- Spruchweisheit
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Eine Chrie (griech.: χρεία, chreia; vom Verb chrié abgeleitet: „man braucht, man muss, man darf“, was wiederum von chréos, „Schuld, Verpflichtung“ abgeleitet ist) oder Spruchweisheit ist eine bestimmte rhetorische Figur, die eine praktische Lebensregel oder eine ethische Maxime bezeichnet.
Bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie auch für längere Argumentationen verwendet und war im Schulunterricht von Bedeutung. Auch heute wird das Chrie noch in der Vorbereitung auf eine Debatte oder Rede benutzt.
Man fasst dabei seine Gedanken zum Chrie in festgelegten Schritten zusammen. Dabei sollen die positiven Aspekte dieser Maxime oder ähnliches beleuchtet werden, in dem man Gedanken zum Thema „wo finde ich ein Beispiel für die positive Auswirkung“ oder „was wäre wenn Menschen anders handeln würden“ aufschreibt oder vorträgt.
Beispiele
„Den Freunden Gutes tun, den Feinden Böses tun“
– Spruchweisheit, Merkspruch
„Also meine Mitbürger, fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt. Meine Mitbürger überall auf der Welt, fragt nicht, was Amerika für euch tun wird, aber was wir zusammen für die Freiheit der Menschheit tun können.“
Siehe auch
- Akusmata (ἀκουσματα), Apophthegma (ἀπόφθεγμα), Gnome (γνώμη)
Literatur
- F. A. Weber: Erklärendes Handbuch der Fremdwörter. 12. Auflage. 1870 („Chrie, f. (gr.) die Aufgabe zu einer schriftlichen Ausarbeitung; die schriftliche Schulausarbeitung.“).
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