- Sprachgebiet
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Unter einem zusammenhängenden Sprachraum (auch Sprachgebiet oder Sprachlandschaft) versteht man ein geografisches Gebiet, dessen Bewohner mehrheitlich eine gemeinsame Muttersprache besitzen, mit seinen vielfältigen mundartlichen örtlichen Ausprägungen (Dialekte).
Sprachräume lassen sich zumeist nicht an Staatsgrenzen festmachen, sondern sind staatsübergreifend, da Staaten Kunstgebilde sind und auf andere Weise, z. B. durch Fürstenhochzeiten oder Kriege entstanden sind. Sprachräume entstanden dagegen im Verlauf der Geschichte durch Wanderungsbewegungen seiner Völker. So bezieht sich der deutsche Sprachraum gleich auf mehrere Staaten Mitteleuropas, der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs, Liechtenstein, den größten Teil der Schweiz (Deutschschweiz) und Gebiete von Belgien (Ostbelgien) und Norditalien (Südtirol) und außerdem (noch) einen kleinen Teil von Frankreich (Elsaß und Lothringen). Auch einige relativ geschlossene Minderheitengebiete wie jenes der Donauschwaben werden meist dazugezählt.
Die Schweiz gehört als Staat mehreren Sprachräumen an, jeweils dem deutschen, dem französischen und dem italienischen Sprachraum und zu einem kleinen Anteil dem rätoromanischen Sprachraum. Ihre Sprachgrenzen haben zumeist volkstümliche Bezeichnungen.Ein Sprachgebiet oder Sprachraum ist eine Region mit einheitlicher Sprache, meist ergänzt durch eine ethnologische Einheit. Sprachgrenzen entstehen, wenn sich zwei Sprachräume aufeinander zu entwickeln. Z. B. fanden die West-Germanen zu ihrem eigenen Sprachraum durch die so genannte erste oder germanische Lautverschiebung. Dies grenzte sie eindeutig gegen ihre Zeitgenossen, die Kelten, Slaven und Balten ab.
Siehe auch
- Germanische Sprachen, Slawische Sprachen
- Germanismus, Panslawismus, Magyarisierung
- Humangeografie, Grenzlage, Minderheitenrechte
Weblinks
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