- Spicher Hohlstein
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Der Spicher Hohlstein (Hollsteen) ist ein größtenteils hohler Quarzitstein im Stadtteil Spich von Troisdorf. Der sichtbare Teil des Hohlsteins ist ca. 9 m lang, 6 m breit und 4 m hoch mit einigen freiliegenden Absprengungen.
Die Steinbildung begann im Tertiär als sich die Meere zurückzogen und Festräume freilegten. Im folgenden Oligozän bildeten sich große Flüsse die riesige Mengen Quarzitsande mitführten und diese mit der Änderung ihrer Flussläufe ablagerten.
Die zunächst lockeren Sande verbanden sich mit Kieselsäure und bildeten Verklumpungen. Im Miozän führten Erdbeben zu Bodenerhebungen und Senkungen wodurch die höher gelegenen Flächen wie die Rheinmitteltrassse in der Region Troisdorf-Spich-Lind eher trockneten. Die in den folgenden Jahrmillionen ständige Bewegung des Wassers am Hang der Niedertrasse, sowie die Verdampfung des Wassers und Absenkung des Wasserspiegels führten zur Formung des Quarzitklumpens und zur Bildung der Aushöhlungen durch Auswaschung der lockeren Sande. Vor ca. 15 Mio. Jahren war die Steinbildung abgeschlossen, das Freischwemmen vollzog sich im Pleistozän durch Winde, Stürme und Regen vor ca. 1 Mio. Jahren.
Größe und Gestalt des Steines gaben Archäologen, Geologen, Historikern und Heimatforschern seit jeher Anlass zu wissenschaftlichen Untersuchungen, Erzähler und Märchenforscher steuerten Sagen, Gedichte und Legenden bei. Zukunftsforscher wollten im Jahr 1979 in der Form des Steines sogar eine Startrampe für Astronauten entdeckt haben. Letzte Formgebungen des Hohlstein stammen von Menschenhand durch Sprengungen von französischen Beamten aus dem Jahre 1810 und weiteren Beschädigungen wie Einritzungen in den folgenden Jahrzehnten von Unbekannten. Heute ist der Stein Treff- und Zielpunkt für Wanderungen und Erkundungen.
50.824957.13625Koordinaten: 50° 49′ 29,82″ N, 7° 8′ 10,5″ OKategorien:- Naturdenkmal in Nordrhein-Westfalen
- Troisdorf
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