- Stabkarte (Navigation)
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Die Stabkarte ist ein wichtiges Navigationsinstrument in Polynesien.
Inhaltsverzeichnis
Gestaltung
Eine Stabkarte besteht aus einem Gitterwerk aus Kokosblattrippen, die mit Kokosschnüren verbunden sind. Bei den Übersichtskarten sind kleine Kaurimuscheln an die Stäbe gebunden.
Eine Stabkarte ist im unteren Teil des Wappens der Marshall-Inseln dargestellt.
Funktionsweise
Die Stabkarten wurden nicht auf See, sondern nur für die Ausbildung der Navigatoren an Land verwendet. Sie sind keine Seekarten im "westlichen" Sinn. Sie dienten nicht der Bestimmung der gegenwärtigen Position, sondern sollten dem Navigator zeigen, wie er sein Ziel erreichen kann.
Die Stabkarte ließ sich in vollem Umfang nur von dem interpretieren, der sie angefertigt hat.
Sie zeigen mit kleineren und gebogenen Stäben die Strömungen um die Inseln, von den Inseln abgelenkte Wellenbewegungen, Kabbelungen, d.h. durch das Aufeinandertreffen von Dünungen verursachte Bereiche unruhiger See und mit längeren Stäben die Fahrtrichtung zu den mit den Muscheln markierten Inseln an.
Die der Stabkarte zugrundeliegenden Kenntnisse polynesischer Navigation sind inzwischen weitgehend verloren gegangen. Heute werden Stabkarten nur noch zum Verkauf an Touristen angefertigt.
Varianten
Stabkarten waren vorwiegend auf den Marshall-Inseln in Mikronesien vorzufinden.
Es gab dabei drei Arten von Stabkarten:
- rebbelib für grobe Übersichtskarten
- mattang
- und meddo für kleinere Karten
Literatur
- Primitive Cartography in the Marshall Islands. Journal Cartographica: The International Journal for Geographic Information and Geovisualization. University of Toronto Press, Juni 1976
Weblinks
- http://www.janesoceania.com/micronesian_stick_chart/index.htm
- Replica navigation chart (Bild einer Stabkarte)
- Rebbelib or shell map (Bild einer Stabkarte)
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