St.-Paulikirche Soest

St.-Paulikirche Soest

Die St. Paulikirche in Soest ist eine gotische Hallenkirche. 1229 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Dabei handelt es sich vermutlich noch um eine romanische Vorgängerkirche. Ab ca. 1350 erfolgt im Westen beginnend der Umbau zur jetzigen gotischen Kirche, der einige Jahrzehnte dauert. Die ältesten Teile sind Langhaus und Turm, der Chor wird als letztes angefügt.

Eine große Rolle in der Soester Stadtgeschichte spielt die Paulikirche in der Reformationszeit. 1530 werden in ihr die ersten evangelischen Predigten durch den Dominikanerpater Johann Kelberg gehalten. Nach dem katholischen Interim wird die Paulikirche 1552 als erste Kirche wieder evangelisch. Walther von Stollwyck bekommt die Erlaubnis, dort das Abendmahl „in beiderlei Gestalt“ zu feiern.

Im 2. Weltkrieg bleibt die Kirche von Zerstörungen weitgehend verschont. Von 1948 bis 1960 ist sie gemeinsame Gottesdienststätte für die St. Pauli- und die St. Thomägemeinde. Da die Gemeinde in den 1960er Jahren kleiner wird, fusioniert sie 1972 mit der St. Petrigemeinde zur „St. Petri-Pauli-Gemeinde“. Wegen Baufälligkeit wird die Kirche kurz darauf geschlossen. 1980-1995 erfolgt eine umfassende Restaurierung und Wiedereröffnung. Die Kirche wird heute genutzt für Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Konzerte.

Inhaltsverzeichnis

Sehenswürdigkeiten

  • Die Altartafel aus der Schule Conrad von Soests (um 1430)
  • die Orgel (pneumatische Orgel der Firma Walcker aus dem Jahr 1895, 28 Register, romantisches Werk in einem barocken Gehäuse (1675), 1992-94 grundlegend restauriert)
  • Das Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs (Pietà von Walter von Ruckteschell)
  • Die gotischen Tabernakel im Chorraum
  • Der Taufstein (14. Jh.)
  • Die Renaissancekanzel (1580)
  • Das Original-Turmuhrwerk von 1916, das bis heute in Gebrauch ist.
  • Das komplett erhaltene Glockengeläut des Glockengießers B. W. Stule (1711/20)

Literatur

  • Hubertus Schwartz: Soest in seinen Denkmälern. Bd. 3. Gotische Kirchen. Soest, Westfälische Verlags-Buchhandlung Mocker & Jahn, 1957

Weblinks

Galerie


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