- Stabsstelle
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Eine Stabsstelle, kurz Stab, ist eine Organisationseinheit, die nur indirekt durch Unterstützung einer Instanz zur Lösung einer Aufgabe beiträgt.[1] Damit ist sie ein Element der Aufbauorganisation.
Die Geschichte der Stabsidee lässt sich weit in der Geschichte zurückverfolgen.[2] Etwa zur Römisch-katholische Kirche, deren zentral operierende Kirchenverwaltung in Rom durch Kardinalskollegium und Römische Kurie unterstützt wurde, d. h. die dem Papst als Helfer und Berater in Spezialfragen zur Verfügung standen. König Gustav Adolf von Schweden führte im Dreißigjährigen Krieg erstmals Stabsstellen ein, um die Offiziere seiner Armee von Erkundungs- und Analysetätigkeiten zu entlasten und für die eigentliche Entscheidungsaufgabe freizuhalten.
Stabsstellen sind das zentrale Element zur Erweiterung der Linienorganisation hin zur Stablinienorganisation.
Neben der Assistenz- und der Dienstleistungsstelle zählen sie zu den unterstützenden Stellen im Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile und Nachteile
Stäbe sollen zunächst Führungsinstanzen entlasten, indem sie ihr Expertenwissen bereit stellen und beratend tätig sind. Theoretisch ermöglicht ihre Unabhängigkeit eine konzeptionelle, strategische Arbeit ohne Rücksicht auf eingefahrene Organisationsabläufe und -strukturen. Idealtypisch sollten Stäbe keine Weisungsbefugnisse haben, also nur beratend tätig sein, demnach selbst nicht entscheiden dürfen.
Die Praxis zeigt, dass es bei der Zusammenarbeit von Stab und Linie zu einer Reihe von Konflikten kommen kann. Zum einen ist der Einfluss von Stäben auf die Entscheidungsfindung nicht gering, da Führungskräfte in informationeller Abhängigkeit zu den Experten stehen. Einhergehend mit dem theoretischen Fehlen von Weisungsbefugnissen geht die faktische Verantwortungfreiheit, was bedeutet, dass Fehlentscheidungen keine direkten Auswirkungen auf die Berater haben. Ferner kann ihre funktionale Autorität die Stellung der Führungskräfte in der Organisationshierarchie untergraben (Gefahr der Schattenhierarchie).
Arten von Stabsstellen
Nach dem Umfang der zu erfüllenden Aufgabe wird unterschieden in:
- adjutantive Stabsstellen
- generalisierte Stabsstellen oder Assistentenstellen („Mädchen für alles“)[3]
- spezialisierte Stabsstellen (sind formale Aspekte von Stabsarten)
Einzelnachweise
- ↑ Stab – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
- ↑ Georg Schreyögg: Organisation, 5. Auflage, Gabler, ISBN 978-3-8349-0703-5, Seite 125, Fokus 3.5 Zur Geschichte der Stab-Linie-Organisation
- ↑ Kosiol, 1976, S. 139
Literatur
- Erich Frese (Hrsg.): Handwörterbuch der Organisation. Poeschel, Stuttgart 1992, ISBN 3-7910-8027-X, S. 2311–2322
- Manfred Schulte-Zurhausen: Organisation. Vahlen, München 2002, ISBN 3-8006-2825-2, S. 153f
Kategorie:- Planung und Organisation
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