- Chalkidiki
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Die Chalkidiki, auch Halkidiki (griechisch Χαλκιδική, alt Chalkidike, lat. Chalcidice) ist eine Halbinsel auf dem Festland von Griechenland, in der Verwaltungsregion Zentralmakedonien, in Makedonien südöstlich von Thessaloniki auf der Balkanhalbinsel in Südost-Europa. Sie umfasst eine Fläche von 2918 km². Auf der Halbinsel liegt die Präfektur gleichen Namens. Die Küstenlinie beläuft sich auf 522 km Länge.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geographie
Die Chalkidiki liegt zwischen dem Thermaischen und dem Strymonischen Golf und ragt dort in drei fingerartigen Landzungen ins Ägäische Meer hinein: Kassandra (Pallene), Sithonia und Athos (Agion Oros). Zwischen diesen Landzungen befinden sich zwei große Buchten der Ägäis. Zwischen Kassandra und Sithonia erstreckt sich der Toronäische Golf (Golf von Kassandra) mit seiner Längsachse nach Nordwesten; ebenfalls in der gleichen Richtung der Singitische Golf (Golf von Agion Oros) zwischen Sithonia und Athos. An der Ostseite der Halbinsel Chalkidki wird durch zwei kleinere Halbinseln der Golf von Ierissos vom Strymonischen Golf abgetrennt.
Aufgrund ihrer geographischen Form wird die Chalkidiki oft mit einer dreifingrigen Hand verglichen. In Griechenland bzw. im griechischen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung „Finger“ kaum gebräuchlich: hier werden die drei Halbinseln Kassandra, Sithonia und Athos anstelle von „Fingern“ mit „Füßen“ bezeichnet, wobei Kassandra der erste Fuß bzw. Finger, Athos der dritte Finger bzw. Fuß ist. Unter Rückgriff auf die antike griechische Mythologie wird die Chalkidiki auch oft als „Poseidons Dreizack“ bezeichnet.
Gliederung
Zentralland (Handteller)
Im Westen ist das Land hügelig und fällt relativ flach zum thermaischen Golf ab. Diese Flächen werden landwirtschaftlich genutzt, an der Küste selbst herrscht mittlerweile der inländische und ausländische Tourismus vor. In der Mitte der Chalkidiki erhebt sich der zweithöchste Berg: Cholomondas (1.165 m Höhe, damit höchster Berg der Präfektur Chalkidiki). Das Cholomondas-Massiv ist durchweg mit einem eher mitteleuropäisch anmutenden Mischwald bewachsen. Im südöstlichen Teil ist die Chalkidiki ebenfalls hügelig. Der dort ursprünglich vorhandene Wald aus Pinien und Kiefern ist teilweise Waldbränden zum Opfer gefallen, teilweise werden Ebenen zwischen den Hügeln landwirtschaftlich genutzt (Megali Panagia, Paleochori, Gomati). Im nordöstlichen Teil besteht ebenfalls durchgehend ein großes Mischwaldgebiet mit mittelgebirgbsähnlichem Charakter. Es gibt wenige Flüsse, die im Sommer alle ausgetrocknet sind.
Kassandra (1. Finger)
Kassandra ist im Norden recht eben und wird landwirtschaftlich intensiv genutzt; nach Süden zur Spitze der Halbinsel hin etwas hügeliger. Die Waldbestände auf Kassandra wurden durch Waldbrände dezimiert, zuletzt erheblich 2006. Die Landwirtschaft und in Küstennähe der Tourismus bestimmen das Bild der Landschaft. Die höchste Erhebung auf Kassandra ist etwa 400 m hoch. Die Küste besteht überwiegend aus weitläufigen Sandstränden. Auch existieren felsige Küstenabschnitte, allerdings fallen die Klippen infolge der hügeligen Landschaftsstruktur eher weich in das Meer ab.
Sithonia (2. Finger)
Sithonia ist im Vergleich zu Kassandra deutlich gebirgiger. Die Halbinsel wird von Nord nach Süd in der Mitte vom Gebirgszug Ithamos-Gebirge durchzogen. Der höchste Gipfel ist der Itamos (817 m). Der gesamte Gebirgszug ist bewaldet (Nadelwald), allerdings hat die Südspitze von Sithonia (ab Höhe Sarti/Sykia) den Wald durch Waldbrände verloren. Sithonias Küste ist vorwiegend eine Steilküste, welche aber an vielen Stellen Buchten aufweist (mitunter sehr abgeschiedene und schwer zu erreichende). In größeren Tälern zum Meer hin befinden sich oftmals Ortschaften (Sykia, Sarti, Toroni). An der Südwestspitze befindet sich ein großer Naturhafen: Porto Koufo, „der taube Hafen“.
Athos (3. Finger)
Athos ist im Norden eher mittelgebirgig-bewaldet. An der Südspitze erhebt sich die höchste Erhebung der Chalkidiki: Berg Athos (2033 m ü. NN). Aufgrund seines besonderen Status als autonome Mönchsrepublik ist Athos relativ unberührt. Allerdings haben auch hier Waldbrände größere Naturflächen vernichtet.
Inseln
Auf dem Gebiet der Chalkidiki existieren mehrere Inseln. Nur eine weist eine Ortschaft auf und ist gesichert ständig bewohnt: Amouliani. Sie ist zugleich die größte der Inseln der Chalkidiki. Auf den Inseln in der Lagune von Vourvourou, vor allem auf der Insel Diaporos, existieren mittlerweile einige Häuser, von denen einige auch ganzjährig bewohnt sind. Die Insel Kelyfos (vor Neos Marmaras) ist nicht bewohnt, die Inseln Drenia (südöstlich vor Ammouliani), Eleftheronisi (Ostküste), Kafkanas (Ostküste) und Spalathronissa (südlich von Neos Marmaras) ebenfalls nicht.
Gewässer
Das Wasser an den Küsten ist qualitativ gut (blaue Flagge der EU). Auf der Chalkidiki existieren einige Flüsse, welche im Sommer aber fast immer ausgetrocknet sind. Bei Olynthos/Agios Mamas mündet der Sandanos (Vathounia) und bei Ormylia der Chavrias, welcher auch der längste Fluss der Chalkidiki ist, ins Meer. Seen existieren nicht, ausgenommen der kleine Salzsee Aliki auf der Insel Amouliani.
Klima
Das Klima der Chalkidiki gliedert sich in drei Vegetationsperioden: Regenzeit, Blüte- und Reifezeit und Trockenzeit. Während das Klima an den Küsten typisch mediterran geprägt ist, machen sich im Zentrum der Insel eher kontinentale Einflüsse bemerkbar (Die Insel hat eine Ausdehnung von 101 km). Die winterliche Regenperiode (November bis Februar) ist sehr regenreich und empfindlich kühl. Gelegentlich fällt sogar Schnee, der in den Bergen bis März/April liegen bleiben kann. Die Temperaturen reichen von 13 bis 15 °C am Tag bis um den Gefrierpunkt in der Nacht.
Die Blüte- und Reifezeit beginnt im März. Dann werden selbst die Sandstrände mit einem Blütenteppich und kleinen Gewächsen überzogen. Die Temperaturen sind dem mitteleuropäischen Frühling ähnlich (10–22 °C).
Erst zur Sommerperiode, die im Juni beginnt, werden die Campingplätze geöffnet. Die Temperaturen betragen mittags nicht selten über 30 °C und es besteht erhöhte Waldbrandgefahr. Diese Periode dauert bis hinein in den Oktober. Öfter als in anderen Regionen Griechenlands kommt es, bedingt durch die hohen Gebirgszüge und die Anbindung ans Festland, zu Schauern und Gewittern. Die Wassertemperaturen betragen je nach Küstenform 22–27 °C.
Flora und Fauna
Aufgrund des Wasserreichtums der Halbinsel gibt es hier eine große Pflanzenvielfalt, die sich in drei Vegetationstypen gliedern lässt: Wälder, Macchia und einige Kulturpflanzen.
Aus der Rinde der Aleppokiefer, mit der Pinie verwandt, wird Harz geerntet, das dem Retsina seinen Geschmack verleiht. Die Esskastanie ist vor allem in den höher gelegenen Gebieten zu finden. Gebrannte Maroni sind ein für die Gegend typisches Gericht. Auch Eukalyptusbäume, die ein erhebliches Waldbrandrisiko bergen, treten ebenso, wie die für alle Mittelmeerregionen typischen Platanen und Zypressen, auf.
Macchiabewuchs
Die Macchie, ein immergrünes Gebüschareal besteht auf der Chalkidiki vor allem aus der Kermes-Eiche, der Stein-Eiche, dem Erdbeerbaum und dem Ginster.
Kulturpflanzen
Auf flachen Hügeln und sonnenreichen Tälern wird die Baumwollpflanze angebaut und Mitte September geerntet. Auch die Kulturpflanzen Feige und Granatapfel sind zu finden. Tabak wird auf der Chalkidiki auf großen Feldern gepflanzt und weiterverarbeitet. Daran sind inzwischen viele albanische Gastarbeiter beteiligt. Die wichtigste Kulturpflanze ist allerdings der für Griechenland typische Olivenbaum. Geerntet werden die Oliven vom Oktober bis Dezember und dann meist zu Öl verarbeitet und exportiert.
Geschichte
Die Chalkidiki ist bereits seit früher Zeit besiedelt.
Frühzeit
In der Tropfsteinhöhle von Petralona wurden 200.000 Jahre alte menschliche Überreste des Homo heidelbergensis gefunden. In derselben Höhle wurden auch Aschereste eines Feuers vorgefunden, welches ca. 1,0 Million Jahre alt ist. Ob dieses Feuer allerdings durch Menschenhand entstand oder zufällig, ist unklar.
Überreste vorantiker Siedlungen, welche von Thrakern bewohnt waren, finden sich unter anderem in Olynthos, Galatista, Vassilika, Sani, Afytos und Toroni. Die frühesten zu datierenden Funde stammen aus dem 4. Jahrtausend vor Christus. Auch Pfahlbauten aus der frühen Bronzezeit sind zu finden.
Antike
Der Name Chalkidiki kommt von den zahlreichen Städten, die von Bewohnern der griechischen Inselwelt, insbesondere von Euböa und Andros, seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. unter Führung der Stadt Chalkis angelegt worden sind. Neben den Menschen aus Euboä siedelten auch Bottiäer zwischen Olynthos und dem heutigen Nea Kallikrateia (Westküste). Im 5. Jahrhundert vor Christus wies die Chalkidiki bereits mehrere Städte und Ortschaften auf: Dikaia, Aineia, Smila, Skapsa, Gigonos, Aisa, Vrea, Lipaxos, Potidaia, Sane (Sani), Mende (Griechenland), Skione, Therambos, Afytis (Afytos), Mekyberna (Mekyverna), Sermyle, Galepsos (Gale), Torone, Sarte (Sarti), Singos, Pyloros, Assa, Sane auf Athos, Thyssos, Kleonai, Akrothooi, Dion, Akanthos, Stagira (Stageira), Arethoussa, Arnae und Anthemous.
Die bedeutendsten Städte waren Olynthos und Potidaia, die einzige dorische Kolonie auf der Halbinsel. Nach den Perserkriegen in der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Christus schloss sich die ganze Landschaft dem Attischen Seebund an. 432 v. Chr. entwickelte sich ein Konflikt zwischen Athen und Korinth, beziehungsweise Sparta um die Autonomie der Stadt Potidaia, welcher als Mitauslöser des Peloponnesischen Krieges angesehen wird. Potidaia trat 431 v. Chr. aus dem attischen Seebund aus und wurde nachfolgend im Rahmen des Peloponnesischen Krieges von Athen belagert und anschließend eingenommen.
Mit der Niederlage von Athen im Peloponnesischen Krieg 404 v. Chr. löste sich auch der attische Seebund auf.
Im Rahmen der römischen Eroberung von Griechenland (hier: Makedonien) 146 v. Chr. kam die Chalkidiki unter die Herrschaft des römischen Imperiums. Mit der Reichsteilung in West- und Ostrom fiel die Chalkidiki an Ostrom, dem späteren byzantinischen Reich.
Neuzeit
1821 beteiligte sich die Chalkidiki an den Kämpfen im Rahmen des Griechischen Unabhängigkeitskrieges, konnte aber nicht die Herrschaft des Osmanischen Reiches abschütteln. Dies gelang erst im Rahmen des 2. Balkankrieges 1913. Sie wurde anschließend Bestandteil des griechischen Staates.
Von 1941 bis 1944 war die Chalkidiki unter deutscher Besatzung während des Zweiten Weltkrieges.
Auf einem EU-Gipfeltreffen, das 2003 in der Hotelanlage Porto Carras stattfand, wurde der erste Entwurf einer europäischen Verfassung vorgestellt.
Wirtschaft
Bodenschätze
Bedeutend für die griechische Wirtschaft sind die Erzvorkommen der Chalkidiki (Kupfer, Chrom, Mangan, Silber, Gold, Schwefelkies und Magnesit). Letzteres ist dabei das wichtigste. Es wird in der Nähe von Gerakini und Vavdos im Tagebau abgebaut und großteils exportiert.
Es gibt große ungenutzte Erdgasvorkommen.[1]
Landwirtschaft
Bekannt ist die Chalkidiki auch für das im Süden und Westen angebaute Olivenöl, sowie Baumwolle und Honig in vielen Varianten (beispielsweise mit eingelegten Walnüssen oder Honigwaben). Auch bekannte Weine, wie der Agioritiko, sind beliebte Exportgüter.
Tourismus
Ein großes wirtschaftliches Potential bildet die Tourismusbranche, besonders um Kassandra und Sithonia. Seit ca. 2002 ist dieses jedoch ins Stocken geraten. Vor allem kleinere Campingplätze haben es schwer; einige konnten jedoch durch die EOT (Ellinikos Organismos Tourismou) wirksam unterstützt werden. Die Hoffnungen, die Lage könnte sich durch die Olympischen Spiele 2004 ändern, wurden enttäuscht. Nun versucht die Regierung, den Tourismus durch Ausbau der Infrastruktur zu beleben.
Struktur, Bewohner, Orte
Heutige Verwaltungsstruktur
Die Chalkidiki ist heute eine der Präfekturen in Griechenland. Die Hauptstadt der Präfektur ist Polygyros (etwa 5.000 Einwohner). Polygyros liegt in der Mitte der Chalkidiki inmitten einer Hochebene. Die Präfektur Chalkidiki erstreckt sich in den Norden bis an die Seen Volvi und Keronia, im Westen, Süden und Osten bildet das Meer die Grenze. Nicht zur Präfektur zugehörig ist Athos, wo hingegen die Halbinseln Kassandra und Sithonia zur Präfektur Chalkidiki gehören.
Bewohner
Auf der Chalkidiki leben überwiegend Griechen. Ein Teil der griechischen Bewohner ist lange ansässig, ein anderer Teil im Rahmen der so genannten 'kleinasiatischen Katastrophe' als Folge des Griechisch-Türkischen Krieges von 1922 und dem diesen nachfolgenden Bevölkerungsaustausch aus den ehemaligen griechischen Siedlungsgebieten Kleinasiens zugezogen. Die von diesen Zuwanderern und zugleich Vertriebenen gegründeten Ortschaften erkennt man zumeist am Namensbestandteil Nea oder Neos, was neu bedeutet (Beispiel: Neos Marmaras = Neu-Marmaras).
Im Zuge der Erschließung haben sich auch viele Menschen aus Nordgriechenland, insbesondere aus Thessaloniki, zumindest als Wochenendausflügler, eine (zweite) Bleibe geschaffen. Auch Nord- und Mitteleuropäer gehören mittlerweile zu den ständigen Bewohnern der Chalkidiki.
Jahr 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 Einwohnerzahl 86.141 90.036 92.904 95.489 97.543 98.801 99.943 104.894 Alle Angaben nach "Griechisches Amt für Statistik". Die Bevölkerungsdichte beträgt 35,9 Einwohner pro Quadratkilometer.
Orte und Städte
Die Städte und Orte der Chalkidiki sind gegenwärtig (Sortierung nach geographischer Lage):
Ort Gegenwart Gemeinde Gegenwart Ort Antike Lage Einwohner Funktion Kassandra (1. Finger) Kallithea Kassandra Neapolis Ostküste Mitte, direkt am Meer 779 Hauptort Tourismus auf Kassandra Afytos Kassandra Afytos Kassandra, Ostküste, Norden 1.231 Chaniotis Pallini Ostküste Kalandra Kassandra Westküste Nea Fokea Kassandra Phokaia Kassandra, Ostküste, Norden 1.721 Nea Potidea Moudania Potidaia Kassandra, Norden, Landenge 1.588 Kanal von Potidea, Fischereihafen Pefkochori Pallini Kapsochora Süden, Landesinnere Paliouri Pallini Theraminos Süden, Landesinnere 826 Kassandria Kassandra Kassandreia Nordteil, Landesinnere 2.801 Nea Skioni Pallini Westküste Sithonia (2. Finger) Nikiti Sithonia Galepsos(?), Sermyle Westküste, Norden, direkt am Meer 2.769 Agios Nikolaos Sithonia Singos Ostküste, Norden, 1,5 km vom Meer 1.925 Neos Marmaras Sithonia Galepsos (Gale) Westküste, Mitte, direkt am Meer 2.854 Sarti Toroni Sarte(?) Ostküste Sykia Toroni Sarte(?) Ostküste, Süden, 3 km vom Meer 2.353 Toroni Toroni Toroni, Torone Westküste, direkt am Meer 233 Athos (3. Finger) Ouranoupoli Stagira-Akanthos Sane (Sani) Westküste, Norden von Athos (Grenze) 960 Trypiti Stagira-Akanthos Westküste, Norden von Ouranoupoli Zentralland (Handteller) Nea Moudania Moudania Westküste, Norden von Kassandra, direkt am Meer 6.475 wichtigster Fischerei- und Fährhafen Nea Kallikrateia Kallikratia Westküste, direkt am Meer 6.204 Nea Plagia Moudania Westküste, direkt am Meer 1.249 Ormylia Ormylia Sermyle Nordküste Toronäischer Golf 3.272 Olynthos Polygyros Olynthos, Mekyberna Nordküste Toronäischer Golf 1.131 Arnea Arnea Nordrand Cholomondas-Massiv, Landesinnere 2.253 Polygyros Polygyros Westrand Cholomondas-Massiv, Landesinnere 5.040 Hauptstadt der Präfektur, Krankenhaus Megali Panagia (Revenikia) Panagia Landesinnere 2.727 Ierissos Stagira-Akanthos Akanthos Ostküste, Süden 3.046 wichtigster Hafen im Osten Galatista Anthemoundas Westen, Landesinnere 2.662 Paleochori Arnea Zentrum, Landesinnere 1.507 Taxiarchis Polygyros Zentrum, Cholomontas 1.070 Varvara Arnea Zentralland, Ost Verkehr
Auto
Die Chalkidiki ist insbesondere für den Straßenverkehr recht gut erschlossen. Zwei Hauptrouten führen von Thessaloniki zur Chalkidiki. Die erste Route verläuft durch Landesinnere über Polygyros, Arnea, Ierissos nach Ouranopolis (Nationalstraße 16 (GR-EO16)).
Die zweite Route verläuft entlang des Meeres (Westküste) über Nea Kallikrateia nach Nea Moudania (Nationalstraße 67, GR-EO67). Diese Route ist die Hauptroute von Thessaloniki zur Chalkidiki und dementsprechend zur Ferienzeit oder an Wochenenden im Sommer entsprechend stark frequentiert. Die Straße von Thessaloniki nach Nea Moudania ist bis Nea Kallikrateia mittlerweile autobahnähnlich ausgebaut (GR-EO67). Sie ist mautfrei, ein weiterer Ausbau über Nea Moudania bis nach Nea Potidea auf Kassandra ist zur Zeit im Gange.
Von Nea Moudania aus führt eine Straße nach Kassandra, welche mit einer Ringstraße erschlossen ist, und eine andere Straße führt entlang der Nordküste des Toronäischen Golfs nach Nikiti/Agios Nikolaos auf Sithonia.
Die Ringstraße Kassandras beginnt und endet in Kallithea. Sie führt entlang der Küsten von Kassandra, erreicht aber nicht die Südspitze von Kassandra.
Sithonia selbst ist ebenfalls mit einer 111 km langen Ringstraße erschlossen. Sie beginnt zwischen Nikiti und Agios Nikolaos und führt entlang der Küste um die Halbinsel herum.
Von Agios Nikolaos führt eine Straße entlang der Nordküste des Singitischen Golfs nach Ierissos oder ins Landesinnere nach Arnea bzw. Megali Panagia. Alle wichtigen Straßen sind asphaltiert und insgesamt gut befahrbar. Mit Schlaglöchern und Steinschlag ist aber weiter zu rechnen.
Bus
Es besteht ein reger Busverkehr, da dieser das Rückgrat des öffentlichen Personenverkehrs auf der Chalkidiki und in Griechenland ist (KTEL). Zentraler Knotenpunkt für die Busverbindungen auf der Chalkidiki ist Nea Moudania und Polygyros. Alle Ortschaften der Chalkidiki werden mehrmals täglich saisonabhängig angefahren. Im Sommer existieren deutlich mehr Verbindungen als im Winter. Von den meisten Ortschaften besteht auch eine Busverbindung nach Thessaloniki.
Eisenbahn
Die Chalkidiki hat keine Eisenbahn. Einzige Verbindungsmöglichkeit ist der Bahnhof von Thessaloniki. Von dort aus muss die Weiterreise auf die Chalkidiki mit Auto, Bus oder Taxi erfolgen.
Flugverkehr
Die Chalkidiki besitzt keine öffentlichen Flugplätze bzw. internationale Verkehrsflughäfen. Als internationaler Verkehrsflughafen fungiert der Flughafen Thessaloniki (Makedonia Airport). An diesen ist die Chalkidiki über die autobahnähnliche Verbindung Thessaloniki-Nea Moudania direkt angeschlossen. Zusätzlich wird noch der kleine Flughafen von Kavala von einigen Reiseveranstaltern für den Charter-Flugverkehr von und zur Chalkidiki genutzt.
Besonderheiten
Athos (Agion Oros) ist ein autonomer Bestandteil des griechischen Staates und wird ausschließlich von orthodoxen Mönchen (allesamt Männer) bewohnt. Das Betreten von Athos ist Männern nur mit einem vorher beantragten Visum gestattet, Frauen ist es seit mehr als 900 Jahren verboten (Adiabaton-Dekret des byzantinischen Kaisers). Auch dürfen Boote bzw. Schiffe, die weibliche Passagiere befördern, sich der Küste nur auf mehrere Kilometer Abstand nähern. Während des griechischen Bürgerkriegs fanden Frauen aber vorübergehend auf dem Berg Asyl.
Sehenswürdigkeiten
- Höhle von Petralona – Fundstätte prähistorischer Menschen
- Kanal von Potidea – kleine Ausgabe des Kanals von Korinth
- Antikes Olynthos
- Antikes Stageira – Geburtsstätte von Aristoteles (heute Olympiada)
- Wälder des Cholomontas-Massivs
- Wälder von Nordost-Chalkidiki
- Strände der Sithonia
- Strände der Kassandra
- Festung von Rentina
- Frangokastro bei Ouranopolis an der Grenze zu Athos
- Xerxes-Kanal bei Nea Roda, von dem außer einem Hinweisschild äußerlich so gut wie nichts mehr zu sehen ist
- Lagune und Inseln von Vourvourou auf Sithonia
- Parthenonas – verlassenes, dann verfallenes und wiederbewohntes typisches Dorf (bei Neos Marmaras)
- Tempel des Ammon Zeus – bei Kallithea
- Sani
Feste und Veranstaltungen
- Durchschwimmung des Toronäischen Golfs von Kallithea nach Nikiti
Berühmte Personen aus der Chalkidiki
- Aristoteles, Philosoph und Naturwissenschaftler (* 384 v. Chr.; † 322 v. Chr.), geboren in Stagira
- Ephippos von Olynth, Historiograph (2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.), geboren in Olynthos
- Herodotos, Bildhauer, geboren in Olynthos
- Kallisthenes, Historiograph (* um 370 v. Chr.; † um 327 v. Chr.), geboren in Olynthos
- Sthennis, Erzgießer, geboren in Olynthos
Literatur
- Klaus Bötig: Chalkidiki. Reisen mit Insider Tipps. Marco Polo Reiseführer. 5. Auflage. Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern 2002, ISBN 3-8297-0116-0.
- Chalkidiki. Touristischer Führer. Adam Editions, ISBN 960-500-208-6.
- Ioakim Athanassios Papangelos: Chalkidiki. 3. Auflage. Malliaris Paidia, Athen 2002, ISBN 960-86691-3-8.
- Andreas Neumeiter: Chalkidiki. Müller-Michael, Erlangen 2006, ISBN 3-89953-256-2.
- Eva Winter: Stadtspuren. Zeugnisse zur Urbanisierung der Chalkidike (Frankfurter Archäologische Schriften Band 3). Dissertation. Universität Heidelberg 2001. Reichert, Wiesbaden 2006, ISBN 3-89500-558-4.
- Michael Zahrnt: Olynth und die Chalkidier. Untersuchungen zur Staatenbildung auf der Chalkidischen Halbinsel im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Beck, München 1971, ISBN 3-406-03097-1, S. 226–229. (Vestigia, 14)
Weblinks
- Kurzvorstellung
- Links zum Thema Chalkidiki im Open Directory Project
- Chalkidiki-Website mit aktuellem Wetter
- Reiseführer für die Chalkidiki
- Halkidiki
- Luftaufnahme von Chalkidiki
Einzelnachweise
40.523.416666666667Koordinaten: 40° 30′ 0″ N, 23° 25′ 0″ OKategorien:- Halbinsel (Griechenland)
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