- Spuckstoffe
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So genannter Spuckstoff sind papierfaserfremde Stoffe, die beim Recycling von Altpapier zu Recyclingfaserstoff ausgesondert werden. Durch verschiedene Prozesse wie beispielsweise Auflösen (Kollern, Wursten oder Pulpen), Sieben oder Schleudern werden die bei der Weiterverarbeitung des Rohstoffs Altpapier störenden Fremdmaterialien heraussortiert. Spuckstoff fällt vorrangig in den Auflösern (Nassstufe) und im Bereich der Wuchtschüttler (Sortierstufe) an. Zum Spuckstoff gehören vorrangig folgende Reststoffe:
- Heftklammern
- Folien, Kunststoffe aus der Laminierung und Beschichtung
- Textilien (z. B. Fäden der Buchbindung und vom Einband)
- Füll- oder Streichpigmente aus grafischen Papieren
- Polystyrol und andere Kunststoffe aus Verpackungsmaterialien
- Beschichtungsmaterialien (Lacke), Verbundstoffe
- diverse Fremdstoffe, die falsch getrennt wurden
- Sand
- nassfeste Stippen
Deinkingschlamm zählt nicht zu den Spuckstoffen, da er nicht durch die üblichen Sortierverfahren extrahiert werden kann. Deinkingschlamm und Kleberreste sind lediglich durch chemische Separation und Flotation gewinnbar. Spuckstoff ist zu 90% Abfall. Ein geringer Teil wird thermisch verwertet oder kompostiert. Bei Einsatz von haushaltsgesammeltem Altpapier ist der Anfall von Spuckstoff weitaus höher als bei Druckerei- und/oder Fabrikrückläufen. Der zunehmende Einsatz von Lacken in der Druckveredelung und die vermehrte Verwendung synthetischer Kleber in der Buchbinderei erhöhen den Spuckstoffanteil gegenüber dem vergleichbaren Roheinsatz oder Faserrückgewinn beträchtlich.
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