Soriden

Soriden
Phantasie-Portrait von Sher Schah aus dem 19. Jahrhundert

Sher Schah (Sher Khan Suri * um 1486; † 1545) war ein Herrscher paschtunischer Herkunft in Indien, dessen Regierung die Mogulzeit unterbrach. Seine kurzlebige Dynastie wird Suriden genannt.

Er war der Sohn eines kleinen Lehnsmannes in Bihar und hatte einen abwechslungsreichen Werdegang: Gelehrter, Beamter, Erzieher eines Prinzen, Minister, Rebell und schließlich Sultan.

Er stand kurzzeitig in den Diensten des Gründers des Mogulreiches, Babur († 1530), konnte dann aber wieder in seinen Ministerposten nach Bihar zurückkehren, wo er sich 1531 von Baburs Nachfolger Humayun löste.

Sher Khan führte zwei Feldzüge nach Bengalen (1534, 1537), die Humayun auf den Plan riefen, welcher aber zu langsam und unentschlossen agierte, so dass es in Delhi zum Aufruhr kam und er umkehren musste. In zwei Schlachten besiegte Sher Khan 1539/40 den opiumsüchtigen Großmogul und verjagte ihn nach Persien, wo er Asyl fand.

Als Schah baute Sher Khan eine zentralisierte Verwaltung und Polizei auf, ließ die Steuern berechnen, verbesserte die Rechtsprechung, gründete Fluchtburgen, Krankenhäuser und Freiküchen für Arme, legte die erste große Fernstraße (mit Bäumen und Rasthäusern) durch Nordindien an, organisierte einen Postdienst. Die Moguln konnten bei ihrer Rückkehr auf seinen Maßnahmen aufbauen.

Sher Schah starb bei der Explosion eines Pulvermagazins während der Belagerung der Rajputenfestung Kalinjar.

Weitere Suriden

Sein Sohn und Nachfolger Islam Schah starb nach zehnjähriger Regierung 1554. Dessen Sohn wurde von Adil Schah (Islam Schahs Bruder) ermordet, welcher dem Hindu Hemu die Geschäfte und sich selbst seinen Vergnügungen überließ und von seinen Vettern Ibrahim und Sikandar vertrieben wurde. Die Moguln nutzten die destruktive Situation, kehrten zurück, doch auch Humayun starb bereits 1556.



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