St. Blasien-Kloster (Northeim)

St. Blasien-Kloster (Northeim)
St. Blasien-Komplex, Rückansicht

Das Kloster St. Blasien, von dem heute nur noch der sogenannte St.-Blasien-Komplex steht, liegt mitten im Stadtzentrum der Stadt Northeim.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Maßgeblich für die Gründung des Klosters St. Blasien (um 1100) war der Wunsch des Grafen Otto von Northeim (gest. 1083), der aber erst nach dessen Tod von seinen Söhnen in der Grafschaft Northeim realisiert wurde. Zunächst als Chorherren-Stift gegründet wurde es aber wenig später in ein Benediktinerkloster umgewandelt.

Die verkehrsgünstige Lage an der Kreuzung von zwei alten Handelsstraßen führte bald zur Bildung einer Marktsiedlung, welche die Keimzelle Northeims bildete und die Entwicklung zur Stadt begünstigte. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte im Jahre 1252.

Im 15. Jahrhundert trat Johannes Dederoth in das Kloster ein, der später als Abt Kloster Bursfelde reformierte und so den Anstoß zur Gründung der Bursfelder Kongregation, einem bedeutenden Zusammenschluss von Benediktinerkonventen, gab. Dieser Kongregation schloss sich auch das St.Blasein-Kloster an.

Der Einführung des Luthertums setzte der Konvent Widerstand entgegen. 1570 aber gab der letzte Abt Johann Beckmann auf und verließ Northeim, womit bis auf ein kurzes Zwischenspiel 1629 während des dreißigjährigen Krieges das monastische Leben im St. Blasien-Kloster erlosch.

Große Teile des ehemaligen Klosterkomplexes verfielen im Laufe der Zeit und wurden im Rahmen der Innenstadtmodernisierung in den 1970er Jahren beseitigt.

Beschaffenheit

Der bis heute erhaltene St.-Blasien-Komplex wurde 1975 von der Stadt Northeim übernommen und aufwändig restauriert. Er beherbergt heute unter anderem die 1517 fertiggestellte St.-Blasien-Kapelle. Diese ist die ehemalige Sakristei der Northeimer Münsterkirche und seit ihrer Fertigstellung ununterbrochen gottesdienstlichen Zwecken gewidmet.

Im Gebäude befindet sich weiterhin der 1982 eingerichtete Bürgersaal für festliche Empfänge der Stadt Northeim sowie kleinere kulturelle Veranstaltungen. Namensgeber dieses Raumes ist der Bürgersaal des 1832 abgebrannten mittelalterlichen Rathauses am Markt.

Weiterhin haben Standesamt, Bürgerbüro, die Bundesheimatgruppe Neustadt/OS (das heutige Prudnik in Polen), sowie die "Klosterschänke", eine Gaststätte mit mittelalterlichem Gewölbekeller dort ihren Platz.

Eindrücke

Weblinks

51.705759.99730555555567Koordinaten: 51° 42′ 21″ N, 9° 59′ 50″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • St.-Blasien-Kloster (Northeim) — St. Blasien Komplex, Rückansicht Das Kloster St. Blasien, von dem heute nur noch der sogenannte St. Blasien Komplex steht, liegt mitten im Stadtzentrum der Stadt Northeim. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster St. Blasien — ist der Name folgender Klöster: Kloster St. Blasien (Schwarzwald) in St. Blasien im Schwarzwald St. Blasien Kloster (Northeim) in Northeim Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit dem …   Deutsch Wikipedia

  • Graf von Northeim — Die Grafschaft Northeim war eine mittelalterliche Grafschaft an den südwestlichen Ausläufern des Harzes mit dem Hauptort Northeim. Um das Jahr 950 tritt erstmals ein Grafengeschlecht in Northeim auf, dessen Macht mit Graf Otto I. einen ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Northeim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Richenza (Werl-Northeim) — Richenza (auch: Richeza, Richza) (* um 1025; † vor 1083 ?) war aufgrund ihrer ersten Ehe Gräfin von Werl und in zweiter Ehe Gräfin von Northeim sowie von 1061 bis 1070 Herzogin von Bayern. Nach ihrem vermuteten Vater Herzog Otto II. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Güntgenburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Denkershausen — Stadt Northeim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Grafschaft Dassel — Wappen der Grafen von Dassel Die Grafschaft Dassel entstand kurz nach der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert, als nach dem Aussterben der Billunger im Mannesstamm deren Besitz im Suilbergau nördlich des Solling in die Herrschaften Einbeck und… …   Deutsch Wikipedia

  • Richenza von Schwaben — Richenza (auch: Richeza, Richza) (* um 1025; † vor 1083 ?) war aufgrund ihrer ersten Ehe Gräfin von Werl und in zweiter Ehe Gräfin von Northeim sowie von 1061 bis 1070 Herzogin von Bayern. Nach ihrem vermuteten Vater Herzog Otto II. von Schwaben… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf von Schwaben — Grabplatte Rudolfs von Rheinfelden im Dom zu Merseburg. Dabei handelt es sich um die älteste Bronzegrabplatte Mitteleuropas. Sie war einst vergoldet und mit Edelsteinen ausgelegt …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”