- Sonne-Mond-See
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Sonne-Mond-See Blick von einem Tempel auf den Sonne-Mond-See Lage: Taiwan Koordinaten 23° 52′ 0″ N, 120° 55′ 0″ O23.866666666667120.91666666667Koordinaten: 23° 52′ 0″ N, 120° 55′ 0″ O Daten zum Bauwerk Bauzeit: 1919 - 1934 Höhe des Absperrbauwerks: 30,3 m Kronenlänge: 363 m Kraftwerksleistung: mind. 2700 MW Daten zum Stausee Höhe des Stauziels: 760 m Wasseroberfläche bei Vollstau: 11,6 km² Speicherraum: 142 Mio m³ Der Sonne-Mond-See (chinesisch 日月潭 Rìyuètán, W.-G. Jihyüeh T'an) ist mit 11,6 Quadratkilometern das größte Binnengewässer in Taiwan. Er liegt in 760 Metern Höhe am Westhang der Bergkette Chungyang Shan-mo im Landkreis Nantou. Seine tiefste Stelle beträgt gerade einmal 27 Meter. Entstanden ist der Sonne-Mond-See 1939 durch eine Überstauung zweier Bergseen, des Sonnen- sowie des Mondsees, die in ihren jeweiligen Umrissen der Sonne bzw. einer Mondsichel ähnelten.
Inhaltsverzeichnis
Tourismus
Der Sonne-Mond-See ist ein beliebtes Reiseziel vieler Taiwaner, da das Klima sehr angenehm und verträglich und die Landschaft romantisch ist. Traditionell ist er besonders bei Hochzeitsreisenden beliebt und bekannt. Nahe seines Nordufers befindet sich der 1938 fertig gestellte idyllisch gelegene Wenwu-Tempel. Ein Teil des Tempels ist Guandong (einem Kriegsgott) geweiht, der zweite Teil Konfuzius. Beim schweren Erdbeben 1999 wurde er teilweise zerstört, ist inzwischen aber wieder vollständig renoviert.
Über dem Südufer des Sees thront der buddhistische Shiuantzang-Tempel, der 1996 mit Blick auf die Insel Guanghua gebaut wurde. Eine weitere touristische Sehenswürdigkeit ist die Tsz-en-Pagode, die oberhalb der Südspitze des Sees in 954 m Höhe steht. Sie ist 46 m hoch und bietet einen herrlichen Ausblick auf den See und die umgebenden Berge.
Zum Schwimmen ist der Sonne-Mond-See wegen seiner kühlen Fluten nicht geeignet (baden ist bis auf wenige Ausnahmen verboten), dafür umso mehr für eine etwa einstündige Bootsfahrt, um die künstliche kleine Insel Guanghua mit einem Schrein zu besuchen.
Wasserhaushalt
Der Sonne-Mond-See diente ursprünglich weder zur Erholung noch als Ausflugsziel, sondern als Wasserkraftwerk, welches bis 1960 den gesamten Energiebedarf Taiwans deckte. Er steht im Zentrum eines komplexen Systems von Dämmen und künstlichen Wasserleitungen zur Energiegewinnung.
Zusätzlich zu seinen natürlichen Quellen erhält der See Wasser über einen Tunnel aus dem Choshui-Fluss, das am Wuchieh-Damm entnommen wird. Der 1934 fertiggestellte Shiushi-Damm, ein Erdschüttdamm mit Betonkern, schließt den See ab. Verschiedene Rohrleitungen und Tunnel versorgen die Wasserkraftwerke Takuan 1, Chukung, Mingtan und Takuan 2 (früher Minghu). Diese entwässern alle in den durch zwei weitere Talsperren aufgestauten Fluss Shuili, der an einer tieferen Stelle dann wiederum in den Choshui mündet.
Die 1981 bis 1989 erbauten Kraftwerke Takuan 2 und Mingtan sind Pumpspeicherkraftwerke, die unterirdisch als Kavernenkraftwerk angelegt wurden. Zusammen haben sie eine Kapazität von 2600 MW.
Beim Erdbeben 1999 wurde der Damm leicht beschädigt. Die Risse konnten jedoch durch Betoninjektionen schnell abgedichtet werden. Die Kraftwerke fielen vorübergehend aus, der Zuführungstunnel für Takuan 1 stürzte teilweise ein. In den letzten Jahren werden deshalb alle aus den dreißiger Jahren stammenden Tunnelsysteme sukzessive erneuert.
Quellen
- New Zealand Society on Large Dams: Reconnaissance Report Taiwan Dams – March 2000 (PDF in englischer Sprache; 44 kB)
- Dr. Evert Hoek: Course Notes on Practical Rock Engineering, 2007. Chapter 13: Design of large underground caverns – a case history based on the Mingtan Pumped Storage Project in Taiwan (PDF in englischer Sprache; 3,27 MB)
- C.-S. Yehl, L.-J. Lin (Central Region Water Resources Office): The Strategies of Water Resources Development on the Chou-Shui River Basin in Taiwan, 2000 (PDF in englischer Sprache; 457 kB)
Weblinks
- Sun Moon Lake National Scenery Bureau (in Englisch)
- Im Herzen Taiwans, wo die Sonne den Mond trifft Touristischer Bericht auf Spiegel Online
- Der Sonne-Mond-See Privater Reisebericht
Commons: Sonne-Mond-See – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Stausee in Asien
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