Troisdorf

Troisdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Troisdorf
Troisdorf
Deutschlandkarte, Position der Stadt Troisdorf hervorgehoben
50.8161111111117.155555555555655
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Höhe: 55 m ü. NN
Fläche: 62,18 km²
Einwohner:

75.369 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1212 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 53840, 53842, 53844
Vorwahlen: 02241, 02203, 02246, 0228
Kfz-Kennzeichen: SU
Gemeindeschlüssel: 05 3 82 068
Stadtgliederung: 12 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kölner Str. 176
53840 Troisdorf
Webpräsenz: www.troisdorf.de
Bürgermeister: Klaus-Werner Jablonski (CDU)
Lage von Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis
Rheinland-Pfalz Bonn Köln Kreis Euskirchen Oberbergischer Kreis Rheinisch-Bergischer Kreis Rhein-Erft-Kreis Alfter Bad Honnef Bornheim (Rheinland) Eitorf Hennef (Sieg) Königswinter Lohmar Meckenheim (Rheinland) Much Neunkirchen-Seelscheid Niederkassel Rheinbach Ruppichteroth Sankt Augustin Siegburg Swisttal Troisdorf Wachtberg WindeckKarte
Über dieses Bild

Troisdorf [ˈtroːsdɔrf]?/i mit Dehnungs-i ist die größte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen und liegt rechtsrheinisch zwischen Köln und Bonn. Landschaftlich liegt es im Süd-Osten der Kölner Bucht zwischen den südlichen Ausläufern des Bergischen Landes im Norden und den Siegauen im Süden.

Inhaltsverzeichnis

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt Troisdorf an Köln und Rösrath, im Osten an Lohmar und Siegburg, im Südosten an Sankt Augustin, im Süden an Bonn und im Westen an Niederkassel.

Stadtgliederung

Troisdorf besteht aus zwölf Stadtteilen, die gleichzeitig Ortschaften mit einem Ortsvorsteher sind:

Stadtteil Einwohner
Altenrath 2.445
Bergheim 5.786
Eschmar 3.191
Friedrich-Wilhelms-Hütte 7.353
Kriegsdorf 2.805
Troisdorf-Mitte 16.210
Müllekoven 1.880
Oberlar 6.071
Rotter See 3.937
Sieglar 8.865
Spich 12.817
Troisdorf-West 5.466

Stand der angegeben Einwohnerzahlen (einschließlich Zweitwohnsitz): 30. Juni 2010[2]

Geographie

Mündung der Agger (vorn) in die Sieg (hinten)

Flüsse

Troisdorf liegt an der Sieg, einem Nebenfluss des Rheins, und an der Agger, die ihrerseits ein Nebenfluss der Sieg ist und die Stadtgrenze zur Nachbarstadt Siegburg bildet. Bei Troisdorf mündet die Agger in die Sieg.

Aggerwehr

Parallel zum Verlauf der Sieg fließt der Mühlengraben, der bis zum Ende des 20. Jahrhunderts unter anderem zum Antrieb von zwei Getreidemühlen auf Troisdorfer Stadtgebiet diente. Das Wasser wird am Aggerwehr aus der Agger abgeleitet und bei Bergheim wieder der Sieg zugeführt.

Klima

Klimadiagramm Flughafen Köln/Bonn


Geschichte

Troisdorf Anfang des 19. Jahrhunderts
Sieglar – Marktplatz mit Schule, ca. 1915
Herrenhaus der Burg Wissem
Die Friedrich-Wilhelm-Hütte 1853

Troisdorf wird ursprünglich in einer Urkunde der Siegburger Benediktiner-Abtei Michaelsberg aus dem Jahre 1075 als Truhtesdorf bezeichnet.

Die ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind aber Eschmar und Sieglar, die bereits 832 genannt werden. Für eine frühe Besiedlung spricht auch der ehemalige Rittersitz Burg Wissem, der heute nahe dem Stadtzentrum am Waldrand liegt.

Die Gemeinde Troisdorf gehörte von 1816 bis 1899 zur Bürgermeisterei Siegburg.

Der eigentliche Aufschwung der heutigen Stadt begann mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 1815 wurde in Spich eine Alaunhütte in Betrieb genommen. 1825 begann der Bau der Friedrich-Wilhelms-Hütte (später Mannstaedt-Werke), einer Eisenhütte, an der Agger.

Die Lage an der rechten Rheinstrecke und an der Siegstrecke machte Troisdorf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Industrieunternehmen interessant. So folgte im Jahr 1887 der Bau einer Zündhütchen- und Sprengkapselfabrik, der späteren Dynamit Nobel AG. Heute wird Troisdorf auch als Industriestadt im Grünen bezeichnet.

Im Juli 1961 ereigneten sich auf dem Werksgelände zwei massive Explosionen, die erhebliche Sachschäden in der Stadt verursachten. Fast sämtliche Schaufenster entlang der Kölner Straße wurden bei der ersten Explosion gegen 7 Uhr zerstört. Eine zweite noch gewaltigere Explosion erfolgte am Nachmittag um ca. 16 Uhr, sie zerstörte die erneuerten Schaufenster und richtete noch erheblicheren Sachschaden an als die erste.[3]

Während des Kalten Krieges war im Stadtteil Spich das 14. belgische Artilleriebataillon stationiert.

Stadtrechte

1952 erhielt Troisdorf Stadtrechte.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindereform wurden am 1. August 1969 die Ortschaften der Gemeinde Sieglar (Bergheim, Eschmar, Kriegsdorf, Müllekoven, Oberlar, Sieglar und Spich), sowie die Ortschaften Friedrich-Wilhelms-Hütte (vorher Amt Menden) und Altenrath (vorher Amt Lohmar) neue Ortsteile der Stadt Troisdorf.[4]

Einwohnerentwicklung

Bis in das 19. Jahrhundert hatte Troisdorf nur wenige hundert Einwohner. Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1895 erst 2.825 Menschen in dem Ort, so waren es 1968 bereits 18.000. Durch zahlreiche Eingemeindungen am 1. August 1969 stieg die Bevölkerungszahl auf 48.837. Am 30. Juni 2005 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Troisdorf nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 74.613 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) – historischer Höchststand.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
3. Dezember 1861¹ 1.282
2. Dezember 1895¹ 2.825
1. Dezember 1905¹ 4.700
1. Dezember 1910¹ 5.939
16. Juni 1925¹ 9.400
16. Juni 1933¹ 9.800
17. Mai 1939¹ 11.180
29. Oktober 1946¹ 11.679
Jahr Einwohner
13. September 1950¹ 13.229
25. September 1956¹ 15.300
6. Juni 1961¹ 16.400
31. Dezember 1965 17.532
27. Mai 1970¹ 51.271
31. Dezember 1975 56.402
31. Dezember 1980 58.618
31. Dezember 1985 60.981
Jahr Einwohner
25. Mai 1987¹ 60.079
31. Dezember 1990 64.430
31. Dezember 1995 68.778
31. Dezember 2000 72.678
31. Dezember 2005 76.596
31. Dezember 2006 76.714
30. Juni 2007 76.707
31. Dezember 2010 76.987

¹ Volkszählungsergebnis

Zur jetzigen Einwohnerzahl von 76.987 gehören auch 2.703 Personen, die ihren zweiten Wohnsitz in Troisdorf haben. Troisdorf hat mit 8.652 ausländischen Einwohnern einen Migrantenanteil von 11% an der Gesamtbevölkerung. In Troisdorf besteht weiterhin ein Frauenüberschuss mit 39.123 Frauen gegenüber 37.864 Männern. [5]

Politik

Troisdorfer Rathaus

Stadtrat

Die 50 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 30. August 2009)

Seit Januar 2011 setzt sich die politische Ratsmehrheit in Troisdorf aus einer Koalition von CDU und Grünen zusammen. Im September 2011 wechselte ein Mitglied aus der Partei und der Fraktion Die Linke in die SPD. Die Linke verlor dadurch ihren Fraktionsstatus. [6]

Bürgermeister

  • 1969–1975 Josef Ludwig (CDU)
  • 1975–1993 Hans Jaax (SPD)
  • 1993–1998 Uwe Göllner (SPD)
  • 1998–1999 Walter Bieber (SPD)

hauptamtlich:

Wappen

neues Logo

Das Wappen wurde nach der Gemeindereform neu gestaltet. Es stellt die Initiale T der Stadt dar. Die vier Kugeln stehen für die Gemeinden aus denen das heutige Troisdorf entstand. Das T erinnert an ein Molekül in Anlehnung an die chemische Industrie der Stadt.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Das Wappen der Stadt Troisdorf enthält in Silber (Weiß) vier 3 : 1 angeordnete schwebende Kugeln, die durch schwarze Stäbe zu einem T verbunden sind. Die Kugeln des Querstabes sind rot, die des Längsstabes blau.“

Inzwischen besitzt Troisdorf ein neues Logo, welches das Wappen teilweise ersetzt. Es besteht aus mehreren Kugeln, die die Lage der Stadtteile und deren Größe symbolisieren sollen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Troisdorfer Stadttor

Museen

  • Bilderbuchmuseum in der Burg Wissem. Das einzige Bilderbuchmuseum in Europa.
  • Fischereimuseum in Bergheim. Ein 1986 von der Bergheimer Fischereibruderschaft gebautes Museum, welches die Geschichte der Zunft und des Ortes präsentiert.
  • Kunststoffmuseum Troisdorf auf dem HT-Gelände. Geschichte der Kunststoffregion Troisdorf, in der die Kunststofffenster und die ersten PVC-Bodenbeläge entwickelt wurden.

Bauwerke

  • Troisdorfer Stadttore
    Teilweise Verkleidung der Kaiserbauruine durch Bilder des Künstlers HA Schult

Zwei von Joachim Bandau und Victor Bonato 1984 entworfene Edelstahlkonstruktionen mit transparenten, spiegelnden und wasserüberlaufenen Glasflächen, welche sich am Anfang und Ende der Fußgängerzone befinden.

Dieses nicht fertiggestellte Hotel war von 1973 bis zur Sprengung am 13.Mai 2001 ungewolltes Wahrzeichen von Troisdorf an der A 59.

Nach früherer Nutzung der Gebäude als Stadtverwaltung und Standesamt befindet sich heute dort unter anderem ein Kinderbuchmuseum. Es besteht jedoch weiterhin ein nutzbares Trauzimmer. Momentan befindet sich die Burg Wissem im Umbau. Entstehen wird ein Campus, der als Tor zur Wahner Heide dienen und ein Industriemuseum beheimaten wird.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Troisdorf

Parks

Die Industriestadt im Grünen hat auf ihrer gesamten Fläche etliche geschützte oder naturbelassene Gebiete, die von den Bürgern Troisdorfs und anderer Städte im Umkreis als Naherholungsgebiete genutzt werden.

  • Der Stadtpark befindet sich in Troisdorf-Mitte. Um einen zentralen See, in dem einst prächtige Goldfische lebten, liegen Wanderwege und Tiergehege.
  • Die Wahner Heide war einst ein Truppenübungsplatz, zuletzt für die belgischen Streitkräfte, die lange Jahre in Troisdorf stationiert waren. Teilweise ist sie heute noch Übungsplatz der Bundeswehr, aber großteils für Wanderer frei zu nutzen. Auf den befestigten Wegen kann man die Wahner Heide wunderbar erkunden. Das Verlassen der Wege ist allerdings sowohl aufgrund der Munitionsbelastung als auch zum Schutz der Landschaft verboten. Die Heidelandschaft beherbergt eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere.
Die Gierseilfähre bei Bergheim
  • Die Siegaue befindet sich an der Siegmündung. Bei Hochwasser wird die Aue zu einer Wasserlandschaft mit immensen Ausmaßen. In trockenen Zeiten beherbergt die Siegaue viele seltene Vogelarten, die diese als Brutgebiet nutzen. Aber auch für die Naherholung ist gesorgt. Neben vielen Rad- und Wanderwegen, die zur Erkundung der Siegaue und des nahen Rheinufers einladen, liegt kurz vor der Siegmündung die Gaststätte Zur Siegfähre mitsamt der namensgebenden Fähre. Dieser Ort ist weit über die Grenzen Troisdorfs bekannt.
  • Ein weiterer Park befindet sich im Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte. Er beinhaltet neben Grünflächen verschiedene Spielmöglichkeiten, eine Skateanlage sowie einen Festplatz der für Flohmärkte und Zirkuszelte genutzt wird. Angrenzend liegt zum einen das Stadtteilhaus, in dem das Jugendamt verschiedene Beratungsmöglichkeiten bietet, zum anderen eine Kleingartenanlage der Anwohner, sowie ein pädagogisch betreuter Abenteuerspielplatz.
  • Auch im Ortsteil Spich gibt es einen großzügig angelegten Park, der unmittelbar an die Wahner Heide grenzt. Am Rand des Parks befindet sich das Haus Broich und das Spicher Bürgerhaus.

Naturdenkmäler

  • Eibe im Ortsteil Sieglar (Larstraße 120–130)[7]

Sport

Das Aggerstadion, Spielstätte der Sportfreunde Troisdorf

In Troisdorf gibt es zahlreiche Sportvereine. Zu den bekannteren gehören

Weitere Sportvereine sind

  • der Radsportverein RV Blitz Spich 1908 e. V.
  • der Handballverein HSV Troisdorf e. V.,
  • der Hockeyverein HTC Schwarz Weiß Troisdorf e. V.,
  • die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Ortsgruppe Troisdorf e. V.,
  • der Tauchsportverein Sub-Aqua-Club Troisdorf e. V.,
  • die Leichtathletikvereine Troisdorfer Leichtathletik Gemeinschaft und LAZ Puma Troisdorf/Siegburg,
  • der Box-Club Troisdorf 48 e. V.,
  • der 1. Schachklub Troisdorf,
  • die Turnvereine Troisdorfer Turnverein 1891 e. V., Sieglarer Turnverein 1897 e. V., Turnverein 1909 e. V. Bergheim/Sieg
  • das Modern Jazz Ballett der Jazz Devils Dance Company
  • der Tennisclub TC-Spich und weitere Tennisvereine
  • Gardetanzsportvereine wie:
    • TC Blau-Weiß Troisdorf 1971 e. V.
    • TC Altenrather Sandhasen 1992 e. V.
    • TC Burggarde Spich e. V.
    • TSC Rhein-Sieg Garde 1994 e. V.
    • TC Fiedele Sandhasen Oberlar
    • De Höppebeenche der KG Grün-Weiß Bergheim
  • der Troisdorfer Schwimmverein 1923 e. V. – Wasserfreunde Blau-Weiß

Kulinarische Spezialitäten

Eine kulinarische Spezialität ist das in der Stadtbrauerei Troisdorf gebraute Troilsch (in Anlehnung an Kölsch), sowie auch das dort gebraute TroPi (Pils) und auch ein Troisdorfer Weizenbier. Dort gibt es auch rheinische Spezialitäten aus der Küche der Stadtbrauerei.

Wirtschaft und Infrastruktur

Troisdorfer Bahnhof

Verkehr

Straßenverkehr

Troisdorf ist über die Bundesautobahn 59 an das Fernstraßennetz angebunden. Durch das Stadtgebiet verläuft die Bundesstraße 8.

Die seit Jahrzehnten geplante Verlängerung der L 332, als Umgehungsstraße für Teile von Sieglar bzw. Eschmar, existierte lange Zeit nur auf Plänen. Bereits in den 1980er Jahren war das Planfeststellungsverfahren, kurz vor dessen Abschluss aufgrund von Verfahrensfehlern, für nichtig erklärt worden, so dass diese Prozedur erneut sämtliche Stadien durchlaufen musste. Bei der Neuauflage des Verfahrens wurde auch die Lage der Trasse geändert, um geänderten Ansprüchen an den Lärmschutz Rechnung zu tragen; speziell wurde die Trasse deutlich nördlicher zur Eschmarer Gartenstadt verlegt. Da die Trasse seit Jahrzehnten für den Bau freigehalten wurde, kann nach Abschluss und Rechtskräftigkeit des Verfahrens sofort mit dem Bau begonnen werden; die notwendigen Finanzmittel stehen dem Landesbetrieb Straßenbau NRW zur Verfügung. [8] Im November 2010 erklärte die Bezirksregierung Köln, dass das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt der Ortsumgehung zwischen der alten Trasse der L 332 bis zur K 29 n sofort vollzogen werden kann. Damit ist Baurecht gegeben – mit den Bauarbeiten soll voraussichtlich im Januar 2011 begonnen werden.[9]

In der Stadt sind 44.338 Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 37.510 Pkw [10].

Eisenbahnverkehr

Im Bahnhof Troisdorf trennen sich die von Köln kommenden Eisenbahnstrecken in die Siegstrecke nach Siegen und die Rechte Rheinstrecke nach Neuwied. Neben verschiedenen Regionalzuglinien wird Troisdorf von der S 12 und S 13 bedient, die zusätzlich am Haltepunkt Spich im Stadtgebiet halten. Beide Linien fahren Richtung Köln im versetzten 20-Min.-Takt, so dass alleine mit der S-Bahn ein 10-Min.-Takt in Richtung Köln geboten wird. Neben dem Troisdorfer Bahnhof und dem Haltepunkt in Spich gibt es im Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte einen weiteren Haltepunkt, der an der Rechten Rheinstrecke liegt. Dieser Halt wird von Regionalbahn- und Regional-Express-Zügen angefahren. Die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main verläuft ebenfalls durch Troisdorf, jedoch ohne Möglichkeit für den Fahrgastwechsel.

Im Zuge der Errichtung der Schnellfahrstrecke wurden die drei Bahnsteige erneuert und erhöht. Sanierung oder Neubau des Bahnhofsgebäudes ist in Planung.

Busverkehr

Wichtigste Busverbindung ist die Linie 501/164, die in einem 20-Minuten-Takt fährt. Auf Kölner Stadtgebiet verkehrt sie als Linie 164.

  • Linie 501: Siegburg Bf – Troisdorf Bf – Niederkassel – Lülsdorf; Linie 164: Langel – Zündorf – Wahn Bf[11]

Flugverkehr

Der Flughafen Köln/Bonn liegt teilweise auf Troisdorfer Stadtgebiet. Mit dem Auto ist er über die A 59 in ca. 15 Minuten zu erreichen und via Zug mit den Linien RE 8 und S 13, die vom Troisdorfer Bahnhof bis zum Flughafen 8 bis 10 Minuten benötigen. Durch die Nähe zum Flughafen sind Teile von Troisdorf durch Fluglärm belastet. Das Für und Wider eines Nachtflugverbots beschäftigt nicht nur die Troisdorfer Gremien seit mehreren Jahren.

Der Airbus A320-200 der Deutschen Lufthansa mit der Registrierung D-AIPM trägt den Namen Troisdorf.

Ansässige Unternehmen

In Troisdorf sind sowohl Unternehmen der chemischen Industrie wie HT Troplast, die Degussa GmbH (vormals Hüls Troisdorf), Orica Mining Services und der Tiefzieh-Kunststoffverpackungshersteller silver plastics, als auch aus der Stahlindustrie wie der Spezialprofilhersteller Mannstaedt-Werke ansässig. Ein weiterer Bereich ist der Maschinenbau mit dem Unternehmen Reifenhäuser Gruppe. Der Bildungsverlag EINS, größter deutschsprachiger Verlag für berufsbildende Literatur, ist seit einigen Jahren in der Stadt angesiedelt. Durch die kurze Entfernung zum Flughafen Köln/Bonn haben sich mehrere Logistik-Unternehmen in Troisdorf angesiedelt; so liegt das Briefzentrum 53 der Deutschen Post AG im Troisdorfer Stadtteil Spich. Der Logistikkonzern DHL hat sich mit seinem Entwicklungszentrum (DHL Innovationcenter) ebenfalls in Troisdorf niedergelassen. Formel D ist ein international tätiger Dienstleister der Automobil- und Zuliefererindustrie, der hier seinen Hauptsitz hat.

Bildung

In Troisdorf gibt es dreizehn Grundschulen, zwei Hauptschulen, zwei Realschulen, zwei Gymnasien, eine städtische Gesamtschule, sowie zwei Förderschulen. Die Hauptschule Geschwister-Scholl-Schule, die Korczak-Realschule und das Heinrich-Böll-Gymnasium bilden das Sekundarstufenzentrum in Sieglar und werden teilweise in Ganztagsform betrieben. Eine Mensa ist im Gebäude der Haupt- und Realschule integriert.

Im Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf (BKT), das sich ebenfalls im Schulzentrum Sieglar befindet, werden Berufsschüler verschiedener Ausbildungszweige unterrichtet. Hier finden sich Fachoberschulen und höhere Berufsfachschulen sowohl technischer als auch sozialer Fachrichtungen. An den Fachschulen werden neben Sozialpädagogen auch Techniker der Fachrichtung Maschinenbau und Kunststoff- und Kautschuk-Technologie in Voll- und Teilzeitform ausgebildet. An der Fachschule für Sozialpädagogik kann seit 2007 auch die allgemeine Hochschulreife (AHR) erworben werden.

Troisdorf betreibt eine Musikschule und zusammen mit Niederkassel eine Volkshochschule.

Des Weiteren befindet sich in Troisdorf ein Ausbildungszentrum der Deutschen Bahn AG.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Lair (* 1476 in Sieglar, † 1554 in Siegburg), auch genannt John Siberch (hergeleitet von seinem Wohnort Siegburg), gründete 1520 die Universitätsdruckerei in Cambridge (England)
  • Gerhard Romilian von Kalcheim, gen. Leuchtmar (* 5. Dezember 1589 in Spich; † 18. Oktober 1644 in Berlin), Jurist und Diplomat
  • Wilhelm Mülhens (* 1762; † 6. März 1841 in Köln), Parfümeur und Firmengründer von 4711
  • Walther August Langen (* 28. Juli 1857 ; † 22. August 1912 in Köln) Bankier und Industrieller
  • Wilhelm Hamacher (* 11. Oktober 1883; † 21. Juli 1951 in Bonn), Politiker (Zentrumspartei), MdB, Vertreter des Rheinlandes im Reichsrat, Kultusminister von Nordrhein-Westfalen, Parteivorsitzender
  • Josef Hoegen (* 28. November 1898; † 1973) war ein deutscher Gestapo-Beamter in Köln.
  • Karl Johannes Heyer (* 5. Dezember 1904 ; † 27. März 1995 in Köln), katholischer Priester und Autor
  • Paul Schäfer (* 4. Dezember 1921; † 24. April 2010 in Santiago de Chile), wegen Kindesmissbrauchs verurteilter Sektengründer und Gründer der Colonia Dignidad in Chile
  • Günter Nöfer (* 10. Juni 1928 in Altenrath; † 19. Februar 2000), Politiker und Landtagsabgeordneter (CDU); von 1964 bis 1970 stellvertretender Verfassungsrichter des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Hans Jaax (* 12. März 1933; † 14. März 2000 in Troisdorf), Politiker und Landtagsabgeordneter (SPD)
  • Wilhelm G. Jacobs (* 2. April 1935), Philosoph
  • Siegfried Hinterkausen (* 6. März 1938 in Altenrath), Schriftsteller
  • Uwe Göllner (* 14. Februar 1945), Bundestagsabgeordneter (SPD) (12. Februar 1996 bis 18. September 2005) und ehemaliger (ehrenamtlicher) Bürgermeister Troisdorfs (1993 bis 1998)
  • Walter Bieber (* 20. Oktober 1948), Politiker der SPD
  • Hermann-Josef Sausen (* 5. Januar 1950), deutscher Diplomat und seit 2010 Botschafter in Island
  • Günter Assenmacher (* 3. März 1952 in Sieglar), Offizial des Erzbistum Köln
  • Norbert Stöbe (* 1953) deutscher Übersetzer und Science-Fiction-Schriftsteller
  • Jürgen Becker (* 5. Mai 1953) Jurist und seit November 2009 Beamteter Staatssekretär
  • Robert Theodor Betz (* 23. September 1953) Psychologe und Autor
  • Udo Hesse (* 1955), Fotograf
  • Heinz-Peter Behr (* 19. September 1955) Diplomat und seit 2010 Botschafter in den Niederlanden.
  • Josef Esch (* 1956), Unternehmer
  • Joachim Zünder (* 1956), Schriftsteller
  • Stefan Demary (* 1958), Konzeptkünstler
  • Tom Buhrow (* 29. September 1958), Journalist und Moderator der ARD-Tagesthemen
  • Michael Boddenberg (* 15. Juli 1959), Generalsekretär der hessischen CDU und seit dem 5. Februar 2009 Hessischer Minister für Bundesangelegenheiten
  • Achim Tüttenberg (* 26. Juli 1959), Abgeordneter für die SPD im Landtag von Nordrhein-Westfalen
  • Udo Kragl (* 20. Mai 1961), Chemiker und Biotechnologe, Professor für Technische Chemie an der Universität Rostock
  • Elisabeth Winkelmeier-Becker (* 15. September 1962), Politikerin der CDU und seit dem 18. September 2005 Mitglied im Deutschen Bundestag
  • Frank Baquet (* 16. Juni 1964 in Troisdorf-Sieglar), zeitgenössischer, freischaffender Fotokünstler
  • Klaus Pipke (* 31. August 1964), Bürgermeister der Stadt Hennef (Sieg)
  • Malte Sebastian Pufpaff (* 15. September 1976) Kabarettist, Moderator und Entertainer
  • Sven Lehmann (* 4. Dezember 1979 in Sieglar), Politiker, Landesvorsitzender der Grünen NRW, bis 2002 wohnhaft in Troisdorf-Spich
  • Şirvan-Latifah Çakici (* 7. Oktober 1980), Politikerin (Die Linke) kurdischer Herkunft
  • Max Hoff, (* 12. September 1982), Kanusportler, der sowohl Wildwasser als auch Flachwasser fährt
  • Saša Kekez (* 24. Januar 1983) Schauspieler
  • Christian Seel (* 28. Dezember 1983), Schachspieler
  • Sophie Moser (* 29. Mai 1984), deutsche Geigerin und Schauspielerin
  • Anne Menden (* 5. Oktober 1985), Schauspielerin
  • Lena Schöneborn (* 11. April 1986), Olympiasiegerin 2008 im Modernen Fünfkampf
  • Sabine Lisicki (* 22. September 1989), deutsche Profi-Tennisspielerin
  • Maik Blankart (* 4. August 1992), Eishockeyspieler

Mit der Stadt verbundene Personen

Literatur

  • Helmut Schulte: Kleine Geschichte der Stadt Troisdorf. Daten und Fakten. Stadt Troisdorf, 1999.
  • Peter Paul Trippen: Heimatgeschichte von Troisdorf. Köln, Kölner Verlagsanstalt, 1940.
  • Troisdorfer Jahreshefte

Weblinks

 Commons: Troisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Pressemitteilung Stadt Troisdorf vom 1. Juli 2010
  3. http://www.feuerwehr-troisdorf.de/
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  5. Siehe den aktuellen Bericht aus dem Rathaus Zahl der Troisdorfer ist weiter gestiegen, Rundblick Troisdorf, 11. Januar 2011, S.17
  6. http://www.ksta.de/html/artikel/1314765885055.shtml
  7. Liste des Rhein-Sieg-Kreises
  8. EL 332 – Umgehungsstraße in Troisdorf
  9. Jablonski begrüßt Anordnung der sofortigen Vollziehung bei L 332n
  10. Ministerium f. Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr: Mobilität in NRW. Daten und Fakten 2010
  11. Minifahrpläne des VRS 2010

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