St. Stephani (Osterwieck)

St. Stephani (Osterwieck)

Die Kirche St. Stephani in Osterwieck (Sachsen-Anhalt) ist ein Denkmal der christlichen Mission im Nordharzer Raum, der Romanik und der Spätgotik, des frühen protestantischen Kirchenbaus – und der Wiedervereinigung Deutschlands nach 1989.

Altar der Kirche in Osterwieck vor der Renovierung

Die heutige Kirche steht am Ort des 780 gegründeten ersten karolingischen Missionszentrums Seligenstadt im späteren Bistum Halberstadt. Mit dem schon den Geist der Renaissance atmenden Kirchenschiff aus der Mitte des 16. Jahrhunderts – dies ist einer der frühesten protestantischen Kirchenbauten überhaupt – zwischen der wuchtigen romanischen Turmfront aus den ersten Jahrzehnten nach 1100 und dem spätgotischen, noch vorreformatorischen Chor ist St. Stephani ein Gotteshaus von einmaliger Ausstrahlung und ein Bauensemble von besonderer architektur- und konfessionsgeschichtlicher Bedeutung.

Neugründung

Von der selbstbewußten frühneuzeitlichen Bürgerschaft einer alten historischen Fachwerkstadt in ihrer Blütezeit vor dem Dreißigjährigen Krieg ausgestaltet und geprägt, befanden sich 1989 Bausubstanz und Ausstattung der Kirche in sehr gefährdetem Zustand. Auch 1989 waren es wiederum die Bürger der Stadt und Mitglieder der Kirchengemeinde, die zusammen mit vielen Freunden aus dem Nordharzer und Braunschweig-Wolfenbütteler Raum den weiteren Bestand der Kirche sicherten.

Schon wenige Monate nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze gründeten sie im März 1989 mit dem Kirchbauverein St. Stephani/Osterwieck einen der ersten damals noch „deutsch-deutschen“ Vereine. Seine fast 300 Mitglieder und die an den Verein ergangenen Spenden haben wesentlich zur Renovierung der Kirche beigetragen.

St. Stephani ist eine „Offene Kirche“ auf der „Straße der Romanik“ Sachsen-Anhalts. Sie wird von etwa 20.000 Besuchern im Jahr aufgesucht.

Literatur

  • Andreas Röcklebe: Stadt und Kirche. St. Stephani/Osterwieck. Ein frühprotestantischer Innenraum als Spiegel von Konfession und Machtstrukturen., Magisterarbeit am Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig

Weblinks

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