Souleidis

Souleidis
Georgios Souleidis

Georgios Souleidis (griechisch Γιώργος Σουλεϊδης; * 6. Juli 1972 in Hagen) ist ein Schachspieler, der ursprünglich für den Deutschen Schachbund, ab Juli 2000 für den Griechischen Schachverband spielt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georgios Souleidis besuchte das Rahel-Varnhagen-Kolleg in Hagen. Er studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Das Studium schloss er 2007 ab. Er ist verantwortlicher Redakteur des Internetauftritts der deutschen Schachbundesliga und betreibt die Schachblogs entwicklungsvorsprung.de und derwesten.de/blogs/schach.[1] In den Auswertungen von Alexa Internet ist entwicklungsvorsprung.de der populärste Schachblog in deutscher Sprache.

Gemeinsam mit Bernard Verfürden und Sebastian Siebrecht schrieb er ein Buch über die Schachbundesligasaison 2006/2007: Die stärkste Liga der Welt. Analysen - Berichte - Statistiken. Deep Chess, Ratingen 2007, ISBN 978-3-00-021220-8.

Erfolge

Georgios Souleidis trägt seit 1999 den Titel Internationaler Meister. Die Normen hierfür erzielte er in der NRW-Oberliga 1998/1999, dem IBIS Masters 1998 in Gelsenkirchen sowie dem M-Open 1999, ebenfalls in Gelsenkirchen. Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2427 (Stand: Januar 2009), er liegt damit auf dem 15. Platz der griechischen Elo-Rangliste. Seine bisher höchste Elo-Zahl war 2440 im Oktober 2008.

1990, 1995 und 1999 wurde er Stadtmeister von Wetter an der Ruhr, ebenfalls 1999 gewann er die offene Stadtmeisterschaft von Oberhausen. Im Juni 1992 gewann er das 2. Internationale Open in Kleve, im Juni 1993 das 3. Turm-Open in Lippstadt-Bad Waldliesborn. Im April 2008 siegte er beim Oster Open in Oberhausen.

In der deutschen Schachbundesliga spielt er für die Sportfreunde Katernberg, bei dem er seit dem Jahr 1999 Mitglied ist. Vorher spielte er beim SVG Ruhrtal Wetter, dann bei Bochum 31, dem SK Herne Sodingen, Turm Duisburg und erneut Ruhrtal Wetter. Am European Club Cup 2003 in Rethymno nahm er am dritten Brett der griechischen Mannschaft Kydon SC Blue Star Ferries Chania teil. Mit dem Verein aus Kreta gewann er sechsmal die griechische Mannschaftsmeisterschaft, und zwar in den Jahren 2000 bis 2004 sowie 2006. Vereinsschach spielte er auch in Spanien, während eines einjährigen Studienaufenthalts in Madrid für La Casa de Ajedrez, mit denen er die Madrider Vereinsmeisterschaft gewann und später für Servigar Binissalem, mit denen er Balearen-Meister wurde. In den Niederlanden spielte er in der Saison 2004/2005 für ESGO Enschede und seitdem für Homburg Apeldoorn. In Frankreich spielt er seit 2006 für die zweiten Mannschaft von Metz Fischer.

Neuerung

Gagunaschwili – Souleidis, 2003
a b c d e f g h
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
a b c d e f g h
Stellung nach 11. … Tf8-e8

Eine wegen einer Neuerung Souleidis’ in der Abtauschvariante der Tschigorin-Verteidigung für den Schachinformator ausgewählte Schachpartie, die er in der ersten Runde des Club Cups 2003 gegen den georgischen Großmeister Merab Gagunaschwili spielte, wurde vor allem von Viktor Kortschnoi und Michail Gurewitsch als eine der schönsten Partien des Informators 89 geschätzt.[2]

Der Turmzug bereitet den überraschenden Läuferzug 12. Lc8-f5 vor. Der weiße Bauer auf e4 kann den Läufer nicht schlagen, da sonst Sf6-d5 mit Partieverlust droht. Souleidis gewann gegen den fast 200 Elo-Punkte stärker eingeschätzten Großmeister:

1. d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 Sb8-c6 3. c4xd5 Dd8xd5 4. e2-e3 e7-e5 5.Sb1-c3 Lf8-b4 6. Lc1-d2 Lb4xLc3 7. b2xLc3 Sg8-f6 8. f2-f3 0-0 9. e3-e4 Dd5-d6 10. Ld2-e3 e5xd4 11. c3xd4 Tf8-e8 12. Dd1-d2 Lc8-f5 13. Lf1-e2 Lf5xe4 14. fxLe4 Sf6xe4 15. Dd2-b2 Se4-g3 16. h2xSg3 Te8xLe3 17. 0-0 Sc6-b4 18. Le2-c4 b7-b5 19. Lc4xf7+ Kg8xLf7 20. Db2-f2+ Dd6-f6 (die weiße Dame kann den ungedeckten Turm auf e4 nicht nehmen wegen … Df6-c6+) 21. Df2xDf6 Kf7xDf6 22. Td1-f1+ Kf6-g6 23. Sg1-f3 h7-h6 24. Sf3-h3+ Kg6-g7 25. Tf1-f7 Te3xg3 26. Tg7xc7 Ta8-f8 27. Tc7xa7 Tf8-fc 28. Kc1-b1 Sb4-d5 29. Kb1-a1 b5-b4 30. Ta7-a5 Tg3-a3. 0–1 Gagunashwili gab auf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interview in der Zeitschrift Schach (PDF)
  2. The Ten Best Games of Chess Informant 89 (PDF, englisch)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georgios Souleidis — Georgios Souleidis, 20 …   Deutsch Wikipedia

  • Matt Pond PA — Background information Origin Philadelphia, Pennsylvania Genres Indie rock …   Wikipedia

  • Hagen (Westf.) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hagen in Westfalen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/So — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Internationalen Meister (Deutschland) — Die Liste der Internationalen Meister (Deutschland) listet alle Schachspieler auf, die für den Deutschen Schachbund spielberechtigt sind oder für diesen oder den Deutschen Schachverband der DDR spielberechtigt waren und als bisher höchste… …   Deutsch Wikipedia

  • Arnd Lauber — im Rathaus Schöneberg 2008 Arnd Lauber (* 26. Oktober 1976 in Bremen) ist ein deutscher Schachspieler. Leben Arnd Lauber besuchte das Ökumenische Gymnasium in Bremen Oberneuland und …   Deutsch Wikipedia

  • Hagen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Schachspieler — Deutsche Schachspieler alphabetisch Aufgelistet sind neben den historischen Meistern Meisterspieler, die einmal Deutscher Meister waren, einen IM oder GM Titel (beiderlei Geschlechts) tragen, eine Elo über 2400 erreicht haben oder herausragende… …   Deutsch Wikipedia

  • Markus Ragger — Markus Ragger, Athen 2010 Markus Ragger (* 5. Februar 1988 in Klagenfurt) ist ein österreichischer Schachspieler. Das Schachspielen lernte er im Alter von zwei Jahren von seinen Großeltern.[1] Mit sechs Jahren begann Markus Ragger auf Ve …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”