Spitzbergen-Ren

Spitzbergen-Ren
Spitzbergen-Ren
weibliches Svalbardren

weibliches Svalbardren

Systematik
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie: Trughirsche (Capreolinae)
Gattung: Rangifer
Art: Ren (Rangifer tarandus)
Unterart: Spitzbergen-Ren
Wissenschaftlicher Name
Rangifer tarandus platyrhynchus
Vrolik, 1829

Das Spitzbergen-Rentier (Rangifer tarandus platyrhynchus, norw. svalbardrein, auch: spitsbergenrein) ist eine kleine endemische Unterart des Rentieres, welches auf dem hocharktischen Archipel von Spitzbergen zu Hause ist.

Einige Wissenschaftler vermuten, es sei vor langer Zeit aus Eurasien eingewandert. Andere meinen, es wäre ein sehr naher Verwandter des ausgestorbenen Rangifer tarandus eogroenlandicus, und es könnte aus Richtung Grönland gekommen sein.

Unterschiede zu kontinentalen Verwandten

Das Spitzbergen-Rentier unterscheidet sich von seinen Verwandten in Anatomie und Verhalten. Kurze, starke Beine und ein relativ kleiner, gedrungener Körper sowie einen gedrungenen Kopf machen seinen Körperbau aus. Im Herbst hat es sich eine sehr dicke Fettschicht angefressen, um den extrem langen Winter von bis zu neun Monaten überdauern zu können.

Insgesamt sind diese Tiere kleiner und leichter als ihre Verwandten auf den Kontinenten. Nur das Peary Caribou, welches auf Ellesmere Island vorkommt, ähnelt ihnen heute noch recht stark.

Durch lange Fjorde, hohe Bergketten und weitreichende Gletscher ist das Spitzbergen-Rentier stark in seiner Bewegung eingegrenzt. Sommer- und Winterwanderungen beschränken sich auf wenige Täler, in denen sie meistens auch geboren wurden. Auch auf Spitzbergen gibt es Populationen, die durch die Topographie nicht mehr miteinander im Austausch stehen.

Durch die hocharktische Verbreitung stehen dem Spitzbergen-Rentier auch nicht genügend Futterpflanzen zur Verfügung. Ihre Nahrung setzt sich daher nicht mehr vorrangig aus Flechten zusammen, sondern Moose und höhere Pflanzen machen ihre Nahrung aus. Wenn im Winter der Boden durch Regen von einer Eisschicht bedeckt ist und die Tiere auch durch kräftiges Scharren mit ihren Vorderhufen nicht mehr an pflanzliche Nahrung gelangen, kann die Population während eines Winters um bis zu 80 % reduziert werden. Tiere, die an der Küste leben, helfen sich manchmal mit angespültem Tang über diese Zeiten hinweg.

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