- Bahnstrecke Bamberg–Nürnberg
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Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg Kursbuchstrecke (DB): 820, 891.2 Streckennummer: 5900 Streckenlänge: 62,4 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Verlauf Legendevon Schwandorf (Nürnberg–Schwandorf) S 1 und Feucht (Nürnberg–Feucht) S 2 von Cheb (Nürnberg–Cheb) von Regensburg Hbf (Nürnberg–Regensburg) und Ingolstadt Hbf (Nürnberg–Ingolstadt) 0,0 Nürnberg Hbf Endbahnhof S 1 S 2 S 3 (312 m) nach Roth (Nürnberg–Roth) S 3 nach Augsburg Hbf (Nürnberg–Augsburg) nach Crailsheim (Nürnberg–Crailsheim) 1,3 Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg 1,3 Bahnstrecke Nürnberg–Roth Bahnstrecke Nürnberg Rbf–Nürnberg Hgbf 2,1 Nürnberg-Rothenburgerstraße von Nürnberg Hgbf 3,2 Abzw Nürnberg Jansenbrücke 3,6 B 4 R 3,6 Nürnberg-Neusündersbühl (bis 10. Dez. 2006) 4,8 Ringbahn 5,0 Ringbahn von Nürnberg Nordost 5,4 Nürnberg-Doos (Pv bis 2.6.1991) nach Großgründlach (ehemaliger Streckenverlauf) 5,7 Frankenschnellweg 6,1 von Nürnberg Nordost und Nürnberg Rbf (Ringbahn) 7,6 Fürth (Bay) Hbf nach Cadolzburg (Rangaubahn) nach Würzburg Hbf (Nürnberg–Würzburg) 8,2 Rednitz (Siebenbogenbrücke, 186,7 m) 10,2 Fürth-Unterfarrnbach 12,1 Regnitz (176 m) 14,5 Vach 15,6 Frankenschnellweg von Nürnberg-Doos (ehemaliger Streckenverlauf) 16,8 Großgründlach (bis 2. Juni 1991) 18,8 Eltersdorf 19,4 A 3 von Frauenaurach (Erlangen-Bruck–Herzogenaurach) 20,6 Erlangen-Bruck 21,6 B 4 22,3 Erlangen Gbf von Gräfenberg (Erlangen-Gräfenberg) 23,5 Erlangen 24,9 Burgberg Tunnel (308 m) 27,5 Bubenreuth 31,0 Baiersdorf 34,6 Kersbach 36,8 von Höchstadt (Aisch) (Forchheim–Höchstadt) 37,2 von Ebermannstadt (Forchheim–Behringersmühle) 38,3 Forchheim (Oberfr) 38,5 B 470 41,7 Frankenschnellweg 45,3 Eggolsheim 48,5 Buttenheim 51,2 Hirschaid von Schlüsselfeld (Strullendorf–Schlüsselfeld) 54,8 Strullendorf 55,5 B 505 B 22 62,4 Bamberg nach Bruckertshof (Bamberg–Scheßlitz) und zum BW Bamberg nach Würzburg Hbf (Würzburg–Bamberg) und zum Hafen Bamberg (Güteranschluss) nach Hof Hbf (Bamberg–Hof) Die Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg führt von der Frankenmetropole Nürnberg über Fürth, Erlangen, Forchheim nach Bamberg und ist Teil des Nordabschnitts der Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Sie verläuft als eine der wichtigen deutschen Verkehrsachsen entlang des Regnitztals.
Die Strecke hat seit der deutschen Wiedervereinigung wieder eine große Bedeutung im Fernverkehr. Als Zulauf zur Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt soll sie ausgebaut werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bauarbeiten für die Strecke begannen, nachdem der Bayerische Landtag das Gesetz zum Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn am 25. August 1843 gebilligt hatte, noch im gleichen Jahr. Verantwortlich für den Grunderwerb und die Trassenführung war die Königliche Eisenbahnbau-Kommission zu Nürnberg. Am 1. September 1844 erfolgte die Eröffnung der Strecke.
Die ursprüngliche Streckenführung zwischen Nürnberg und Erlangen parallel zum Ludwig-Donau-Main-Kanal und östlich an Fürth vorbei wurde 1862 bzw. 1876 mit dem Bau der Bahnstrecke nach Würzburg und des sogenannten Fürther Bogens geändert. Bis zu diesem Zeitpunkt kreuzte die Ludwigs-Süd-Nord-Bahn die Ludwigseisenbahn an der Stadtgrenze Nürnberg/Fürth, wofür man mit Fürth-Kreuzung einen eigenen Haltepunkt mit umfangreichen Rangieranlagen für Güterwagen einrichtete.
Die wie alle zur damaligen Zeit gebauten Bahnstrecken in Bayern ursprünglich eingleisige Strecke wurde zwischen 1862 und 1892 in vier Etappen auf zwei Gleise erweitert. Am 10. Mai 1939 war die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen.
Im Rahmen von Testfahrten erreichten deutsche Reisezüge zwischen Bamberg und Forchheim erstmals eine Geschwindigkeit von 200 km/h.[1]
Eröffnungsdaten
- 1. September 1844: Nürnberg–Fürth Kreuzung–Großgründlach–Bamberg
- 1. Oktober 1862: Fürth Kreuzung–Fürth Bahnhof
- 1. August 1876: Fürth Bahnhof–Großgründlach (Fürther Bogen)
Streckenbeschreibung
Verlauf
Die Strecke verlässt den Hauptbahnhof Nürnberg zusammen mit den Strecken nach Würzburg, nach Augsburg und nach Crailsheim nach Westen, wovon die beiden letztgenannten an der Stelle An den Rampen nach Süden bzw. Südwesten abzweigen, und wendet sich anschließend nach Nordwesten parallel zum Frankenschnellweg. Zwischen ihm im Süden und den Stadtteilen Gostenhof und Eberhardshof sowie dem Containerbahnhof und dem Bahnbetriebswerk Nürnberg West im Norden führt die Strecke am Haltepunkt Rothenburger Straße vorbei, überquert an der Stadtgrenze Nürnberg/Fürth den Frankenschnellweg und erreicht schließlich den Fürther Hauptbahnhof.
Nach dem Bahnhof zweigt die Strecke nach Würzburg nach Westen sowie die Rangaubahn nach Süden ab. Anschließend überquert die Strecke die Rednitz auf der Siebenbogenbrücke und wendet sich anschließend in einer langgezogenen Rechtskurve (dem sogenannten Fürther Bogen) nach Norden und überquert südlich von Stadeln die nun Regnitz genannten Fluss. Anschließend biegt die Strecke nach links um, erreicht den zwischen Stadeln und Herboldshof liegenden Bahnhof Vach, wechselt danach auf die Ostseite des Frankenschnellwegs und erreicht bei Eltersdorf das Erlanger Stadtgebiet. Bevor sie den Bahnhof Erlangen erreicht, fädelt bei Erlangen-Bruck die ehemalige Nebenbahn nach Herzogenaurach ein. Im Anschluss an den Bahnhof durchfährt die Strecke den 306 Meter langen Burgberg-Tunnel und führt weiter parallel zum Frankenschnellweg über Bubenreuth, Baiersdorf und Kersbach nach Forchheim. Am dortigen Bahnhof zweigt noch die Nebenbahn nach Ebermannstadt ab, die Nebenbahn nach Höchstadt ist dagegen seit 2005 stillgelegt.
Weiter führt die Strecke nach der Überquerung des Frankenschnellwegs zwischen ihm auf der rechten und dem Main-Donau-Kanal auf der linken Seite über Eggolsheim, Buttenheim und Hirschaid zum Bahnhof Strullendorf, an dem die Obere Steigerwaldbahn nach Ebrach und Schlüsselfeld abzweigte. Nachdem die Strecke die Bundesstraße 505 unterquert und den südlichen Ausläufer des Hauptsmoorer Staatsforstes berührt hat, erreicht sie den Bamberger Bahnhof.
Ausbau
Die Strecke ist auf der gesamten Länge zweigleisig und elektrifiziert. Neben GSM-R-Zugfunk auf der Gesamtstrecke ist der Abschnitt zwischen Nürnberg (Km 0) und Bubenreuth (Km 28) für aktive Neigetechnik ausgerüstet.
Verkehrsverbünde
Der Abschnitt Nürnberg–Eggolsheim ist als Regionalbahnlinie R2 in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg integriert.
Zugverkehr
Hier fahren Intercity-Express-Züge der Linie München–Nürnberg–Leipzig–Berlin(–Hamburg) im Stundentakt. Zum Einsatz kommen ICE T (Baureihe 411).
Im Nahverkehr wird die Strecke stündlich von mehreren Regional-Express- und Regionalbahn-Linien bedient. Konkret sind dies:
- RE Nürnberg–Bamberg–Schweinfurt–Würzburg
- RE Nürnberg–Bamberg–Lichtenfels–Sonneberg (Thüringen)
- RB Nürnberg–Bamberg–Lichtenfels
Die beiden Regional-Express-Linien verkehren im Zweistundentakt, durch Überlagerung ergibt sich ein Stundentakt. Verdichtet wird das Angebot durch die zusätzliche Regionalbahn-Linie Nürnberg–Lichtenfels, sodass sich insgesamt ein 30-Minuten-Takt im Nahverkehr ergibt.
Auf den beiden erstgenannten Linien verkehren von der Baureihe 146.2 bespannte Doppelstockzüge. Sowohl die Lokomotiven als auch die Wagen sind fabrikneue Fahrzeuge und erst seit Dezember 2005 im fahrplanmäßigen Einsatz. Sie erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h, die insbesondere auf dem Abschnitt Erlangen–Bamberg voll ausgefahren werden kann.
Die Regionalbahn-Linie wird wiederum mit lokbespannten Nahverkehrszügen bedient, wie sie in allen Teilen Deutschlands anzutreffen sind. Zuglokomotive ist die Baureihe 143 aus dem Bahnbetriebswerk Nürnberg West.
Zukunft
Viergleisiger Ausbau Nürnberg–Fürth
Mit dem ersten Spatenstich am 10. August 2006 wurde eines der wichtigsten Vorhaben, der Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Nürnberg und Fürth auf vier Gleise, in Angriff genommen. Dieses 162 Millionen Euro[2] teure Projekt soll im Zusammenhang mit der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt sowie der S-Bahn Nürnberg–Forchheim realisiert werden. Während der größte Teil des Personenverkehrs weiterhin über zwei Gleise abgewickelt wird, soll ein neues Gleis für den Güterverkehr und eines für die S-Bahn entstehen. Im Zuge des Ausbaus wird im Bahnhof Fürth ein Elektronisches Stellwerk errichtet. Nach vollständiger Fertigstellung im Jahr 2011 werden daraus der Bahnhof Fürth und der Streckenabschnitt zwischen Nürnberg und Fürth mit insgesamt 87 Hauptsignalen und 94 Achszählern gesteuert werden.[3] Der viergleisige Ausbau soll Ende 2011 abgeschlossen werden.[4]
Im Sommer 2007 begannen die Dammschüttungen,[5] im März 2008 die Oberbauarbeiten[6]. Im November 2008 sollen die ersten drei Kilometer der neuen Gleisanlagen in Betrieb gehen, anschließend der Ausbau der bestehenden beiden Gleise in diesem Abschnitt beginnen.[7]
S-Bahn-Ausbau Nürnberg–Forchheim
Im Rahmen eines umfangreichen Ausbaus der Nürnberger S-Bahn bis zum Jahr 2010 soll die Strecke nach Forchheim in das Netz eingebunden werden. Der Ausbau sollte im Zusammenhang mit der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8.1) schon im Jahr 2000 abgeschlossen sein, Planungsfehler haben jedoch dafür gesorgt, dass erst 2006 mit bauvorbereitenden Maßnahmen zwischen Nürnberg und Fürth begonnen werden konnte.
→ Hauptartikel: S-Bahn nach Forchheim
Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld
Die Strecke soll außerdem zwischen Nürnberg und Ebensfeld für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h ausgebaut werden, um die Fahrzeit von München nach Berlin, die mit der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München schon erheblich gesenkt wurde, noch weiter zu verringern. Zur Entlastung des Knotens Fürth, in dem der Güterverkehr der Relation Nürnberg Rbf – Fürth – Bamberg die durchgehenden Personenzugverbindungen Nürnberg Hbf – Bamberg bzw. Würzburg kreuzt, ist für 20 Millionen Euro die Modernisierung und Elektrifizierung der Verbindung Rangierbahnhof–Hauptgüterbahnhof vorgesehen.[2] Des weiteren soll bis 2017 ein mehrere Kilometer langer Güterzugtunnel unterhalb des Nürnberger und Fürther Stadtgebiets realisiert werden.[2]
Im Rahmen einer Sperrung des Streckenabschnitts Bamberg–Forchheim, vom 1. August bis 14. September 2009, sollen u. a. die Bahnhöfe von Buttenheim und Strullendorf für die S-Bahn umgebaut und die neuen Gleise zwischen Nürnberg und Fürth angebunden werden.
→ Hauptartikel: Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld
Weblinks
- Bilder der Tunnelportale (privat)
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Dürr, Knut Reimers (Hrsg.): Hochgeschwindigkeitsverkehr. 1. Auflage. Hestra-Verlag, 1991, ISBN 3-7771-0234-2 (Jahrbuch des Eisenbahnwesens, Band 42), S. 39
- ↑ a b c DB-Konzern (Hrsg.): Bahn-Schwerpunkt Nürnberg: DB investiert rund eine Milliarde Euro in neue Gleise und Anlagen. Pressemitteilung vom 1. Februar 2008.
- ↑ Siemens Mobility: Auftrag von der Deutschen Bahn für das innovative elektronische Stellwerk Simis D von Siemens. Presseinformation vom 18. Dezember 2008
- ↑ Deutscher Bundestag: Umsetzung von Projekten des Neubaus, Ausbaus und der Erhaltung der Bundesschienenwege in Bayern. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Bettina Herlitzius, Winfried Hermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Drucksache 16/11730 vom 27. Januar 2009
- ↑ Meldung: Bahn plant in Nürnberg eine Regio-Werkstatt und modernisiert die Infrastruktur. In: DB Welt, Ausgabe Juli/August 2007, S. 21.
- ↑ Viergleisiger Ausbau schreitet voran. In: DB Welt, Regionalausgabe Süd, Ausgabe März 2008, S. 21.
- ↑ Nürnberger Nachrichten: S-Bahn-Bau liegt im Takt. Artikel vom 29. Februar 2008.
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