er Jahren zwei deutsche Meisterschaften sowie ein Pokalsieg errungen werden konnten.

Literatur

  • Hubert Ettl und Bernhard Setzwein (Hrsg.): München. Reise-Lesebuch. Text-Bildband, Hardcover, 179 S., mit Texten von Herbert Achternbusch, Carl Amery, Bruno Jonas, Hermann Lenz, Gerhard Polt und anderen und Fotos von Volker Derlath, Heinz Gebhardt, Regina Schmeken und anderen, edition lichtung, Viechtach 1999, ISBN 3-929517-28-0.
  • Lion Feuchtwanger: Erfolg. Roman über die Situation in München in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. (Süddeutsche Zeitung Bibliothek „München erlesen“, 2008, Band 2, ISBN 978-3-86615-628-9)
  • Christina Haberlik: Das Gesicht der Stadt - Münchens schönste Fassaden, MünchenVerlag, München 2011, ISBN 978-3-937090-31-3 (Essays zur „Fassade“ und Fassadenpreise 1970-2009)
  • Peter Claus Hartmann: Münchens Weg in die Gegenwart. Von Heinrich dem Löwen zur Weltstadt. Schnell & Steiner 2008, ISBN 978-3-7954-2009-3.
  • Reinhard Heydenreuter: Kleine Münchner Stadtgeschichte. Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2087-6.
  • Joachim Käppner, Wolfgang Görl, Christian Mayer (Hrsg.): München – Die Geschichte der Stadt. Süddeutsche Zeitung Edition 2008, ISBN 978-3-86615-622-7.
  • Erich Keyser: Bayerisches Städtebuch. Band V 2. Teilband Ober-, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben. In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1974.
  • Peter Klimesch: Isarlust - Entdeckungen in München, MünchenVerlag, München 2011, ISBN 978-3-937090-47-4. Die Münchner Isar von der Großhesseloher Eisenbahnbrücke bis zur St.-Emmeram-Brücke.
  • Hans F. Nöhbauer: München. Eine Geschichte der Stadt und ihrer Bürger. Band 2. Von 1854 bis zur Gegenwart. W. Ludwig, München 1992, ISBN 3-7787-2126-7.
  • Gerd Otto-Rieke: Gräber in München – Menschen, die uns bewegten. Alabasta Verlag, München 2008, ISBN 978-3-938778-08-1.
  • Benedikt Weyerer (Hrsg.: Landeshauptstadt München): München 1919–1933 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. MünchenVerlag (vormals Buchendorfer Verlag), München 1993, ISBN 978-3-927984-18-9.
  • Benedikt Weyerer (Hrsg.: Landeshauptstadt München): München 1933–1949 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. MünchenVerlag, München 2006, 2. Auflage, ISBN 978-3-927984-40-0.

Stadtmodelle

  • Jakob Sandtner, Plastisches Stadtmodell im Maßstab 1:616, um 1570, Standort Bayerisches Nationalmuseum[28], eine Kopie im doppelten Maßstab befindet sich im Stadtmuseum
  • Johann Baptist Seitz, Anselm Sickinger und andere: Plastisches Stadtmodell, etwa 1850, Birnbaum, Maßstab 1:700, Standort Bayerisches Nationalmuseum: Relief der Haupt- und Residenzstadt München[29]
  • Anton Hoermann, Friedrich Hoermann: 1915 (Maßstab 1:700)
  • Deutsche Hochbildgesellschaft 1930 (Maßstab 1:2000)
  • 1938/39 (Maßstab 1:1000)
  • um 2000 (Maßstab 1:500), Referat für Stadtplanung, Standort Stadtmuseum

Weblinks

 Portal:München – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema München

 Commons: München – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikinews Wikinews: München – in den Nachrichten
 Wikiquote: München – Zitate
Wiktionary Wiktionary: München – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikisource: München – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Zum Namen siehe auch: Geschichte Münchens#Die Anfänge und Etymologie.
  3. Planungsverband München: Regionsdaten 2009 (PDF)
  4. a b Kartendienste des BfN
  5. Statistisches Taschenbuch München 2008 (PDF)
  6. Babyboom: München hat soviel Neugeborene wie seit 40 Jahren nicht mehr
  7. Süddeutsche Zeitung, 28. Dezember 2009: Geburtenrekord in München – Baby-Boom hält weiter an
  8. Statistisches Amt München: Die ausländische Bevölkerung nach der Staatsangehörigkeit
  9. http://www.mstatistik-muenchen.de/themen/bevoelkerung/jahreszahlen/jahreszahlen_2009/p_jt100117.pdf
  10. br-online.de: Muslime in München - Wieder Hoffnung auf eine große Moschee
  11. Stephan Füssel (Hrsg.): Georg Braun, Franz Hogenberg: „Civitates orbis terrarum (Städte der Welt). 363 Kupferstiche mit 564 Stadtansichten neu herausgegeben und kommentiert.“ Nach einem Original des Historischen Museums Frankfurt. Das sechsbändige, lateinische Original erschienen von 1572 bis 1618 (Köln, P. von Brachel. Hier München in Bd. 2 Tafel 40 S. 32 (Zustand nach 1525) und S. 327 bis 329 nach einer Zeichnung Georg Hoefnagels „Hauptstadt beider Bayern“ – Monachium Viriusque…). Köln , Taschen, 2008, 504 Seiten. München zunächst bezeichnet als Monacum (Monaco di Baviera, München Germania), zusammen abgebildet sind b) Ingolstadt, c) Freising, d) Nördlingen, e).Regensburg und f) Oberstraubing). Die zweite nach Hoefnagel gefertigte Ansicht enthält seine Widmung von 1586 an D. Wilhelm (?) Pfalzgraf und Herzog etc mit dem Fürsten- und Stadtwappen. Zu sehen ist unter anderem das ziemlich vor der Stadtbefestigung freistehende Isartor.
  12. Die Poschi – Das Thomas-Mann-Haus 1913–1952 von Dirk Heißerer, Website Thomas Mann Förderkreis München e. V., gesichtet am 14. November 2010.
  13. Satzung des Lebensborn e. V., mit der Adresse Poschinger Straße, gesichtet am 14. November 2010. (Link nicht mehr abrufbar)
  14. Thomas Manns Münchner Villa: Eine deutsche Immobilien-Geschichte, in Die Gazette, Nummer 6, Juni 2005.
  15. Europabericht 2002, S. 24
  16. Beste 110 historischen Orte weltweit
  17. Statistik Tourismusamt München
  18. [1]
  19. Kleine Chronik des Verkehrs in München, 2009. Stadt München. Abgerufen am 25. September 2009.
  20. a b Die Münchner Verkehrsgesellschaft in Zahlen Abgerufen am 6. März 2011.
  21. Umweltplakette für München
  22. http://www.radlhauptstadt.muenchen.de
  23. Statistisches Amt München
  24. Städte mit vier oder mehr Fortune-500-Unternehmen
  25. Schuldenstandsentwicklung und -prognose des Stadtkämmerers
  26. Der Wirtschaftsstandort. Fakten und Zahlen 2010
  27. Gegen 498 Schneekanonen verliert selbst Kati Witt Die Welt
  28. Franz Schiermeier: Stadtatlas München, Karten und Modelle von 1570 bis heute, Herausgegeben vom Stadtarchiv München und vom Münchner Stadtmuseum, 2003. ISBN 3-9809147-0-4
  29. Franz Schiermeier: Relief der Haupt- und Residenzstadt München – Das Stadtmodell des Johann Baptist Seitz (1841–1863), Bayerisches Nationalmuseum, 2000. 64 S.

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