Georgios Souleidis

Georgios Souleidis
Georgios Souleidis
Georgios Souleidis, 2010 zusammen mit Ruslan Ponomarjow im Pressezentrum der Dortmunder Schachtage

Georgios Souleidis (griechisch Γιώργος Σουλεϊδης, * 6. Juli 1972 in Hagen) ist ein Schachspieler, der ursprünglich für den Deutschen Schachbund, ab Juli 2000 für den Griechischen Schachverband spielt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georgios Souleidis besuchte das Rahel-Varnhagen-Kolleg in Hagen. Er studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Das Studium schloss er 2007 ab. Er ist verantwortlicher Redakteur des Internetauftritts der deutschen Schachbundesliga und betreibt die Schachblogs entwicklungsvorsprung.de und derwesten.de/blogs/schach.[1] In den Auswertungen von Alexa Internet war mit Stand Januar 2009 entwicklungsvorsprung.de der populärste Schachblog in deutscher Sprache (mit Stand Oktober 2009 ist dies rankzero.de).[2]

Gemeinsam mit Bernard Verfürden und Sebastian Siebrecht schrieb er ein Buch über die Schachbundesligasaison 2006/2007: Die stärkste Liga der Welt. Analysen - Berichte - Statistiken. Deep Chess, Ratingen 2007, ISBN 978-3-00-021220-8.

Erfolge

Georgios Souleidis trägt seit 1999 den Titel Internationaler Meister.[3] Die Normen hierfür erzielte er in der NRW-Oberliga 1998/99, dem IBIS Masters 1998 in Gelsenkirchen sowie dem M-Open 1999, ebenfalls in Gelsenkirchen. Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2390 (Stand: März 2011), er liegt damit auf dem 19. Platz der griechischen Elo-Rangliste. Seine bisher höchste Elo-Zahl war 2440 im Oktober 2008.

1990, 1995 und 1999 wurde er Stadtmeister von Wetter an der Ruhr, ebenfalls 1999 gewann er die offene Stadtmeisterschaft von Oberhausen. Im Juni 1992 gewann er das 2. Internationale Open in Kleve, im Juni 1993 das Turm-Open in Lippstadt-Bad Waldliesborn. Im April 2008 siegte er beim Oster Open in Oberhausen.

In der deutschen Schachbundesliga spielte er bis 2009 für die Sportfreunde Katernberg, bei denen er seit dem Jahr 1999 Mitglied war, und wechselte dann zum SV Wattenscheid. Vorher spielte er beim SVG Ruhrtal Wetter, dann bei Bochum 31, dem SK Herne Sodingen, Turm Duisburg und erneut Ruhrtal Wetter. Am European Club Cup 2003 in Rethymno nahm er am dritten Brett der griechischen Mannschaft Kydon SC Blue Star Ferries Chania teil. Mit dem Verein aus Kreta gewann er sechsmal die griechische Mannschaftsmeisterschaft, und zwar in den Jahren 2000 bis 2004 sowie 2006. 2009 wechselte er zu S.A.S. Koropi. Vereinsschach spielte er auch in Spanien, während eines einjährigen Studienaufenthalts in Madrid für La Casa de Ajedrez, mit denen er die Madrider Vereinsmeisterschaft gewann und später für Servigar Binissalem, mit denen er Balearen-Meister wurde. In den Niederlanden spielte er in der Saison 2004/05 für ESGO Enschede und seitdem für Homburg Apeldoorn. In Frankreich spielt er seit 2006 für die zweite Mannschaft von Metz Fischer.

Neuerung

Gagunaschwili – Souleidis, 2003
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Stellung nach 11. … Tf8-e8

Eine wegen einer Neuerung Souleidis’ in der Abtauschvariante der Tschigorin-Verteidigung für den Schachinformator ausgewählte Schachpartie, die er in der ersten Runde des Club Cups 2003 gegen den georgischen Großmeister Merab Gagunaschwili spielte, wurde vor allem von Viktor Kortschnoi und Michail Gurewitsch als eine der schönsten Partien des Informators 89 geschätzt.[4]

Der Turmzug bereitet den überraschenden Läuferzug 12. Lc8-f5 vor. Der weiße Bauer auf e4 kann den Läufer nicht schlagen, da sonst Sf6-d5 mit Partieverlust droht. Souleidis gewann gegen den fast 200 Elo-Punkte stärker eingeschätzten Großmeister:

1. d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 Sb8-c6 3. c4xd5 Dd8xd5 4. e2-e3 e7-e5 5.Sb1-c3 Lf8-b4 6. Lc1-d2 Lb4xLc3 7. b2xLc3 Sg8-f6 8. f2-f3 0-0 9. e3-e4 Dd5-d6 10. Ld2-e3 e5xd4 11. c3xd4 Tf8-e8 12. Dd1-d2 Lc8-f5 13. Lf1-e2 Lf5xe4 14. fxLe4 Sf6xe4 15. Dd2-b2 Se4-g3 16. h2xSg3 Te8xLe3 17. 0-0 Sc6-b4 18. Le2-c4 b7-b5 19. Lc4xf7+ Kg8xLf7 20. Db2-f2+ Dd6-f6 (die weiße Dame kann den ungedeckten Turm auf e4 nicht nehmen wegen … Df6-c6+) 21. Df2xDf6 Kf7xDf6 22. Td1-f1+ Kf6-g6 23. Sg1-f3 h7-h6 24. Sf3-h3+ Kg6-g7 25. Tf1-f7 Te3xg3 26. Tg7xc7 Ta8-f8 27. Tc7xa7 Tf8-fc 28. Kc1-b1 Sb4-d5 29. Kb1-a1 b5-b4 30. Ta7-a5 Tg3-a3. 0–1 Gagunashwili gab auf.

Literatur

  • „Ich wollte immer schreiben“. In: KARL 27.2010,2, S. 46-53

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interview in der Zeitschrift Schach (PDF)
  2. Ausgewertet wurden nur deutschsprachige Schachblogs mit Second Level Domains.
  3. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 113
  4. The Ten Best Games of Chess Informant 89 (PDF, englisch)

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