Stadtkirche St. Jakobi zu Chemnitz

Stadtkirche St. Jakobi zu Chemnitz
Frontansicht der Jakobikirche (Frühjahr 2007)
Ansicht der Jakobikirche von hinten (Frühjahr 2007)

Die Stadtkirche St. Jakobi (auch Jakobikirche) gehört zu den ältesten erhaltenen Sakralbauten der sächsischen Stadt Chemnitz und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Alten und Neuen Rathaus.

Vorgängerbauten sind für das 13. Jahrhundert nachgewiesen, für das ausgehende 12. Jahrhundert möglich. Architekturhistorisch besonders wertvoll ist der gotische Hallenchor vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Zahlreiche Restaurierungen, Renovierungen und Umbauten veränderten die Gestalt der Kirche zwischen 1555 und 1912 wesentlich. Teil der historischen Ausstattung von St. Jakobi war ein Heiliges Grab (gefertigt um 1480/1490, heute im Schlossbergmuseum Chemnitz), neben der Geißelsäule des Bildhauers Hans Witten das wichtigste skulpturale Kunstwerk der Stadt aus der Zeit der Spätgotik.

Im Zuge eines um 1911/12 erfolgten Umbaus gestalteten die Dresdner Architekten Schilling & Graebner die Westfassade neu. Die am Ende des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigte Jakobikirche wurde bis heute nur provisorisch wiederaufgebaut, vor allem das Innere des Langhauses trägt weiterhin deutliche Spuren der Bombardierung, als Kirchenraum dient heute nur noch der Hallenchor. Zwischen 1994 und 2000 wurden die Fassaden und das Dach umfassend renoviert. Seit 1995 existiert der Förderverein „Begegnungsstätte Jakobikirche“, der sich um die schlichte Wiederherstellung und Nutzung/Neunutzung des Kirchenraumes bemüht.

Bei archäologischen Ausgrabungen 1953-57 und im Frühjahr 1959 konnte in der Jakobikirche der Grundriss ihres romanischen Vorgängerbaus ermittelt werden. Von den Ausgräbern wurde er zunächst in die Zeit um 1170 gestellt, doch ist der Bau nach der Neudatierung des Klosters Zschillen (Wechselburg) auch noch um 1200 möglich.

Literatur

  • Tilo Richter: Die Stadtkirche St. Jakobi zu Chemnitz. Gestalt und Baugeschichte vom 12. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2000, ISBN 3-932900-40-5

Weblinks

50.83277777777812.9191666666677Koordinaten: 50° 49′ 58″ N, 12° 55′ 9″ O


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