- Specimen corporationum cognitarum
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Die Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte e.V. (GDS) befasst sich in ihrer Zeitschrift Studenten-Kurier, in Buchveröffentlichungen und auf Fachtagungen mit Geschichte und aktuellen Problemen von Hochschule, Studentenschaft, studentischen (v.a. Studentenverbindungen) und akademischen Organisationen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die GDS wurde am 4. August 1974 als Archivverein der Markomannia in Würzburg gegründet und hatte zunächst die Aufgabe, den historisch bedeutenden Archivbestand einer Verbindung, nämlich der 1871 gegründeten KDStV Markomannia im CV zu Würzburg, zu sichern und zu erschließen. Von Anfang an stand der Verein aber jedem Interessierten offen, und bereits unter den Gründern waren Angehörige verschiedener Korporationen.
Drei Jahrzehnte später umfasste der gemeinnützige Verein mit umfassenden Arbeitsgebieten etwa 2.100 Mitglieder aus nahezu allen Korporationsverbänden und darüber hinaus. Den Vorsitz führt seit der Gründung der Historiker Dr. Friedhelm Golücke, Paderborn.
1981 erschien erstmals die Mitgliederzeitschrift Studenten-Kurier, die mit ihrer Neuen Folge 1986 die Mitglieder vierteljährlich erreicht und vom Vorstandsmitglied Detlef Frische in Essen, wo auch die Geschäftsstelle der Vereinigung angesiedelt ist, betreut wird. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Änderung des Vereinsnamens. Ab Ende 1989 konnte die GDS ihre Mitglieder in der DDR, die ihr bisher nur verdeckt angehören durften und Mitteilungen ohne Namensnennung im Studenten-Kurier veröffentlichten, offiziell führen.
1989 ging aus der GDS der SH-Verlag hervor, zunächst von dem Vorstandsmitglied Siegfried Schieweck-Mauk in Schernfeld bei Eichstätt geführt, später an den Wohnort des Vorstandsmitgliedes Dr. Raimund Neuß nach Köln verlegt.
1992 fand auf Burg Bodenstein in Sachsen das erste Liederseminar der GDS statt. Diese Tagungen wurden zur Tradition; die Beiträge der ersten fünf Treffen wurden 2001 im Buch Ergo Cantemus veröffentlicht. Seit 2002 werden die GDS-Tagungen in neuer Form und verbunden mit dem GDS-Tag weitergeführt. Das Mitgliederprogramm wird inzwischen mit studenten- und universitätsgeschichtlichen Reisen unter der Leitung des Vorstandsmitgliedes Raimund Lang abgerundet.
Ab 1996 kam es zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Studentenhistoriker im CDA, der das GDS-Archiv als sein Veröffentlichungsorgan wählte. Seit 2003 führt die GDS am Stadtarchiv Paderborn ein eigenes Institut, das Institut für Deutsche Studentengeschichte (IDS) mit Bibliothek, Archiv und Sammlungsbeständen. Die Stiftung Deutsche Studentengeschichte ist ebenfalls eine Gründung der GDS.
Gleichsam als Jubiläumsgabe zum 30-jährigen Bestand im Jahr 2004 brachte Golücke ein Verfasserlexikon zur Hochschul- und Studentengeschichte heraus.
Veröffentlichungen
Die GDS veröffentlicht mehrere wissenschaftliche Schriftenreihen zur Universitäts- und Studentengeschichte:
- Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen
- GDS-Archiv mit Beiheften
- Revocatio historiae in Zusammenarbeit mit dem KV
- Kleine Schriften der GDS
- Studentenhistorische Bibliothek
Kleinere historische Beiträge finden sich auch in jeder Ausgabe des Studenten-Kuriers.
Neben anderem gibt die GDS die folgenden korporationsstudentischen Standardwerke heraus:
Studentenwörterbuch
Das Studentenwörterbuch von Friedhelm Golücke erschien 1979 in erster Auflage und 1987 in vierter Auflage. Es erwies sich rasch als anerkanntes Standard-Nachschlagewerk, das heute in fast allen Universitätsbibliotheken zu finden ist. Ein handlicheres „Kleines Studentenwörterbuch“ des Autors wurde 2006 im SH-Verlag Köln verlegt (ISBN 978-3-89498-171-6).
Civis Academicus
Der Civis Academicus ist das „Handbuch der deutschen, österreichischen und schweizerischen Korporationen und studentischen Vereinigungen an Universitäten und Hochschulen, sowie Schülerverbindungen“. Darüber hinaus werden die Studentenverbindungen in den übrigen europäischen Ländern sowie den mitteleuropäischen Verbindungen vergleichbare Verbindungen in Kanada, Chile, Japan, Syrien, Venezuela und Zypern angegeben. Nicht verzeichnet sind hingegen die amerikanischen und kanadischen Bruderschaften.
Die letzte (8.) Auflage erschien bei der GDS 2005/2006 mit 524 Seiten (ISBN 3-89498-149-0). Früher erschien der Civis Academicus im Moritz-Schauenburg-Verlag. Der Begründer und langjährige Herausgeber Dr. Ernst-Günter Glienke (Coburger Convent) ist verstorben, das Werk wird von seinem Sohn Arnt weiter betreut und von der 3. bis 7. Auflage von Reg.-Dir. Klaus Kettling (Freiburger und Karlsruher Wingolf) bearbeitet.
Die Fuxenstunde
Die Fuxenstunde - Allgemeiner Teil - ist ein Handbuch der GDS zur Ausbildung von Füxen in Studentenverbindungen. Als erste Veröffentlichung des Vereins liegt das Buch in 4. Auflage (1996) neu gefasst vor (ISBN 3894980109). Die Autoren gehen dabei auf allgemein interessante Themen ein, wie Geschichte von Studentenverbindungen (inklusive des Verhaltens im „Dritten Reich“ sowie den jüdischen Studentenverbindungen), dem Comment, der Mensur und ähnlichem. Das Buch ist so ausgelegt, dass jede Studentenverbindung ihren eigenen „Besonderen Teil“ mit verbindungs-/ dachverbandsspezifischen Informationen zur Ergänzung erstellt.
Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen
Das 1997 erschienene umfangreiche Werk von Siegfried Schieweck-Mauk stellt die Geschichte der Verbindungen des größten deutschen (bis 1933 auch Österreich umfassenden) Verbandes katholischer Studentenverbindungen mit wissenschaftlichem Apparat dar. Ausgespart werden auch nicht die erloschenen Verbindungen und die heute nicht mehr üblichen Ferialvereinigungen.
Wissenschaftliche Schriftenreihen
Einschlägige Dissertationen, Habilitationen und ähnliche wissenschaftliche Monographien veröffentlicht die GDS seit 1987 in ihrer Reihe „Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen“ (lieferbare Bände).
Seit 1992 erscheint außerdem im Zwei-Jahresrhythmus das GDS-Archiv, das neben kleineren wissenschaftlichen Aufsätzen auch eine Bibliographie aktueller universitäts- und studentengeschichtlicher Neuerscheinungen bereithält (lieferbare Bände einschl. Beihefte).
Die Reihe Studentenhistorische Bibliothek versammelt schließlich originalgetreue Nachdrucke von „Klassikern“ der Universitäts- und Studentengeschichte (lieferbare Bände).
Weblinks
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