St.-Nikolai-Kirche (Spandau)

St.-Nikolai-Kirche (Spandau)
Blick von der Carl-Schurz-Straße

Die St.-Nikolai-Kirche im Berliner Bezirk Spandau ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche. Erbaut wurde sie im 14. Jahrhundert, aber schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden erste Grundmauern errichtet.

Inneres der Nikolaikirche

Die Nikolai-Kirche ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Altstadt Spandau. Sie hatte insbesondere Bedeutung für die Reformation, die sich von dort aus in Brandenburg und Berlin ausbreitete. Kurfürst Joachim II. vollzog dort 1539 seinen Übertritt zum evangelischen Bekenntnis. Seine Mutter Elisabeth gilt jedoch als die eigentliche Reformatorin Brandenburgs. Sie hatte sich bereits 1527 für die evangelische Sache entschieden, war deshalb 1528 außer Landes geflohen und zur Rückkehr erst wieder bereit, wenn sie hier frei nach lutherischer Lehre ihren Glauben leben könne. Als sie 1545 endlich alle Bedingungen erfüllt sah, wählte sie für die letzten zehn Jahre ihres Lebens den Palas der Zitadelle Spandau zum Wohnsitz.

Der Turm der Kirche brannte im Zweiten Weltkrieg aus und erhielt danach ein pyramidenförmiges Notdach. Seit 1989 trägt er wieder seine rekonstruierte Barockhaube mit Schinkelschem Schmuckwerk nach Plänen von 1839.

Vor dem Hauptportal der Kirche steht das Denkmal Kurfürst Joachim II., das anlässlich des 350-jährigen Jubiläums der Einführung der Reformation durch Joachim II., von Erdmann Encke entworfen und 1889 enthüllt wurde. Außerdem findet sich nördlich der Kirche das Denkmal der Gefallenen der Befreiungskriege, von Karl Friedrich Schinkel entworfen und 1816 eingeweiht.

Literatur

  • Winfried Augustat: St. Nikolai-Kirche Berlin-Spandau. (Kleine Kunstführer 591), Schnell & Steiner: 5., neubearb. Aufl. Regensburg 1999, ISBN 3-7954-6081-6.
  • Gemeindekirchenrat der St. Nikolai-Gemeinde (Hg.): St. Nikolai zu Spandau – Wegweiser durch die Jahrhunderte. (Festschrift zur 450-Jahr-Feier der Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg), Berlin 1989.
  • Friedrich Weichert: St. Nikolai zu Spandau. Ein Mittelpunkt brandenburgischer Kirchengeschichte. ed. St. Nikolai Kirchengemeinde Spandau, Berlin 1982.

Weblinks

52.53888888888913.2052777777787Koordinaten: 52° 32′ 20″ N, 13° 12′ 19″ O


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