- Space council
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Der Europäische Weltraumrat (engl.: European Space Council) ist eine gemeinsame Tagung der höchsten Gremien der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Union (EU). Er soll Raumfahrtaktivitäten beider Organisationen koordinieren und eine gemeinsame europäische Raumfahrtpolitik entwickeln. Der Weltraumrat verfügt über kein Mandat. Alle Beschlüsse müssen von den ihn tragenden Gremien – dem ESA-Rat auf Ministerebene und dem EU-Ministerrat für Wettbewerbsfähigkeit – bestätigt werden. Dem Weltraumrat steht ein gemeinsames Sekretariat zur Seite. Zusammen mit der Hochrangigen Gruppe für Raumfahrtpolitik (engl. High Level Space Policy Group, HLSP) bereitet es die Sitzungen vor.
Die Zusammenarbeit zwischen EU und ESA und auch die Aufgaben des Weltraumrates regelt vorläufig das EU-ESA-Rahmenabkommen vom 25. November 2004.
Inhaltsverzeichnis
Tagungen
Tagungen des Weltraumrates:
- 1. Tagung am 25. November 2004 in Brüssel.
- 2. Tagung am 7. Juni 2005 in Luxemburg unter der Leitung von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und dem luxemburgischen Minister François Biltgen.[1]
- 3. Tagung am 29. November 2005 in Brüssel unter der Leitung des Wirtschaftsministers Michael Glos, vertreten durch den Staatssekretär Georg Wilhelm Adamowitsch und dem britischen Staatssekretär für Wissenschaft und Innovation, Lord Sainsbury.[2]
- 4. Tagung am 22. Mai 2007 [3]
- 5. Tagung am 26. September 2008 in Brüssel [4]
Hintergrund
In der Vergangenheit war die ESA die einzige Organisation in Europa, sie sich europaweit mit Raumfahrttechnik und Raumfahrtpolitik befasste. Seit einigen Jahren sieht sich auch die Europäische Gemeinschaft (EG) in der Pflicht, eine kohärente Raumfahrtpolitik zu entwickeln. Damit soll die Nachfrage nach weltraumgestützten Diensten und Anwendungen durch die EG einerseits und das Angebot von Weltraumsystemen durch die ESA andererseits besser aufeinander abgestimmt werden. Europa soll als Anbieter für Weltraumtechnologie international wettbewerbsfähiger werden und Weltraumtechnologien – etwa bei der Umweltbeobachtung oder zur Kommunikation – besser für die Staaten Europas nutzen.
Für die EG sind Kernprojekte Kopernikus und Galileo, die sie gemeinsam mit der ESA durchführt. Weitere Themen sind Satellitenkommunikation und Weltraumforschung, ebenso die Zusammenarbeit mit Russland. Die Weltraumerkundung (engl. exploration) und die Entwicklung von Raumtransportern (engl. launcher) für einen unabhängigen Zugang Europas zum Weltraum fallen der ESA zu.
In ihrem Bericht Star 21[5] (2002) bezifferte die EG ihr zukünftiges Raumfahrtengagement auf 5 Mrd. Euro jährlich. Das entspräche nahezu einer Verdopplung der Raumfahrtausgaben in Europa. Zum Vergleich: 2005 hatte ESA einen Etat von fast 3 Mrd. Euro pro Jahr. Realistisch sind deutlich weniger als 1 Mrd Euro pro Jahr (Stand Juni 2006).
Zur Entwicklung einer langfristigen Strategie fand eine Befragung der Bürger, Firmen und Institutionen statt. Sie basierte auf dem Grünbuch zur Raumfahrtpolitik[6] der EU vom Januar 2003, in dem die Problemkreise und Fragen zur europäischen Raumfahrt angesprochen wurden.
Im November 2003 veröffentlichte die Kommission die Ergebnisse im Weißbuch - die Raumfahrt[7], das auch die europäische Raumfahrtstrategie behandelte. Zwei Jahre später stellte die EG einen Entwurf für ein gemeinsames Raumfahrtprogramm vor mit der Bezeichnung: Die Europäische Raumfahrtpolitik – Erste Ansätze. Im Verfassungsentwurf der EU findet sich die Nutzung und Erforschung des Weltraums als Aufgabe der Europäischen Union wieder.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Space Council: "European space policy will take off before the end of 2005"
- ↑ Third Space Council focuses on GMES
- ↑ eu2007.de – Pressemitteilung vom 22. Mai 2007
- ↑ ESA-Pressemitteilung Nr. 40-2008
- ↑ STAR 21 - Aerospace Advisory Group presents key recommendations
- ↑ Rat der Europäischen Union: Grünbuch zur Raumfahrtpolitik
- ↑ Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Weißbuch: Die Raumfahrt: Europäische Horizonte einer erweiterten Union - Aktionsplan für die Durchführung der europäischen Raumfahrtpolitik
Weblinks
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