- Stampit Web
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Stampit (Herstellerschreibweise: STAMPIT ) ist eine seit September 2001 am Markt befindliche Frankiersoftware der Deutschen Post AG. Mit dieser kann (hauptsächlich auf PCs mit dem Betriebssystem Microsoft-Windows) ein Frankiervermerk für Postsendungen über Internet erzeugt und auf einem handelsüblichen Tintenstrahl- oder Laserdrucker ausgedruckt werden.
Der Frankiervermerk besteht dabei aus einem 32x32-DataMatrix-Code (2-D-Strichcode). Dieser enthält Daten zum Produkt, zum Portokonto (sog. Seriennummer für jeden registrierten Nutzer), zur Empfängeradresse sowie eine eindeutige Nummer. Diese wird zur Verhinderung von Kopien verwendet.
Das System besteht aus dem Postagepoint, der die Portokonten verwaltet, aus einem Stampit-Server, der die Applikationsschnittstellen bedient und aus der Stampit-Clientsoftware, die bei den Kunden installiert ist. Die Schnittstellen des Systems können andere Softwareanbieter nach Unterschrift eines Non-Disclosure Agreements bei der Deutschen Post beziehen. Eine Implementierung als freie Software in andere Lösungen ist deshalb nicht problemlos möglich.
Inhaltsverzeichnis
Versionen
Derzeit bietet die Deutsche Post drei verschiedene Versionen an:[1]
- Stampit Web als reine browserbasierte Online-Version
- Stampit Home als Software für den privaten Nutzer und kleinere Firmen, Selbständige, Freiberufler
- Stampit Business als Software für kleine und mittelständische Firmen
So funktioniert’s / Nutzung
Das Porto wird über die Stampit-Software gekauft und als Guthaben in einer besonders gesicherten Portokasse (Portokonto) im Internet hinterlegt. Das geladene Porto wird per Lastschrift bezahlt, deshalb ist eine Registrierung erforderlich. Beim Erstellen der Frankierungen werden Informationen zur Sendung, z.B. Teile der Adresse und die Höhe des entrichteten Portos, in einen maschinenlesbaren DataMatrix-Code umgewandelt. Bei einem gültigen „Portodruck“ wird dann der Wert der einzelnen „Briefmarke“ vom Guthaben in der Portokasse abgezogen - ist das Guthaben aufgebraucht, muss die Portokasse neu geladen werden.
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bestehen nur bei „Stampit Business“ in Form von eigenem Logo und Werbetext.
Bei der Frankiersoftware „Stampit Home“ und „Stampit Business“ können Adressen aus verschiedenen Anwendungen übernommen werden [2], außerdem gibt es ein Office-PlugIn. Dadurch können Frankierungen u. a. auch direkt in Anwendungen wie Microsoft Word oder StarOffice Writer eingefügt und als Dokumente in einem Schritt adressiert und frankiert werden. Stampit eignet sich sehr gut zur Frankierung von Briefen und Paketmarken in Serie. Es können z.B. auch über die Seriendruckfunktion in den Office-Lösungen mit Stampit genutzt werden.
Stampit Web wurde in Zusammenarbeit mit Adobe Systems entwickelt und in einer ersten Basisfunktion in die Auktions-Plattform eBay integriert. Einige Zeit später kam „Stampit Web für alle“ auf den Markt, bei diesem Produkt werden alle Vorgänge im Webbrowser durchgeführt. Zur Nutzung von „Stampit Web“ sind die Adobe-Reader-Software und ein definierter Webbrowser erforderlich.
Mit Stampit können alle gängigen Brief- und Paketprodukte frankiert werden. Für den Druck kann weißes Normalpapier benutzt werden, auch der direkte Druck auf Briefumschläge aller üblichen Formate ist möglich. Weiterhin werden bedruckbare Klebeetiketten vieler Hersteller unterstützt.
Frankierungen ohne Empfängeradresse können nicht erstellt werden, jedoch kann auf die Angabe des Absenders verzichtet werden. Außerdem ist beim Erstellen der Frankierung immer ein „Absendedatum“ einzustellen, an dem die Sendung einzuliefern ist. Das Absendedatum kann über einen Zeitraum von 30 Tagen in die Zukunft frei gewählt werden, muss aber bei der Einlieferung beachtet werden.
Stampit eignet sich sehr gut, um Waren- und Büchersendungen in durchsichtiger Plastikfolie (passend verschweißt) zu verschicken, weil der Frankiervermerk durch die Folie gescannt werden kann. Dadurch kann die Verpackungsgröße passend zur Sendung variiert werden.
Eine Freimachung von Päckchen und Paketen ist auch mit der DHL-Online-Frankierung und der Internetmarke möglich, für die im Gegensatz zu Stampit keine Registrierung erforderlich ist.
Kritik
Kritiker bemängeln die hohe Abhängigkeit der Anwender von den Angeboten der Post, insbesondere durch die nur mit einem Internetzugang erreichbare Portokasse. Außerdem wird bezweifelt, dass die Deutsche Post als Auftraggeber für Stampit ihr Produkt für andere Anbieter öffnet.
Stampit Web konnte zunächst nur in Verbindung mit dem Webbrowser Internet Explorer der Firma Microsoft benutzt werden. Seit Juni 2006 werden ausgewählte Versionen des Microsoft Internet Explorer oder des Firefox-Webbrowsers der Mozilla Foundation unterstützt. Weitere Voraussetzungen sind die Installation ausgewählter Adobe-Acrobat-Reader bzw. Microsoft-Windows- oder Mac OS X-Betriebssystem-Versionen. Bei Verwendung von alternativen Web-Browsern, PDF-Betrachtern oder Betriebssystemen ist Stampit Web nicht nutzbar[3]. Die Unterstützung von Mac OS X ist halbherzig.
Ein weiterer Gegenstand der Kritik sind fehlerhafte Frankierungen. Wurde ein Frankiervermerk ausgedruckt, soll aber nicht verwendet werden (z. B. weil die Adresse falsch ist), so kann dieser zusammen mit einem Formular zur Rückerstattung eingereicht werden. Der Frankiervermerk wird dem Portokonto dann gutgeschrieben, wenn die Sendung nicht befördert wurde. Kommt es zu Störungen beim Druckvorgang (Papierstau, Druckkopfdefekt usw.), so muss sich der Nutzer von Stampit Web an den Kundendienst wenden. Die Versionen Stampit Home (ab v3.2) und Stampit Business lassen eine Online-Porto-Rückerstattung zu, egal ob erfolgreich ausgedruckt wurde oder nicht.
Unterstützung der Packstation und der Paketbox
Mit Stampit freigemachte Pakete können an einer DHL-Packstation oder einer Paketbox eingeliefert werden. Durch Stampit frankierte Päckchen besitzen einen 2-D-Barcode, den die Packstation nicht lesen kann, in die Paketbox können diese Päckchen jedoch eingeworfen werden.
Siehe auch
Quellen
Weblinks
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