Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt
Land Sachsen-Anhalt
Flagge Sachsen-Anhalts
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Über dieses Bild
Flagge
Wappen Sachsen-Anhalts
Wappen
Wahlspruch: "Wir stehen früher auf." [1]
Sprache: Deutsch, im nördlichen Teil auch Niederdeutsch[2]
Landeshauptstadt: Magdeburg
Fläche: 20.446,31 km²
Einwohnerzahl: 2,327 Mio. (30. April 2011)[3]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner pro km²
Arbeitslosenquote: 10,6 % (Oktober 2011)[4]
Gründung: 10. Januar 1947,
3. Oktober 1990 (Wiederherstellung des Landes)
Staatsform: Parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates
Schulden: 20,5 Mrd. EUR (31. Dezember 2010)
ISO 3166-2: DE-ST
Kontakt:
Website: www.sachsen-anhalt.de
Politik:
Ministerpräsident: Reiner Haseloff (CDU)
(seit 19. April 2011)
Regierende Parteien: CDU und SPD
Sitzverteilung im Landtag: CDU 41
Die Linke 29
SPD 26
B’90/Grüne 9
Letzte Wahl: 20. März 2011
Nächste Wahl: 2016
Parlamentarische Vertretung:
Stimmen im Bundesrat: 4
Landkreise Sachsen-Anhalt.svg

Sachsen-Anhalt (niederdeutsch Sassen-Anhalt, Abkürzung ST) ist ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Magdeburg. Angrenzende Länder sind Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Im Norden wird Sachsen-Anhalt von Flachland geprägt. In der dünn besiedelten Altmark befinden sich alte Hansestädte wie Salzwedel, Gardelegen, Stendal und Tangermünde. Den Übergang von der Altmark zur Region Elbe-Börde-Heide mit der fruchtbaren, waldarmen Magdeburger Börde bilden die Colbitz-Letzlinger Heide und der Drömling. In der Magdeburger Börde liegen die Städte Haldensleben, Oschersleben (Bode), Wanzleben, Schönebeck (Elbe), Aschersleben sowie Magdeburg, von dem die Region ihren Namen ableitet.

Im Südwesten liegt der Harz mit dem grenzübergreifenden Nationalpark Harz, dem Harzvorland und dem Mansfelder Land sowie unter anderen den Städten Halberstadt, Quedlinburg, Wernigerode, Thale und Lutherstadt Eisleben.

An der Grenze zu Sachsen befindet sich der Ballungsraum Halle (Saale)/Merseburg/Bitterfeld-Wolfen (auch „Chemiedreieck“ genannt), der bis ins sächsische Leipzig reicht. Halle (Saale) ist die größte Stadt in Sachsen-Anhalt. In der Vergangenheit war hier die Chemieindustrie mit ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt in Leuna ansässig.

An der Saale und der Unstrut im Süden des Landes, wo sich das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut-Region befindet, liegen Zeitz, Naumburg (Saale), Weißenfels und Freyburg (Unstrut). Schließlich gehört zu Sachsen-Anhalt noch die im Osten gelegene Region Anhalt-Wittenberg mit der drittgrößten Stadt des Landes Dessau-Roßlau, die aus der alten anhaltischen Residenzstadt Dessau hervorgegangen ist, der Lutherstadt Wittenberg und einem Teil des Flämings.

Geographie des Bundeslandes Sachsen-Anhalt

Regionen

Landschaften

Mittelgebirge und Berge

Das größte Mittelgebirge Sachsen-Anhalts ist der Harz, in dem auch die höchste Erhebung von Sachsen-Anhalt und ganz Norddeutschlands liegt. Dies ist mit 1.141,1 m ü. NN der Brocken.

Für weitere Berge siehe: Liste von Bergen und Erhebungen in Sachsen-Anhalt

Gewässer

Flüsse

Die Elbe (hier bei Magdeburg) ist der größte Fluss Sachsen-Anhalts.

Die nachfolgenden Flüsse und/oder Ströme durchfließen Sachsen-Anhalt ganz oder nur teilweise. Bekannte Fließgewässer (mit jeweiliger Gesamtlänge) sind:

Seen

Goitzsche (2500 ha), Geiseltalsee (1840 ha), Gremminer See (544 ha), Arendsee (514 ha), Concordiasee (350 ha), Wallendorfer See (338 ha), Raßnitzer See (310 ha), Süßer See (238 ha), Bergwitzsee (172 ha), Barleber See (100 ha), Hufeisensee (70 ha), Neustädter See (Magdeburg) (60 ha)

Talsperren

Muldestausee, Rappbode-Talsperre, Talsperre Kelbra, Wippertalsperre

Geschichte

Zur Geschichte des Gebietes vor 1944 siehe unter anderem bei Altmark, Herzogtum Magdeburg, Fürstentum Halberstadt, Stift Quedlinburg, Provinz Sachsen und Anhalt, Hauptartikel siehe unter Geschichte Sachsen-Anhalts

Die preußische Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt (später Freistaat Anhalt) in ihren Grenzen bis 1945

Im Juli 1944 wurde die vormalige preußische Provinz Sachsen, bestehend aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt, aufgeteilt. Es entstanden die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg. Der Regierungsbezirk Erfurt wurde dem Reichsstatthalter Thüringen unterstellt. 1945 wurden die beiden Provinzen, ferner der Freistaat Anhalt (um Dessau), die braunschweigische Enklave Calvörde und der östliche Teil des Landkreises Blankenburg im Harz, auch vorher dem Land Braunschweig zugehörig, sowie die thüringische Enklave Allstedt von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) zur neuen Provinz Sachsen vereinigt. Der Name wurde im gleichen Jahr noch in Provinz Sachsen-Anhalt geändert. Infolge der Auflösung Preußens verkündete die Provinz Sachsen-Anhalt am 10. Januar 1947 ihre eigene Landesverfassung. Am 21. Juli 1947 erfolgte die Umbenennung in Land Sachsen-Anhalt. Landeshauptstadt wurde Halle. Das Land hatte eine Größe von 24.576 km².

1952 wurde im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land de facto aufgelöst (de jure bestand es noch einige Jahre weiter) und in die zwei Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Dabei geschahen Grenzbereinigungen, bei denen einzelne Städte und Gemeinden von den Nachbarkreisen eingegliedert oder ausgegliedert wurden, wodurch sich die Bezirksgrenzen gegenüber den ehemaligen Landesgrenzen verschoben.

Die Grenzen der Länder der DDR 1947-1950 im Vergleich zu den Grenzen der neuen Bundesländer 1990 (rote Linien) bis zu ersten kleineren Grenzveränderungen ab 1992

1990 erfolgte die Neubildung des Landes Sachsen-Anhalt mit den ehemaligen Bezirksterritorien Halle (ohne den Kreis Artern) und Magdeburg sowie mit dem Kreis Jessen. Landeshauptstadt wurde Magdeburg. Sachsen-Anhalts Partnerland während des Aufbaus der neuen Strukturen war Niedersachsen. Der Anfang der 1990er Jahre war geprägt durch häufige Wechsel der Landesregierungen und politische Affären. Dies hatte zur Folge, dass die anfangs regierende CDU die zweiten Landtagswahlen nach der Wiedervereinigung verlor und es zu einer von der PDS tolerierten Landesregierung von SPD und Bündnis 90/Grüne kam (Magdeburger Modell). Ministerpräsident Reinhard Höppner regierte das Land über zwei Legislaturperioden in einer Zeit großer wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Umstrukturierungen, nach Ausscheiden der Grünen in einer von der PDS tolerierten SPD-Alleinregierung. Sachsen-Anhalt hatte die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer zu verkraften. In der dritten Wahlperiode seit der Wiedervereinigung gelang es der rechtsextremen DVU, in den Landtag einzuziehen. Jedoch zerbrach diese Fraktion bald an internen Streitigkeiten und wurde 2002 nicht wieder in den Landtag gewählt. Die anhaltende wirtschaftliche Krise führte bei den Wahlen im Jahr 2002 zu einem erneuten Regierungswechsel. Seither wurde Sachsen-Anhalt anfangs von einer CDU-/FDP-Regierung, daraufhin von einer CDU/SPD-Regierung unter Wolfgang Böhmer regiert. Nach der Landtagswahl 2011 wurde er aus Altersgründen von Reiner Haseloff abgelöst.

Kulturgeschichte

Die Gegend des heutigen Landes Sachsen-Anhalt war im Frühmittelalter einer der kulturellen Schwerpunkte im deutschsprachigen Raum. Die heutige Landeshauptstadt Magdeburg war zu jener Zeit eines der politischen Zentren im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Von der früheren Bedeutung der gesamten Region zeugen heute die für das Land typischen, gut erhaltenen Baudenkmäler aus der Zeit der Romanik und der Gotik (siehe auch: Straße der Romanik), wie die Dome zu Magdeburg und zu Halberstadt, die Quedlinburger Altstadt und viele Burgen und Kirchen. Laut Landesmarketinggesellschaft ist Sachsen-Anhalt das Bundesland mit der höchsten Dichte an UNESCO-Weltkulturerben in Deutschland. Hierzu zählen das Bauhaus Dessau in Dessau-Roßlau, die Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben, die Altstadt von Quedlinburg und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich mit dem Wörlitzer Park. Prägend für die hiesigen Ortschaften und Städte sind neben verwinkelten Fachwerkhausaltstädten und eng bebauten Dörfern, ebenfalls oft mit Fachwerkarchitektur und sehenswerten alten Dorfkirchen, auch Gebäude aus der Zeit der preußischen Provinz Sachsen, die seinerzeit als reichste Provinz des Landes galt.

Bevölkerung

Die Bevölkerung setzte sich ursprünglich aus Niedersachsen (Ostfalen), Thüringern, östlich der Elbe und in der Altmark aus Nachfahren der ursprünglich ansässigen germanisierten Westslawen und der in den vergangenen Jahrhunderten in diese Regionen eingewanderten Deutschen, Flamen, Hugenotten und anderen zusammen. Hinzu kommen jedoch viele Zugezogene aus den anderen Regionen Deutschlands und ihre Nachkommen sowie nach 1945 Flüchtlinge und Vertriebene und seit der Wiedervereinigung russlanddeutsche Aussiedler bzw. Spätaussiedler. Vergleichsweise klein ist der Anteil an ausländischen Immigranten. Hier sind als dominierende Gruppe Vietnamesen zu nennen.

Die historisch korrekte und von den Landesbehörden unterstützte Bezeichnung für die Einwohner des Landes ist Sachsen-Anhalter, das entsprechende Adjektiv sachsen-anhaltisch.[5] Daneben werden in der Umgangssprache auch die Bezeichnungen Sachsen-Anhaltiner[6] und der im Duden verzeichnete Ausdruck sachsen-anhaltinisch[7] verwendet.

Sprache

In Sachsen-Anhalt wird heute ein eingefärbtes Hochdeutsch gesprochen, das insbesondere in den südlichen Landesteilen vom Thüringisch-Obersächsischen geprägt ist, aber auch eine Vielzahl spezifischer Wendungen aus dem Mark-Brandenburgischen aufweist. In der Altmark und in der Börde trifft man bei älteren Sprechern noch auf die Niederdeutsche Sprache. Im Mansfelder Land ist die Mansfäller Mundart anzutreffen, ein Dialekt, den Ortsfremde nur sehr schwer verstehen.

Weltanschauungen, Religionen

Etwa 80 Prozent der Bürger sind konfessionslos. Bedingt durch die atheistische Ausrichtung der DDR gehören nur 420.880 Menschen und somit 17,9 Prozent der Einwohner[8] einer der beiden großen christlichen Konfessionen an (Stand 2009), davon gehören 338.522 (14,4 Prozent der Bevölkerung) den evangelischen Landeskirchen an, worunter die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die Evangelische Landeskirche Anhalts wiederum die meisten Mitglieder haben. 82.358 (3,5 Prozent) der Sachsen-Anhalter sind römisch-katholisch und dem Bistum Magdeburg zugeordnet.[9] Die Tendenz ist weiter deutlich sinkend, obwohl Sachsen-Anhalt bereits heute die niedrigste Quote kirchlich gebundener Einwohner innerhalb Deutschlands aufweist. 80.000 Einwohner gehören anderen Konfessionen an, davon ca. 11.000 der Neuapostolischen Kirche und 45.000 anderen Religionen (Judentum, Jehovas Zeugen, Islam, Mandäismus). Im Vergleich zu vielen anderen deutschen Ländern ist der Anteil muslimischer Bürger sehr gering.

Gesundheitswesen

2005 wurden im Bundesland 1.270.763 Impfungen durch 1.949 niedergelassenen Ärzte durchgeführt. Hinzu kommt ein geringer Teil an Impfungen durch die Gesundheitsämter. Gegen Influenza („echte Grippe“) wurden 824.064 Menschen geimpft, der Bevölkerungsanteil der gegen Influenze geimpft ist, wird auf 33 Prozent geschätzt.[10] Sachsen-Anhalt hat 2008 sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich mit einem Ärztemangel zu kämpfen, dem durch Einstellung von Ärzten aus Osteuropa und Österreich begegnet wird. Im Jahr 2000 gab es 1.654 Hausärzte, 2007 waren es 1.437[11].

Einwohnerentwicklung

Der zahlenmäßige Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt ist ein seit der Wiedervereinigung ungebrochener Trend und in ungefähr gleichem Maße auf die geringe Anzahl Neugeborener sowie die Abwanderung von Sachsen-Anhaltern in andere Regionen zurückzuführen. Trotz eines seit 1994 zu verzeichnenden leichten Anstieges der Geburtenzahlen erreichte die Reproduktionsquote nur etwa 50 Prozent.

Entwicklung der Bevölkerung Sachsen-Anhalts seit 1990[12]
Jahr Bevölkerung Saldo
1990 2.856.051
1995 2.696.662 -159.389
2000 2.571.220 -125.442
2005 2.422.993 -148.227
2010 2.291.383 -131.610

Die Einwohnerzahlen nach der Kreisreform 2007 liegen zwischen 92.000 und 237.000 bei den kreisfreien Städten und zwischen 96.000 und 247.000 bei den Landkreisen (Datenstand 2005). Die Einwohnerdichte schwankt bei den neuen Kreisgebieten zwischen 42 und 159 Einwohnern pro Quadratkilometer (Datenstand 2005). Besonders niedrige Werte haben die beiden Landkreise der Altmark, der Landkreis Jerichower Land und der Landkreis Wittenberg.

Der Ausländeranteil beträgt in Sachsen-Anhalt 1,9 Prozent und ist damit im Vergleich zu den anderen Bundesländern der geringste.[13]

Einwohnerentwicklung in den Landkreisen und kreisfreien Städten

Die fünfte regionalisierte Bevölkerungsprognose für Sachsen−Anhalt 2008 bis 2025 des Statistischen Landesamtes Sachsen−Anhalt prognostiziert einen weiteren Bevölkerungsrückgang. Dieser wird für die großen Städte weniger stark ausfallen als für entlegenere, wirtschaftsschwache und dünn besiedelte Landkreise sowie Gebiete mit Großwohnsiedlungen. Die Prognose enthält folgende Einwohnerzahlenentwicklung:[14]

kreisfreie Stadt / Landkreis Fläche
in km²
Einw.1) 2005 Einw.1) 20152) Einw.1) 20252) Relativer Einw.-1)
rückgang 2005–2025
Einw.-1) dichte 2005
pro km²
Einw.-1) dichte 20252)
pro km²
Stadt Dessau-Roßlau 245 92.339 78.681 14,8% 377 321
Stadt Halle (Saale) 135 237.198 206.120 13,1% 1.757 1.527
Stadt Magdeburg 201 229.126 208.272 9,1% 1.140 1.036
Altmarkkreis Salzwedel 2.292 96.040 78.566 18,2% 42 34
LK Anhalt-Bitterfeld 1.452 190.771 136.579 28,4% 131 94
LK Börde 2.366 190.080 178.200 160.299 15,7% 80 75
Burgenlandkreis 1.414 207.727 182.300 152.032 26,8% 147 107
LK Harz 2.104 247.490 225.300 209.149 15,5% 118 99
LK Jerichower Land 1.577 102.402 80.343 21,5% 65 55
LK Mansfeld-Südharz 1.449 163.620 142.700 115.734 29,3% 113 80
Saalekreis 1.433 208.094 186.800 184.716 11,2% 145 129
Salzlandkreis 1.426 226.593 198.600 164.480 27,4% 159 115
LK Stendal 2.423 131.267 96.114 26,8% 54 40
LK Wittenberg 1.930 146.969 105.152 28,5% 76 54
Gesamt 20.477 2.469.716 2.238.286 1.976.237 20,0% 121 97

Anmerkungen: 1) Einwohner, 2) Regionalisierte Einwohnerprognose des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt

Verwaltungsgliederung

Sachsen-Anhalt untergliedert sich in elf Landkreise und drei kreisfreie Städte. Die derzeitige Verwaltungsstruktur entstand durch zwei Kreisreformen, wobei in der ersten Kreisgebietsreform am 1. Juli 1994 aus vormals 37 Landkreisen 21 neue Landkreise gebildet wurden, deren Zahl am 1. Juli 2007 auf 11 reduziert wurde (siehe auch: Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007).

Landkreise und kreisfreie Städte in Sachsen-Anhalt
Landkreis Einwohner
(31. Dezember 2010[15])
Fläche (km²) Einwohnerdichte (Personen/km²)
Anhalt-Bitterfeld (ABI) 176.642 1.452,71 125
Burgenlandkreis (BLK) 194.195 1.413,36 141
Börde (BK) 178.880 2.366,19 77
Harz (HZ) 232.343 2.104,00 113
Jerichower Land (JL) 96.251 1.576,66 62
Mansfeld-Südharz (MSH) 150.295 1.448,60 107
Saalekreis (SK) 196.946 1.433,22 140
Salzlandkreis (SLK) 209.579 1.425,86 151
Altmarkkreis Salzwedel (SAW) 89.512 2.292,52 40
Stendal (SDL) 121.899 2.422,96 52
Wittenberg (WB) 137.070 1.929,89 73
Kreisfreie Städte:
Dessau-Roßlau (DE) 86.906 244,62 363
Halle (Saale) (HAL) 232.963 135,02 1.726
Magdeburg (MD) 231.525 200,95 1.145
Sachsen-Anhalt (ST) 2.335.006 20.446 116

Sachsen-Anhalt gliedert sich in 220 Gemeinden, darunter 104 Städte, von denen drei kreisfrei sind (Stand: 1. September 2011). Bis 31. Dezember 2009 gab es 857 Gemeinden, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben in Verwaltungsgemeinschaften oder Verbandsgemeinden zusammengeschlossen waren. Diese wurden im Rahmen der Gemeindegebietsreform 2010 aufgelöst und meist in Einheitsgemeinden umgewandelt (siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt).

Bis 2003 gab es in Sachsen-Anhalt mit Dessau, Halle und Magdeburg drei Regierungsbezirke. Diese wurden zum 1. Januar 2004 aufgelöst, die Arbeit der Regierungspräsidien übernahm das für das gesamte Land eingerichtete Landesverwaltungsamt mit Sitz in Halle (Saale) und Nebenstellen in Dessau und Magdeburg.

Größte Städte

Blick über die Wittenberger Altstadt
Stadt Landkreis Einwohner
31. Dezember 2000
Gebietsstand 1. Januar 2011
Einwohner
31. Dezember 2010
Gebietsstand 1. Januar 2011
Veränderung
2000–2010 in %
Fläche (km²)
1. Halle kreisfrei 247.736 232.963 -5,96 135,02
2. Magdeburg kreisfrei 231.450 231.525 +0,03 200,97
3. Dessau-Roßlau kreisfrei 100.029 86.906 -13,12 244,64
4. Wittenberg Wittenberg 56.122 49.496 -11,81 240,32
5. Bitterfeld-Wolfen Anhalt-Bitterfeld 57.435 45.171 -21,35 87,31
6. Halberstadt Harz 46.437 42.605 -8,25 142,97
7. Stendal Stendal 48.261 42.435 -12,07 268,02
8. Weißenfels Burgenlandkreis 46.021 41.434 -9,97 113,51
9. Bernburg Salzlandkreis 40.704 35.516 -12,75 113,45
10. Merseburg Saalekreis 39.699 35.419 -10,78 54,73
11. Wernigerode Harz 36.739 34.383 -6,41 170,03
12. Naumburg Burgenlandkreis 37.359 34.294 -8,20 129,88
13. Schönebeck Salzlandkreis 38.659 33.888 -12,34 85,77
14. Zeitz Burgenlandkreis 38.358 31.556 -17,73 87,15
15. Sangerhausen Mansfeld-Südharz 35.167 29.679 -15,61 207,64
16. Aschersleben Salzlandkreis 33.772 29.082 -13,89 156,31
17. Staßfurt Salzlandkreis 34.612 28.605 -17,36 146,53
18. Quedlinburg Harz 32.125 28.424 -11,52 141,82
19. Köthen Anhalt-Bitterfeld 32.553 28.243 -13,24 78,42
20. Eisleben Mansfeld-Südharz 29.526 25.489 -13,67 143,81
21. Salzwedel Altmarkkreis Salzwedel 28.542 24.874 -12,85 304,53
22. Burg Jerichower Land 27.078 24.163 -10,77 164,02
23. Gardelegen Altmarkkreis Salzwedel 26.513 23.971 -9,59 632,24
24. Zerbst Anhalt-Bitterfeld 27.323 23.167 -15,21 467,65
25. Blankenburg Harz 24.592 21.911 -10,90 148,91
26. Oschersleben Börde 23.902 20.831 -12,85 188,92

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Politik

Landtag von Sachsen-Anhalt am Domplatz in Magdeburg

Bei der ersten freien Wahl nach der (Wieder-)Gründung des Bundeslandes 1990 bildeten CDU (39,0 Prozent) und FDP, die mit 13,5 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis in Ostdeutschland erreichte, eine schwarz-gelbe Koalition unter dem Ministerpräsidenten Gerd Gies (CDU). Im Juli 1991 trat Gies zurück, ihm folgte der bis dato als Finanzminister amtierende Werner Münch (CDU). Als auch Münch im November 1993 zurücktrat, wurde Christoph Bergner (CDU) zum Ministerpräsidenten gewählt. Hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte wirtschaftliche Lage im ehemaligen Schwerpunktgebiet chemischer Industrie und des Schwermaschinenbaus führten zu einer hohen Unzufriedenheit der Wähler mit schwarz-gelben Koalition. Bei der Landtagswahl 1994 zog die SPD mit 34 Prozent fast gleichauf mit der CDU (34,4 Prozent). Da jedoch die FDP mit 3,6 Prozent aus dem Landtag ausschied, kam der CDU der Koalitionspartner abhanden. So konnte der SPD-Spitzenkandidat Reinhard Höppner mit den neu eingezogenen Grünen zunächst eine rot-grüne Minderheits-Koalition mit Duldung der PDS bilden. Nach dem erneuten Ausscheiden der Grünen aus dem Landtag bei der Landtagswahl 1998 bildete Höppner eine SPD-Minderheitsregierung unter Tolerierung der PDS. Dieses wurde als Magdeburger Modell bekannt. Aufsehen erregte bei dieser Wahl auch der Erfolg der als rechtsextrem geltenden DVU, die 12,9 Prozent erreichte.

Mit der Wahl zum 4. Landtag Sachsen-Anhalt im März 2002 fiel die vorher regierende SPD mit zweistelligen Verlusten hinter CDU und PDS zurück und wurde nur drittstärkste Partei im Landtag. Die DVU war durch interne Streitigkeiten zerbrochen und schied wieder aus dem Landtag aus. Hingegen konnte die FDP mit einem Ergebnis von 13,3 Prozent erneut in den Landtag einziehen, CDU und FDP bildeten unter dem neuen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer die Regierung. Bei der Landtagswahl 2006 erlitt die FDP Verluste auf 6,7 Prozent, für eine erneute Koalitionsbildung mit der CDU (36,2 Prozent) reichte es nicht mehr. Daher bildete die CDU mit der SPD eine große Koalition unter dem erneuten Ministerpräsidenten Böhmer. Bei der Landtagswahl 2011 konnten die Grünen, nachdem sie auch 2006 nicht die 5-Prozent-Hürde genommen hatten, erstmalig seit 1998 wieder in den Landtag einziehen. Die FDP schied mit erneuten Verlusten und einem Ergebnis von 3,8 Prozent wieder aus dem Landtag aus. Eine rechnerisch mögliche rot-rote Koalition unter Führung der Linken (23,7 Prozent) wurde von der SPD (21,5 Prozent) mit ihrem Spitzenkandidaten Jens Bullerjahn strikt ausgeschlossen, da die Linke den Posten des Ministerpräsidenten für sich beanspruchte. Somit bildeten CDU und SPD unter dem neuen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) erneut eine große Koalition. Amtsinhaber Böhmer trat aus Altersgründen nicht erneut zur Wahl an. Sachsen-Anhalt weist damit seit 1994 mit wechselnder Beteiligung ein Vier-Parteien-Parlament auf.

Landtagspräsidenten von Sachsen-Anhalt:

Oberpräsident der Provinz Sachsen-Anhalt:

Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt:

Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt
Nr. Name Lebensdaten Partei Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1 Erhard Hübener 1881–1958 LDP 21. Juli 1947 13. August 1949
2 Werner Bruschke 1898–1995 SED 13. August 1949 23. Juli 1952
3 Gerd Gies *1943 CDU 28. Oktober 1990 4. Juli 1991
4 Werner Münch *1940 CDU 4. Juli 1991 28. November 1993
5 Christoph Bergner *1948 CDU 2. Dezember 1993 21. Juli 1994
6 Reinhard Höppner *1948 SPD 21. Juli 1994 16. Mai 2002
7 Wolfgang Böhmer *1936 CDU 16. Mai 2002 19. April 2011
8 Reiner Haseloff *1954 CDU 19. April 2011 im Amt

Bisherige Landesregierungen:

  • 1946–1950: SED/LDP/CDU, ab 1949 NDPD
  • 1950–1952: SED/LDPD/DBD/NDPD
  • 1990–1994: Koalition CDU/FDP
  • 1994–1998: Koalition SPD/Bündnis 90/Die Grünen (Minderheitsregierung, toleriert durch PDS)
  • 1998–2002: SPD (Minderheitsregierung, toleriert durch PDS)
  • 2002–2006: Koalition CDU/FDP
  • seit dem 24. April 2006: Koalition CDU/SPD

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  • Sachsen-Anhalt stolz und kühn — Das Lied für Sachsen Anhalt ist eine Landeshymne, die sich auf das Land Sachsen Anhalt bezieht. Text und Melodie stammen von Klaus Adolphi. Es besitzt keine offizielle Funktion, obwohl es 1991 von der damaligen Landesregierung unter… …   Deutsch Wikipedia

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