- Stageira
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Stageira (griechisch Στάγειρα Stágeira; ursprünglich Στάγειρος Stágeiros; alternative Namensformen Stagira, Stagiros) war eine antike Stadt an der Ostküste der Halbinsel Chalkidiki. Ihre Reste liegen am Südostrand des heutigen Ortes Olymbiada (Gemeinde Stagira-Akanthos) auf der in den Strymonischen Golf ragenden Halbinsel Liotopi.
Gegründet wurde die Stadt um 655 v. Chr. von ionischen Siedlern aus Andros. Die Stadt trat nach den Perserkriegen, in denen sie 480 v. Chr. von Xerxes I. erobert worden war, dem Attischen Seebund bei. Im Peloponnesischen Krieg gehörte sie daher zunächst zu den Verbündeten Athens, doch im Jahr 424 v. Chr. entschlossen sich die Bürger unter dem Eindruck der Erfolge des spartanischen Feldherrn Brasidas zum Übertritt auf die gegnerische Seite. Vergeblich versuchte der athenische Feldherr Kleon Stageira einzunehmen. Im Nikiasfrieden (421 v. Chr.) wurde die Stadt für unabhängig erklärt, allerdings wurde sie Athen tributpflichtig. Später wurde Stageira Mitglied des Chalkidischen Bundes.
Als der Makedonenkönig Philipp II. 349 einen Feldzug gegen die chalkidischen Städte unternahm, eroberte und zerstörte er einen befestigten Ort, den der Geschichtsschreiber Diodor "Geira" oder "Zeira" nennt; vermutlich handelt es sich um einen Schreibfehler in der handschriftlichen Überlieferung, Diodor meinte wohl Stageira. Die Einnahme und Zerstörung der Stadt ist auch anderweitig bezeugt.
Stageira war die Vaterstadt des Philosophen Aristoteles, der dort 384 v. Chr. geboren wurde. Aufgrund seiner Herkunft gab man Aristoteles den heute in der Literatur noch geläufigen Beinamen „der Stagirit“. Er soll Philipp oder dessen Sohn Alexander den Großen, dessen Lehrer er zeitweilig war, zum Wiederaufbau der Stadt veranlasst haben.
Der gleichnamige heutige Ort Stagira liegt etwa acht Kilometer südwestlich davon im Landesinneren südlich des Berges Stratonikio.
Die antike Stadt stand Pate bei der Namensgebung der 1997 neu geschaffenen Gemeinde Stagira-Akanthos (Dimos Stagiron-Akanthou, Δήμος Σταγίρων-Ακάνθου).
Literatur
- Michael Zahrnt: Olynth und die Chalkidier. Untersuchungen zur Staatenbildung auf der Chalkidischen Halbinsel im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Beck, München 1971, ISBN 3-406-03097-1, S. 238−243
40.59083333333323.794166666667Koordinaten: 40° 35′ 27″ N, 23° 47′ 39″ OKategorien:- Griechische Kolonisation
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