Stalag VII A

Stalag VII A

Das Stammlager (Stalag) VII A war ein Kriegsgefangenenlager der deutschen Wehrmacht, das im Herbst 1939 im Norden der Stadt Moosburg an der Isar (Oberbayern) errichtet wurde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren dort 80.000 Menschen interniert. Das Lager wurde Ende April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit und diente danach diesen als Internierungslager. Ab 1948 entstand auf dem Gelände der Moosburger Stadtteil Neustadt.

Die Planungen zur Errichtung des Kriegsgefangenenlagers wurden bereits im September 1939, kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, angestoßen. Das Generalkommando des Wehrkreises VII in München nahm dazu ein zwischen den Flüssen Isar und Amper gelegenes Areal nördlich von Moosburg a. d. Isar in Aussicht. Binnen 14 Tagen sollte hier ein Lager für 10.000 Kriegsgefangene entstehen.

Die ersten Gefangenen kamen am 19. Oktober 1939. Sie wurden zunächst provisorisch in Zelten untergebracht. In der Halle einer angrenzenden Kunstdüngerfabrik wurde eine Entlausungsanstalt errichtet. Erst 1940 wurden zusätzliche Baracken errichtet. Bis zum Sommer 1940 war die Fläche des Lagers auf 350.000 m² angewachsen.

Anfänglich wurden in dem Lager hauptsächlich Polen und Ukrainer untergebracht. Nach dem Westfeldzug 1940 wurden zunehmend Franzosen nach Moosburg deportiert, nach Beginn des Russlandfeldzuges auch eine große Zahl sowjetischer Gefangener. Bis Ende des Krieges wuchs die Zahl der Insassen auf 80.000 an (darunter waren alleine etwa 200 Generäle); sie wurden in umliegenden Industriebetrieben, in der Landwirtschaft und im Gewerbe eingesetzt. Dazu waren noch zehntausende Kriegsgefangene in Nebenlagern in der Umgebung untergebracht, und etwa 2.000 Wachmannschaften waren in einem eigenen Lager zwischen Moosburg und dem Stalag stationiert. Moosburg selbst zählte dagegen damals noch deutlich unter 10.000 Einwohner.

Durch die Anwesenheit des Lagers blieb das gesamte Umland von Bombardierungen verschont.

Befreiung und Nachkriegszeit

Am 29. April 1945 wurde das Lager von der United States Army befreit, wobei die Übergabe geordnet und nahezu kampflos vonstatten ging. Das Gelände wurde zu einem Internierungslager für deutsche Zivilisten umfunktioniert, die für ihre Tätigkeit während der Zeit des Nationalsozialismus zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Zeitweilig waren bis zu 12.000 Deutsche auf dem Gelände in Haft. 1948 gaben die USA das Lager auf und übertrugen das Gelände an den Freistaat Bayern. Er errichtete hier neue Wohnungen für die zahlreichen Heimatvertriebenen. Aus dieser Ansiedlung entstand der neue Moosburger Stadtteil Neustadt.

Weblinks

48.48043911.9404977Koordinaten: 48° 28′ 49,6″ N, 11° 56′ 25,8″ O


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