- Bahnstrecke Crailsheim–Nürnberg
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Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim Kursbuchstrecke (DB): 786, 891.7 Streckennummer: 5902 (Nürnberg–Schnelldorf),
4951 (Ellrichshausen–Crailsheim)Streckenlänge: 90,4 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h Verlauf LegendeDie Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim ist eine Hauptbahn im Norden der Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, welche die Metropolregion Nürnberg über die mittelfränkische Bezirkshauptstadt Ansbach mit Crailsheim verbindet. Die Strecke mit der heutigen Kursbuchstreckennummer 891.7 hat eine große Bedeutung im deutschen Schienenverkehr. Sie dient im Abschnitt Nürnberg–Ansbach bei Störungen als Umleitungsstrecke für den Fernverkehr zwischen Nürnberg und Würzburg (über Uffenheim) bzw. Nürnberg und Treuchtlingen (über Gunzenhausen) und entlastet die Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg von einem Teil der Güterzüge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Minister Gustav von Schlör befürwortete bei ersten Planungen im Jahr 1862 eine Führung der Strecke über Fürth und Zirndorf nach Crailsheim.[1] Am 15. Mai 1875 eröffneten die Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen den Abschnitt Nürnberg–Ansbach auf direktem Weg [1], da der Industrielle Graf Faber-Castell eine Führung nahe seiner Fabriken in Stein durchsetzten konnte.[2] Zum 15. Juni 1875 folgte die Verlängerung nach Dombühl und zum 15. April 1876 die Verlängerung über die Staatsgrenze nach Crailsheim. Auf Grund des stetig wachsenden Verkehrsaufkommens wurde bis 1888 der Abschnitt zwischen Nürnberg und der Landesgrenze zweigleisig ausgebaut. [1] Am 19. Mai 1972 wurde der elektrische Betrieb zwischen Nürnberg und Ansbach aufgenommen.
Streckenbeschreibung
Verlauf
Die Strecke verlässt den Hauptbahnhof Nürnberg zusammen mit den Strecken nach Bamberg, nach Würzburg und nach Augsburg gen Westen und trennt sich an der Stelle „An den Rampen“ von ihnen. Nach der Überquerung des Frankenschnellwegs sowie die Verbindungsbahnen zum Containerbahnhof und zum Viehhof führt die Strecke am Stadtteil Schweinau mit gleichlautendem Bahnhof und dem Gewerbegebiet „Tillypark“ vorbei, überquert Ringbahn, Südwesttangente sowie den Main-Donau-Kanal und erreicht den auf Nürnberger Stadtgebiet liegenden Bahnhof Nürnberg-Stein, an dem bis 1986 die Bibertbahn nach Unternbibert-Rügland abzweigte. Im Anschluss überquert die Strecke die Rednitz, führt an Ober- und Unterasbach vorbei und weiter zwischen Bibert im Norden und Bundesstraße 14 im Süden über Roßtal und Heilsbronn nach Wicklesgreuth. Dort zweigt zum einen die Nebenbahn nach Windsbach als auch ein Militäranschluss zum Stützpunkt der United States Army in Katterbach ab. Durch den Lichtenauer Forst führt die Strecke weiter nach Sachsen bei Ansbach und von dort aus parallel zur Fränkische Rezat und ab dem Ansbacher Stadtteil Eyb zusammen mit der Bahnstrecke von Treuchtlingen zum Ansbacher Bahnhof.
Nach dem Bahnhof zweigt die Strecke nach Würzburg gen Nordwesten ab, wohingegen sich die Strecke nach Crailsheim gen Südwesten wendet, um von Leutershausen-Wiedersbach am Südrand der Frankenhöhe entlang zu führen. Bei Eichholz knickt die Strecke, um das Rüsselholz zu umfahren, nach Nordwesten ab und führt nach einem Linksknick zwischen ihm und dem Klosterberg hindurch zum ehemaligen Knotenbahnhof Dombühl. Dieser war Ausgangspunkt der Strecken nach Rothenburg und Steinach und ist es noch für die Strecke nach Nördlingen, auf der aber nur noch Güterverkehr und Museumsfahrten stattfinden. Im folgenden Verlauf führt die Strecke unter den Bundesautobahnen A 7 und A 6 hindurch, überquert nach dem Bahnhof Schnelldorf die Landesgrenze Bayern–Baden-Württemberg und trifft bei Beuerlbach auf die Taubertalbahn, mit der sie zusammen im Bahnhof Crailsheim endet.
Ausbauzustand
Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und elektrifiziert. Die Streckengeschwindigkeit zwischen Nürnberg Hbf und Ansbach liegt zwischen 120 und 150 km/h. Im Regionalverkehr werden zwischen Roßtal-Wegbrücke und Roßtal wegen Gleiswechsel nur 60 km/h gefahren. Neben den Endpunkten sind die Bahnhöfe Nürnberg-Stein, Roßtal, Wicklesgreuth, Ansbach, und Dombühl mit Überholgleisen ausgestattet.
Verkehrsverbünde
Der Abschnitt Nürnberg–Schnelldorf ist als Regionalbahnlinie R7 in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) integriert.
Züge
Im Fernverkehr befahren InterCity-Züge der Relation Nürnberg–Stuttgart–Karlsruhe die Strecke, die teilweise bis Passau verlängert werden.
Im Regionalverkehr werden für die Regional-Express-Leistungen Nürnberg–Crailsheim–Stuttgart aus Elektrolokomotiven der Baureihe 111 und n-Wagen-Garnituren gebildete Züge eingesetzt. Die zwischen Nürnberg und Ansbach verkehrenden Regionalbahnen bestehen aus mit Lokomotiven der Baureihe 143 und n-Wagen-Garnituren gebildeten Wendezügen.
Zukunft
S-Bahn Nürnberg–Ansbach
Im Rahmen des Ausbaus der S-Bahn Nürnberg werden auf der Strecke zwischen Nürnberg und Ansbach aktuell nach und nach die Bahnhöfe S-Bahn-tauglich und behindertengerecht ausgebaut. Auch die Streckengeschwindigkeit soll auf 160 km/h erhöht werden, weshalb Bahnübergänge durch Unterführungen ersetzt werden müssen. Die Betriebsaufnahme ist für Mitte Dezember 2010 vorgesehen. Die Vertragsunterzeichnung zwischen Deutscher Bahn und Freistaat Bayern fand am 4. September 2007 statt.
→ Hauptartikel: S-Bahn nach Ansbach
Reaktivierung von Bahnhöfen
Aktuell haben wieder Gespräche stattgefunden einen Stundentakt von Ansbach nach Crailsheim einzuführen und dadurch eine Reaktivierung des Bahnhofes Leutershausen-Wiedersbach zu ermöglichen.
Weblinks
Einzelnachweise
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