- Bahnstrecke Cheb-Nürnberg
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Bahnstrecke Nürnberg–Cheb Kursbuchstrecke (DB): 512, 544, 860, 891.3 Kursbuchstrecke (ČD): 179 Streckennummer: 5903 Streckenlänge: 151,4 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: D4 Stromsystem: Cheb-Skalka–Cheb: 25 kV, 50 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Legendevon Crailsheim (Nürnberg–Crailsheim) von Roth (Nürnberg–Roth) S 3 von Augsburg Hbf (Nürnberg–Augsburg) von Würzburg Hbf (Nürnberg–Würzburg) und Bamberg (Nürnberg–Bamberg) 0,0 Nürnberg Hbf Endbahnhof S 1 S 2 S 3 (312 m) nach Ingolstadt Hbf (Nürnberg–Ingolstadt) nach Regensburg Hbf (Nürnberg–Regensburg) nach Feucht (Nürnberg–Feucht) S 2 nach Schwandorf (Nürnberg–Schwandorf) S 1 1,6 Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg 1,6 Bahnstrecke Nürnberg–Feucht 2,0 Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf 2,6 Wöhrder See (110 m) 3,2 B 4 R (40 m) von Nürnberg Rbf (Ringbahn) 3,5 Nürnberg Ost nach Nürnberg Nordost (Ringbahn) 5,6 Nürnberg-Erlenstegen (seit 1984) 5,6 B 14 (90 m) 5,7 Nürnberg-Erlenstegen (1894 bis 1984) von Nürnberg Nordost (Ringbahn) 7,2 Abzw Eichelberg (bis 1980) 8,1 A 3 (76 m) 10,0 Behringersdorf 12,7 Rückersdorf (Mittelfr) 14,3 Ludwigshöhe (seit 1896) 16,8 Lauf (rechts Pegnitz) 19,1 A 9 (110 m) 20,1 Neunkirchen a Sand (früher Schnaittach Bf) nach Simmelsdorf-Hüttenbach (Schnaittachtalbahn) 24,0 Reichenschwand (seit ?) 24,5 Reichenschwand (bis ?) 27,7 Hersbruck (rechts Pegnitz) Dreigleisabschnitt 29,5 Hersbruck (rechts Pegnitz) Ost (seit 1992) nach Pommelsbrunn (Hersbruck–Pommelsbrunn) 33,6 Hohenstadt (Mittelfr) 35,1 Pegnitz (45 m) 38,3 Pegnitz (54 m) 39,8 Vorra (Pegnitz) 41,4 Pegnitz (33 m) 42,3 Pegnitz (43 m) 42,3 Vogelherdtunnel (256 m) 42,6 Pegnitz (46 m) 43,0 Pegnitz (46 m) 43,5 Pegnitz (40 m) 43,7 Plattetunnel (268 m) 44,4 Rupprechtstegen 45,4 Pegnitz (50 m) 45,5 Rothenfelstunnel (218 m) 46,0 Pegnitz (56 m) 46,1 Hufstättetunnel (80 m) 46,3 Pegnitz (53 m) 46,4 Sonnenburgtunnel (185 m) 46,6 Pegnitz (65 m) 46,9 Gotthardtunnel (318 m) 47,5 Pegnitz (42 m) 47,6 Velden (b Hersbruck) 47,6 Pegnitz (42 m) 48,0 Haidenhübeltunnel (170 m) 48,1 Pegnitz (50 m) 48,1 Velden (b Hersbruck) Dolomit (Güteranschluss) 50,0 Pegnitz 50,3 Pegnitz 50,7 Neuhaus (Pegnitz) 51,0 Pegnitz 51,6 Pegnitz 54,2 Ranna (bis 31.5.1992) nach Auerbach (Oberpf) (Ranna–Auerbach) 54,8 Beginn Wasserschutzgebiet Ranna 56,0 Ende Wasserschutzgebiet Ranna 58,8 Pegnitz 59,7 Pegnitz 60,1 Pegnitz 60,5 Michelfeld (Oberpf) 60,7 Pegnitz 61,0 B 85 und B 470 65,2 Pegnitz (45 m) 65,6 Pegnitz (34 m) 66,0 Pegnitz (38 m) 66,9 Pegnitz 75,0 Schnabelwaid (472 m) nach Bayreuth Hbf (Schnabelwaid–Bayreuth) 79,8 Engelmannsreuth 85,8 Vorbach (Oberpf) (460 m) 88,2 Katzenbühltunnel (471 m) von Bayreuth Hbf (Weiden–Bayreuth) 93,7 Kirchenlaibach (462 m) nach Weiden (Oberpf) (Weiden–Bayreuth) xx,x B 22 97,6 Haidenaab-Göppmannsbühl xx,x Haidenaab (58 m) 102,4 Immenreuth (513 m) 108,1 Armannsberger Tunnel (840 m) 111,5 Fichtelnaab (Riglasreuther Viadukt, 161 m) von Fichtelberg (Neusorg–Fichtelberg) 112,9 Neusorg 116,5 Langentheilener Tunnel (761 m) 121,2 Waldershof (549 m) von Regensburg Hbf (Regensburg–Hof) 124,2 Marktredwitz (537 m) nach Hof Hbf (Regensburg–Hof) xxx,x A 93 xxx,x Brand (b Marktredwitz) (507 m) 131,2 Seußen xxx,x Röslau (Seußener Viadukt, 96 m) 134,9 Arzberg (478 m) 138,3 Schirnding (461 m) xxx,x B 303 140,6 Staatsgrenze Deutschland–Tschechien xxx,x Schnellstraße 6 142,0 Pomezí nad Ohří (früher Mühlbach (b Eger)) 147,7 Cheb-Skalka 147,8 Beginn der Fahrleitung (25 kV, 50 Hz) xxx,x Schnellstraße 214 von Plzeň (Plzeň–Cheb) von Wiesau (Wiesau–Eger, stillgelegt) 151,4 Cheb (dt. Eger) nach Chomutov (Chomutov–Cheb) nach Plauen (Vogtl) ob Bf (Plauen–Cheb) nach Aš (Cheb–Oberkotzau) Die Bahnstrecke Nürnberg–Cheb ist eine 151 Kilometer lange, nicht elektrifizierte Hauptbahn, die von Nürnberg über Lauf an der Pegnitz, Hersbruck, Pegnitz, Kirchenlaibach, Marktredwitz und Schirnding nach Cheb (dt. Eger) in Tschechien führt. Die Strecke wird auch als „rechte Pegnitzstrecke“, Pegnitztalbahn und Fichtelgebirgsbahn bezeichnet und ist auf dem Abschnitt Nürnberg–Schnabelwaid Teil der Sachsen-Franken-Magistrale.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke war zunächst als direkte Verbindung von Nürnberg nach Bayreuth gedacht, das bereits im Jahr 1848 mittels einer Stichbahn von Neuenmarkt-Wirsberg aus an die Ludwig-Süd-Nord-Bahn angeschlossen wurde. Da der Umweg über Bamberg keine zufriedenstellende Lösung war, folgte die Planung für eine direkte Verbindung nach Nürnberg. Es standen die Varianten „Forchheim–Ebermannstadt“, „Gräfenberg–Pegnitz“, „Schnaittach–Betzenstein“ und „Neuhaus–Pegnitz“ zur Auswahl, von der letztere zur Ausführung kam.
Um eine direkte Verbindung von Nürnberg aus nach Böhmen herzustellen, wurde die Strecke in drei Etappen von Schnabelwaid aus bis nach Eger (tschech. Cheb) verlängert. Zuerst wurde, knapp ein Jahr nach Eröffnung der Bayreuther Strecke, am 15. Mai 1878 der Abschnitt von Schnabelwaid über Kirchenlaibach nach Marktredwitz dem Verkehr übergeben. Das nächste Teilstück von Marktredwitz aus nach Schirnding folgte am 20. November 1879 und der Lückenschluss von Schirnding nach Eger am 1. November 1883.
Die zunächst eingleisige Strecke wurde zwischen 1898 und 1899 zwischen Nürnberg und Marktredwitz um ein zweites Gleis erweitert und 1901 erneut für den Bahnverkehr freigegeben.
Eröffnungsdaten
- Nürnberg–Schnabelwaid: 15. Juli 1877
- Schnabelwaid–Marktredwitz: 15. Mai 1878
- Marktredwitz–Schirnding: 20. November 1879
- Schirnding–Cheb: 1. November 1883
Streckenbeschreibung
Streckennamen
Der Name „rechte Pegnitzstrecke“ wird in Abgrenzung zur Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf („linke Pegnitzstrecke“) verwendet, da beide Strecken zwischen Nürnberg und Hersbruck parallel zueinander und zu beiden Seiten der Pegnitz verlaufen. Als Pegnitztalbahn wird der Abschnitt Nürnberg–Pegnitz wegen des Verlaufs entlang der Pegnitz und der Durchquerung des Pegnitztals zwischen Hohenstadt und Pegnitz bezeichnet. Die Bezeichnung Fichtelgebirgsbahn trägt die Strecke auf dem das Fichtelgebirge überquerenden Teilstück von Kirchenlaibach bis Schirnding bzw. Cheb.
Verlauf
Die Strecke verlässt den Nürnberger Hauptbahnhof in östliche Richtung, wendet sich in Höhe des S-Bahnhofs Dürrenhof nach links und unterquert die Bahnstrecken nach Regensburg und Schwandorf. Nach der Überquerung des Wöhrder Sees verläuft die Strecke südlich der Nürnberger Stadtteile St. Jobst und Erlenstegen weiter zwischen Sebalder Reichswald und Pegnitz über Behringersdorf und Rückersdorf nach Lauf.
Nach dem Laufer Ortsende überquert die Strecke die A 9, erreicht den Neunkirchener Bahnhof, an dem die Schnaittachtalbahn nach Simmelsdorf-Hüttenbach abzweigt und führt über Reichenschwand nach Hersbruck. Vor Hohenstadt wendet sich die Strecke nach links und folgt von nun an dem Pegnitztal durch die Fränkische Schweiz und den Naturpark Veldensteiner Forst bis Pegnitz. Auf diesem Abschnitt überquert die Strecke 25 mal die Pegnitz und führt zwischen Vorra und Neuhaus auf einer Streckenlänge von 7 km durch sieben Tunnel.
Nach dem Pegnitzer Bahnhof verläuft die Strecke entlang der Bundesstraßen B 2 und B 85 zum Bahnhof Schnabelwaid, an dem die Bahnstrecke nach Bayreuth abzweigt. Weiter führt die Strecke Richtung Osten nach Kirchenlaibach und trifft dort auf die Bahnstrecke Weiden–Bayreuth. Von dem ehemals großen Bahnknotenpunkt mit Bahnbetriebswerk und Bahnmeisterei ist heute nur noch ein 6-gleisiger Durchgangsbahnhof und eine große Schotterwüste im südlichen Bahnhofsbereich übrig geblieben.
Nach dem Bahnhof wendet sich die Strecke nach Nordosten und verläuft von nun an am Südrand des Fichtelgebirges entlang. Bei Lenau biegt die Strecke nach rechts ab, um einen Ausläufer des Fichtelgebirges zu umfahren, durchfährt bei Oberwappenöst den Armannsberg-Tunnel und führt weiter zum Neusorger Bahnhof, an dem bis 1976 die Nebenbahn nach Fichtelberg abzweigte. Danach führt die Strecke weiter gen Nordwesten, überquert beim Langentheilen-Tunnel die Donau-Main-Wasserscheide und erreicht über Waldershof Marktredwitz.
Die Strecke verlässt den Bahnhof Marktredwitz gen Nordosten, unterquert die Bundesautobahn 93 und verläuft anschließend bis zur Grenze zwischen der Bundesstraße 303 und dem Fichtelgebirge. Nördlich von Seußen überquert sie die Röslau und führt um den Kohl- sowie den Lindenberg herum nach Arzberg. Nachdem die Strecke den Grenzbahnhof Schirnding hinter sich gelassen hat, verläuft sie in West-Ost-Richtung auf Cheb zu, umfährt das Stadtgebiet und führt zusammen mit der Strecke von Plzeň von Süden her in den Bahnhof.
Ausbauzustand
Die Strecke ist von Nürnberg bis Marktredwitz zweigleisig und von Marktredwitz bis Cheb eingleisig sowie auf ganzer Länge nicht elektrifiziert. Von km 27,7 (Bahnhof Hersbruck (rechts Pegnitz)) bis km 29,5 ist die Strecke dreigleisig ausgebaut, da dort die Verbindungsbahn zur Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf abzweigt. Dieser Abschnitt ist auch signaltechnisch für den Dreigleisbetrieb eingerichtet. Außerdem kann zwischen Rückersdorf und Neunkirchen am Sand sowie Vorra und Neuhaus im signalisierten Falschfahrbetrieb gefahren werden.
Auf der kurvenreichen Strecke werden die speziell dafür beschafften dieselbetriebenen Neigetechnikzüge der Baureihen 610 (Pendolino) und 612 (Regioswinger) eingesetzt, die die streckenbezogene Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h voll ausfahren können.
Verkehrsverbünde
Der Abschnitt Nürnberg–Pegnitz ist als Regionalbahnlinie R3 in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) integriert.
Züge
Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 verbindet der „Franken-Sachsen-Express“ genannte Interregio-Express mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612 Nürnberg über Bayreuth bzw. Marktredwitz, Hof und Chemnitz mit Dresden und ersetzt damit die eingestellte InterCity-Linie.
Neben dieser Schnellverbindung verkehren Regional-Express-Züge (RE) auf der Strecke Nürnberg – Pegnitz – Bayreuth / Marktredwitz – Hof / Cheb (Eger) mit Dieseltriebwagen der Baureihen 610 und 612. Die Regionalbahn-Leistungen auf dem Streckenabschnitt Nürnberg – Neunkirchen – Neuhaus werden seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 von DB Regio Mittelfranken unter dem Markennamen „Mittelfrankenbahn“ mit Dieseltriebwagen der Baureihe 648 erbracht. Vor dem Fahrplanwechsel wurden Dieseltriebwagen der Baureihe 614 oder Diesellokomotiven der Baureihe 218 mit n-Wagen-Garnitur eingesetzt. Von Marktredwitz nach Cheb verkehren Regionalbahnen der Vogtlandbahn mit Dieseltriebwagen vom Typ Desiro.
Die Bahnhöfe Hersbruck und Pegnitz sind sogenannte Systemhalte, an ihnen werden die RE-Züge geflügelt. In Hersbruck werden die Züge mit Ziel Pegnitz – Bayreuth / Marktredwitz – Hof / Cheb (Eger) und Amberg – Schwandorf getrennt. In Pegnitz erfolgt die Trennung und Vereinigung der Züge von bzw. nach Bayreuth und Marktredwitz – Hof.
Zukunft
Elektrifizierung der Strecke
Die Strecke ist im Bundesverkehrswegeplan als Projekt Nr. 16 (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag)) aufgeführt und soll bis 2018[1] elektrifiziert werden. Die Kosten für das Gesamtvorhaben werden vom Bund mit 467 Millionen Euro angegeben.[2]
→ Hauptartikel: Sachsen-Franken-Magistrale
Mit der Elektrifizierung der Strecke soll das Verkehrsangebot auf den Linien Nürnberg – Neunkirchen – Simmelsdorf-Hüttenbach / Neuhaus verbessert werden. Dazu wird die BEG 2008 in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Verkehrsministerium, dem VGN und der DB eine Studie in Auftrag geben; mit einem Ergebnis ist im ersten Halbjahr 2009 zu rechnen.[1]
Dieselnetz Oberfranken
Die Regionalbahn-Leistungen auf dem Streckenabschnitt (Bayreuth –) Kirchenlaibach – Marktredwitz sind Teil des von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am 8. Februar 2008 ausgeschriebenen „Dieselnetz Oberfranken“, das ab 12. Juni 2011 mit neuen Fahrzeugen und einem verbesserten Betriebsangebot starten soll.[3]
Literatur
- Hans Kundmann: „100 Jahre Hofer Hauptbahnhof“ Die Schienenstränge nach Nord und Süd, Ost und West. Herausgeber: MEC Modell Eisenbahn Club/Hofer Eisenbahnfreunde e. V., Hof (Saale) 1980.
- Hans Kundmann: „100 Jahre Fichtelgebirgsbahn“ Nürnberg–Marktredwitz–Eger/Marktredwitz–Hof/Schnabelwaid–Bayreuth u. Holenbrunn–Wunsiedel. Herausgeber: MEC Modell Eisenbahn Club/Hofer Eisenbahnfreunde e. V., Hof (Saale) 1976 bzw. 1985.
- Robert Fritsch: Eisenbahnen im Pegnitztal. Eisenbahngeschichte rechts und links der Pegnitz. Regionale Verkehrsgeschichte, EK-Verlag, Freiburg (2003) ISBN 3-88255-454-1
Weblinks
- Streckenbeschreibung auf Nahverkehr-Franken.de (privat)
- Die „rechte Pegnitzstrecke“ auf Christians Bahnseite (privat)
- Bilder der Tunnelportale (privat)
- Cheb–Marktredwitz auf www.zelpage.cz
Einzelnachweise
- ↑ a b Emilia Müller: Langfristige Verkehrsplanung im Raum Nürnberg sichert zukünftige Mobilität. Pressemitteilung vom 21. Januar 2008
- ↑ Bundesverkehrswegeplan: Projekt Nr. 16 - Neue Vorhaben - ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag)
- ↑ Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie: Freistaat Bayern schreibt Diesel-Zugleistungen auf dem Schienennetz in Nordostbayern aus. Pressemitteilung vom 11. Februar 2008
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