- Schlossbergmuseum (Chemnitz)
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Das Schlossbergmuseum ist das Museum für Stadtgeschichte der Stadt Chemnitz. Es befindet sich auf dem Gelände eines alten Benediktinerkloster, das Kaiser Lothar III. um 1136 auf einem Berg in der Nähe der Chemnitz anlegen ließ.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kloster „St. Marien“ bestand fast 400 Jahre lang und wurde wiederholt umgebaut. Der letzte Umbau im Stile der Spätgotik fand unter dem letzten Abt Heinrich von Schleinitz zwischen 1488 und 1522 statt. Das Kloster als eine der Folgen der Reformation aufgelöst. Um 1540 verließen die Benediktiner das Gebäude, das an den sächsischen Kurfürst fiel. Unter Moritz wurden erneut umfangreiche Umbauten veranlasst, das Gebäude wurde Gebietsverwaltung und Jagdschloss.
Anfang des 18. Jahrhundert gingen die Gebäude in Privateigentum über. Es entwickelte sich auf Grund seiner reizvollen Lage zu einem beliebten Ausflugsort mit Biergarten und Kegelbahnen.
1928 überließ die Stadt Chemnitz dem 1872 gegründeten „Verein für Chemnitzer Geschichte“ das Schloss nach aufwendigen Restaurierungen als Ausstellungsort für die Vereinssammlung. 1931 wurde das neue Stadtmuseum eröffnet.
Den 2. Weltkrieg überstanden die Anlagen nahezu unbeschädigt, sie wurde jedoch 1979 wegen ausstehender Renovierungsarbeiten geschlossen.
Erst 1995 eröffnete das Chemnitzer Stadtmuseum erneut seine Tore.
Ausgewählte Exponate
Heiliges Grab
Als Heiliges Grab werden Kenotaphe Christi bezeichnet. Im Schlossbergmuseum Chemnitz steht ein Heiliges Grab aus der Stadtkirche St. Jakobi, das einer gotischen Kathedrale nachempfunden ist. Es wurde um 1500 für die Jakobikirche hergestellt. An ihm stehen auf Konsolen vollplastische Figuren: Josef von Arimathäa, Nikodemus, Maria, ihre Schwester Maria Kleophae, Maria Magdalena und die beiden Apostel Johannes Evangelista und Petrus. Die Figuren auf den Eckkonsolen sind nicht erhalten. Außerdem fehlt der Korpus Christi, der mit beweglichen Armen und Beinen ausgestattet war, damit er symbolisch gekreuzigt, vom Kreuz abgenommen und beigesetzt werden konnte. Dieses war wohl ursprünglich mobil und konnte von seinem Standort, vermutlich in einem der Nebenräume, anlässlich der Kar-Liturgie in den kirchlichen Hauptraum gezogen werden.
Epitaphplatte des Hauptmanns Peter Pfefferkorn
Peter Pfefferkorn war ein in der Mitte des 16. Jahrhunderts aktiver Hauptmann, der auf Grund seiner Verdienste in den Türkenkriegen von Kaiser Karl V. geadelt wurde.[1] Sein Epitaph gehört zu den kunsthistorisch bedeutenden Renaissance-Plastiken im Freistaat Sachsen. Sie besteht aus Chemnitzer Porphyrtuff und zeigt Pfefferkorn in einem ganzfigürlichen Relief als Feldhauptmann. Die Platte ist 180 cm hoch, 97 cm breit und 22 cm tief. Pfefferkorn wird als selbstbewußter, bärtiger, alter Mann in Rüstung dargestellt. Unten rechts zu seinen Füßen steht der abgesetzte Visierhelm mit Helmbusch. Die Figur tritt aus einem als Relief ausgeführten Rundbogen mit Renaissanceornament. Die linke Hand greift nach dem Dolchgehänge, die rechte stützt sich auf den Schwertknauf. Oben links am "Portal" ist das Wappen des Verstorbenen angebracht, das Adler, Halbmond und drei Sterne mit Helmzierauf zeigt und so auf seine Erhebung in den Adelsstand verweist.
Das Werk ist von seiner stadt- und kunstgeschichtlichen Bedeutung her vergleichbar mit der Platte des Bürgermeisters Matthes Arnold. Hier ist ebenso die gute Qualität der Plastik hervorzuheben, die auf einen überdurchschnittlichen Bildhauer hinweist. Vergleiche bieten sich in stilistischer Hinsicht zur Grabplatte des Thomas Pflugk in der Laurentiuskirche zu Pegau und zu der des Andreas Pflugk in Knauthain an, die ebenfalls einen ganzfigürliche "Rittergestalt" mit Visierhelm zu Füßen zeigt. Die kunsthistorische Forschung schreibt das Werk daher zumeist dem kursächsischen Bildhauer und Baumeister Paul Speck zu.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Erich Brandenburg (Hrsg.): Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen Bd. 5. 9. Januar 1551 - 1. Mai 1552. Bearb. von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg (Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse 68,5). 1998. ISBN 3-05-003086-0.
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