Sowjetischer Schriftstellerverband

Sowjetischer Schriftstellerverband

Der Schriftstellerverband der UdSSR (russisch Сою́з писа́телей СССР/Sojus pissatelei SSSR) war ein Verband von Berufsschriftstellern der Sowjetunion, der 1932 auf Initiative des Zentralkomitees der KPdSU gegründet wurde.

Der Verband wurde mit Dekret des ZK vom 23. April 1932 über die Restrukturierung der litterarischen und künstlerischen Organisationen gegründet. Ziel der neuen Organisation war es, gemäß den totalitären Intentionen des Stalinismus die Partei- und Staatskontrolle im Bereich der Literatur zu etablieren. Eine wesentliche Rolle spielte dabei nach 1945 Stalins führender Kulturfunktionär Andrei Schdanow. Für Berufsschriftsteller war die Mitgliedschaft im Verband de facto obligatorisch, der Ausschluss aus dem Verband kam einem Publikationsverbot gleich. Zugleich genossen die Mitglieder des Verbandes so wie jene anderer sowjetischer Künstlerverbände gewisse Privilegien: es gab für sie eigene Erholungsheime, Klubrestaurants etc.

Mit großem Pomp wurde der erste Kongress des sowjetischen Schriftstellerverbandes in Moskau vom 17. August bis zum 1.September 1934 gefeiert. 591 Delegierte und 40 ausländische Gastdelegierte (darunter André Malraux und Louis Aragon) tagten unter der Präsidentschaft des 1934 bis 1936 tätigen Verbandsvorsitzenden Maxim Gorki.

Der Organisationstypus des sowjetischen Schriftsteller- oder Künstlerverbandes wurde nach 1945 auch in die im Einflussbereich der Sowjetunion liegenden Staaten exportiert. Mit dem Ende der Sowjetunion wurde der sowjetische Schriftstellerverbänd in nationale Verbände der Nachfolgestaaten der Sowjetunion unterteilt.


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